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Thema: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

  1. #1
    Sudbury-Schul-Befürworter Benutzerbild von DonauDude
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    Standard Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Auf direkte Weise werden ausschließlich die Abgeordneten in der untersten 1. Ebene (=Nachbarschaft/Stadtviertel/Basisgemeinde) gewählt. Die Repräsentanten der darüber liegenden Ebenen werden indirekt durch das jeweils zuständige Parlament gewählt, denn dadurch wird von selbst das System meritokratisch. Dadurch, dass sich die 30 Personen des gewählten zuständigen Parlaments genau die Qualifikation der Kandidaten anschauen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit kompetente und charakterlich geeignete Personen in Verantwortung kommen.

    1. Ebene: Jede Basisgemeinde (=Nachbarschaft) wählt ihr Lokalparlament von 30 Personen* auf ganz normale direktdemokratische Weise in freier, gleicher, geheimer Wahl alle 4 Jahre**.

    2. Ebene: 30 Basisgemeinden* bilden einen Kreis. Jedes Basisgemeindenparlament wählt eine Person aus, um die Basisgemeinde in der Kreis- oder Kantonsebene zu vertreten. Damit hat das Kreisparlament genau soviele Mitglieder wie der Kreis Basisgemeinden hat.*

    3. Ebene: 30 Kreise* (Kantone, Großstadtbezirke) bilden ein Bundesland bzw. einen kleinen Nationalstaat. Jedes Kreisparlament wählt eine Person aus, um den Kreis im Bundesland/Großstadt/kl. Nationalstaat zu vertreten. Damit hat das Landesparlament genau soviele Mitglieder wie das Land Kreise hat.*

    Mit diesen 3 ersten Ebenen ist bereits das System der Schweiz erreicht (und auch etwa dieselbe Größe nach Einwohnerzahl). Nicht nur Flächenstaaten, sondern auch Megacities können auf diese Weise sehr demokratisch und stabil organisiert werden. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Lebenssituation deutlich verbessert, wenn Stadtviertel Autonomie über ihre Angelegenheiten haben. Diese Stadtviertelsouveränität bewegt sich natürlich innerhalb eines gewissen Rahmens, denn Stadtviertel haben wahrscheinlich nicht genug Kompetenz, um ihr Rechtssystem komplett zu verändern - und daher will das auch niemand bei Verstand. Wie bereits oben erwähnt hat die Pazifikinsel Niue freiwillig einen Großteil ihrer Zuständigkeiten an Neuseeland übertragen, auch wenn dieser Vertrag theoretisch gekündigt werden könnte.

    Schauen wir, wie es weiter geht:
    4. Ebene: 30 Bundesländer* bilden einen mittelgroßen Nationalstaat. Das Parlament jedes Bundeslandes wählt eine Person aus, um das Bundesland im Nationalstaat zu vertreten. Das Nationalstaatsparlament hat genau soviele Mitglieder, wie der Nationalstaat Bundesländer hat.* Das ist so ähnlich wie jetzt der Deutsche Bundesrat, mit dem Unterschied, dass nach diesem Modell der Bundesrat selbst die Regierung wäre bzw. die bundesdeutsche Regierung einsetzen würde.

    Mit Ebene 4 kommen wir in den Bereich von Staaten wie Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, Spanien oder Polen. Die Katalonien-Krise könnte mit dem hier vorgestellten System einfach und schnell zur Zufriedenheit aller gelöst werden.

    * 30+/-20, also 10 bis 50, je nachdem wie es jeweils sinnvoll gefunden wird oder wie historisch gewachsen
    ** 4+/-2, 2 bis 6 Jahre scheint eine sinnvolle Länge für eine Amtsperiode zu sein








    Aber damit ist noch nicht Schluss, nach denselben Prinzipien könnte man, wenn man wollte, auch noch 2 Ebenen weiter gehen:
    5. Ebene: 30 Nationalstaaten* bilden einen Staatenverbund. Das Parlament jedes Nationalstaates (nur ca. 30 Abgeordnete, heutige Parlamente sind viel zu groß) wählt eine Person aus, um den Nationalstaat im Staatenverbund zu vertreten.
    6. Ebene: Die Staatenverbünde (oder Supermächte) senden je einen Vertreter in die Weltregierung.
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  2. #2
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Standard AW: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Das System ist auch so meritokratisch. Die besten Kandidaten im Sinne des Systems sind an der Macht. Von Meritokratie zu sprechen macht nur Sinn, wenn man das Meritum definiert, nach dem ausgewählt werden soll. Strukturelle Reformen ändern nichts, wenn die Kader die gleichen bleiben.
    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  3. #3
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Wir haben in Deutschland zwei Wahlstimmen :

    Wahlkreiskandidat und Deutschlandweite Partei .

