Deswegen ist die Sprachregelung da auch "unsere Verantwortung vor der Geschichte" - Die Formulierung hat allerdings einen merkwuerdigen Ursprung:
Soweit ein fuehrender Amerikanischer Soziologe/Psychologe (Im Dienste der OSS und Psychological Warfare Division des SHAEF), Morris Janowitz, zu dem Thema gleich zu Beginn der Besatzungszeit.Early in the re-education of the German people the military government attempted to develop a sense of collective responsibility for results of National Socialism, especially for atrocities in concentration camps.... The development of a sense of collective responsibility was considered a prerequisite to any long-term education of the German people.
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Die Wortspiele der spaeterer BRD-Figuren scheinen mir aber eher ein semantischer Betrug zu sein. Weil sie genau wissen, dass die meisten eine Diktion kollektiver Schuld ablehnen werden, greift man ein wenig in die verbalakrobatische Trickkiste und spricht von "kollektiver Verantwortung". Man darf sich auch mal Fragen warum die Alliierten, bzw. deren Abteilung der psychologischer Kriegsfuehrung zu diesen Methoden und Konzepten griffen.
Die Antwort bereitet uns ein fuehrender Sozialpsychologe, Robert Jay Lifton, in seinem Werk "Thought Reform and the Psychology of Totalism":
(Kriterien "Demand for Purity" und "Cult of Confession" beachten)Thought reform bears witness to its more malignant consequences: for by defining and manipulating the criteria of purity, and then by conducting an all-out war upon impurity, the ideological totalists create a narrow world of guilt and shame.
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Oder eben einer seiner Kollegen:
Group structure is often manipulated by making rewards or punishments for an entire peer group contingent on the performance of the weakest person, requiring the group to utilize a vocabulary appropriate to the ideology, making status and privilege changes commensurate with behavioral compliance, subjecting the target to strong criticism and humiliation from peers for lack of progress, and peer monitoring for expressions of reservations or dissent. If progress is unsatisfactory, the individual can again be subjected to the punishing destabilization procedures used during unfreezing to undermine identity, to humiliate, and to provoke feelings of shame and guilt.
Refreezing denotes an attempt to promote and reinforce behavior acceptable to the controlling organization. Satisfactory performance is rewarded with social approval, status gains, and small privileges. Part of the social structure of the environment is the norm of interpreting the target's display of the desired conduct as demonstrating the person's progress in understanding the errors of his or her former life.
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Geändert von Rhino (22.07.2018 um 03:08 Uhr)
Wahrheit Macht Frei!
in den USA ist sowas nun einmal erlaubt
" Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
Und sagt Weihnachten ab! "
(Sheriff von Nottingham)
Ich habe mich erstmal davon vergewissert, dass die Moderation da mitliest. Sonst haette ich meinen Artikel hier nicht geschrieben oder mindestens gemeldet.
Der Holocaustparagraf, ihn zu verstehen, wie er gefasst ist, ist fuer hoeher gebildete vielleicht verstaendlich, fuer mich nicht: [Links nur für registrierte Nutzer]
Was ich da sagen kann, besser darf, muesste man erstmal einem Stresstest unterziehen, damit es keine Komplikationen gibt. Darf ich sagen, ob die meisten der ermordeten nicht durch Gaskammern starben, sondern vermutlich erschossen wurden, oder verhungert sind? Ich bin ja nach 1945 geboren, fuer mich ist das Geschichte, den 30- jaehrigen Krieg gab es ja auch, und die Kreuzzuege, und sonstiges eben. Auch heuer liefert man Waffen, kaemft in Afghanistan ... Wenn das Thema an sich bereits strafbewehrt ist, sollte man sich damit eher weniger befassen. Das bedeutet jedoch gleichzeitig, die Geschichte nicht aufarbeiten zu koennen. Vorgefasste Meinungen finde ich in den Tageszeitungen.
Ich denke, mit diesen Überlegungen bist du auf der sicheren Seite. Ich glaube jedoch nicht, dass zu diesem Thema ein Mangel an Aufarbeitung besteht, dazu ist es für viele Menschen zu zentral. Ich würde dir jedoch zustimmen, dass eine Strafandrohung Menschen erst einmal abschreckt, das Thema überhaupt zu diskutieren, denn sie sind ja keine Rechtsexperten.
Wo ich in Deutschland eher einen Bedarf der Aufarbeitung sehe, ist das Verhältnis zum derzeitigen Judentum, und was es für Deutschland bedeutet. Das krampft zwischen den Extremen hin und her, und ist nicht da angekommen, wo man einfach mal einen trinken geht, die Sache aus der derzeitigen Sicht der Dinge angeht, und daher die Deutungshoheit irgendwelchen Vereinen oder den Medien überlässt, anstatt sie aus dem Blickwinkel der eigenen Beziehung zu seinen jüdischen Freunden zu sehen.
Das eine ist untrennbar mit dem anderen verknuepft. Ganz abgesehen davon, dass es sich um GESCHICHTE handelt - und sonst garnichts. Die Roemer haben halt was gemacht, den Limes oder so. Und andere haben halt auch Geschichte geschrieben. Ich habe ueberhaupt keine Probleme damit, aber da gibts halt das Strafrecht.
Sicherlich gibt es eine Verbindung, aber ich kann dir versichern, dass sie im täglichen Umgang von geringer Relevanz ist. Als Teenager hatte ich zwei Jahre lang einen Klassenkameraden, mit dessen Familie ich wirklich öfters was unternahm. Erst nach zwei Jahren kamen wir mal auf den Glauben zu sprechen, und es handelte sich um Juden. Was ich damit sagen will ist, dass dieses Thema für persönliche Beziehungen nicht zentral sein muss. Aber es ist meiner Ansicht nach fast unmöglich, eine halbwegs entspannte Beziehung zum Judentum zu entwickeln, wenn diese persönlichen Kontakte fehlen.
Daher nimmt das Thema des Holocaust m.E. im Vergleich zum derzeitigen Umgang miteinander einen viel zu großen Raum ein, nicht zuletzt auch daher, da für die jüngeren Generationen ein Bezug fast komplett fehlt. Ihnen müssen die Gedenkstätten und Zeremonien wie leere Rituale vorkommen. Daher halte ich es für wesentlich wichtiger, hier und jetzt einen Umgang miteinander zu pflegen.
Ich hoere, besser hoerte sehr gerne Bayern 2, Rundfunk. Das war vor Jahren der einzige noch neutrale Sender, der ungefaerbt war. Bis der Direktor dann in den Ruhestand ging; am letzten Tag seines Dienstes widmete er eine Stunde, in der er erklaerte, wie der Rundfunk von der Politik etc. vereinnahmt wird - und er immer staerker angefeindet wurde, weil er das fuer diesen Sender nicht zuliess.
Die Sendung "Schalom" ist jetzt politisch. Da wird z.B. gegen die AfD gehetzt, sie waere so, wie AH und sowas. Jetzt muessten die Juden dagegen vorgehen und sich verbitten, von dieser Seite vereinnahmt zu werden, und genau das vermisse ich dabei.
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