    Dies führt eben bei Roten dazu , daß der SPD -Kandidat gewählt wird , und bundesweit die Die Grünen ;
    sowie bei den Schwarzen , daß der CDU -Kandidat gewählt wird , und bundesweit die FDP .
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  4. #4
    Misanthrop Benutzerbild von Smoker
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    Standard AW: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Ich hätte am liebsten eine Technokratie.
    Leben und sterben lassen...

  5. #5
    Sudbury-Schul-Befürworter Benutzerbild von DonauDude
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    Standard AW: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Zitat Zitat von Gryphus Beitrag anzeigen
    Das System ist auch so meritokratisch. Die besten Kandidaten im Sinne des Systems sind an der Macht. Von Meritokratie zu sprechen macht nur Sinn, wenn man das Meritum definiert, nach dem ausgewählt werden soll. Strukturelle Reformen ändern nichts, wenn die Kader die gleichen bleiben.
    Das System ist ein selbstorganisierendes und ständig sich selbst veränderndes System. Meritum würde durch jedes gewählte Parlament jeder Basisgemeinde definiert werden, bzw. durch die Parlamente der darüberliegenden Ebenen. Wieso glaubst du, dass damit die Kader dieselben bleiben würden? Ich würde erwarten, dass zum größten Teil völlig andere Kader in Verantwortung kommen.
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  6. #6
    Sudbury-Schul-Befürworter Benutzerbild von DonauDude
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    Standard AW: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Zitat Zitat von Neben der Spur Beitrag anzeigen
    Wir haben in Deutschland zwei Wahlstimmen :

    Wahlkreiskandidat und Deutschlandweite Partei .

    Dies führt eben bei Roten dazu , daß der SPD -Kandidat gewählt wird , und bundesweit die Die Grünen ;
    sowie bei den Schwarzen , daß der CDU -Kandidat gewählt wird , und bundesweit die FDP .
    Ja, weiß ich. Und das ist relativer Murks. Ok, es ist besser als das Wahlrecht von UK, F oder USA, aber da geht noch was. Das ist noch lange nicht das Optimum.
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  7. #7
    Sudbury-Schul-Befürworter Benutzerbild von DonauDude
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    Standard AW: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Zitat Zitat von Smoker Beitrag anzeigen
    Ich hätte am liebsten eine Technokratie.
    Wasn des?
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  8. #8
    Misanthrop Benutzerbild von Smoker
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    Standard AW: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Zitat Zitat von DonauDude Beitrag anzeigen
    Wasn des?
    Herrjeh Technokratie beschreibt grob gesagt die Herrschaft der Kompetenz. Das bedeutet daß die Regierung aus den besten Wissenschaftlern und Fachkundigen für das entsprechende Ressort besteht die zur Verfügung stehen.
    Leben und sterben lassen...

  9. #9
    Rufer in der Wüste Benutzerbild von Merkelraute
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    Standard AW: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Zitat Zitat von DonauDude Beitrag anzeigen
    Auf direkte Weise werden ausschließlich die Abgeordneten in der untersten 1. Ebene (=Nachbarschaft/Stadtviertel/Basisgemeinde) gewählt.
    Also dann sowas wie in Parteien ! Etwa der CDU mit Merkel, deren Macht nur auf 500 Leute des Bundesparteitags gründet, die von anderen abhängigen Jasagern abgenickt werden. Die müssen dann natürlich ausgiebig mit Posten bei Laune gehalten werden. Das wäre der absolute Horror und ein sofortiger Grund zur Revolution !

  10. #10
    Sudbury-Schul-Befürworter Benutzerbild von DonauDude
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    Standard AW: Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?

    Zitat Zitat von Smoker Beitrag anzeigen
    Herrjeh Technokratie beschreibt grob gesagt die Herrschaft der Kompetenz. Das bedeutet daß die Regierung aus den besten Wissenschaftlern und Fachkundigen für das entsprechende Ressort besteht die zur Verfügung stehen.
    Und wie sähe der Prozess aus, die in ihr jeweiliges Amt zu bekommen? Es gibt oft keinen Konsens und unterschiedliche Ansichten auch bei den besten Wissenschaftlern. Wie wird bestimmt, wer genommen wird?
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

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