Warum sind Krimis, Thriller, Berichte über Verbrechen so anziehend auf Menschen ?

[kiwi]

Ich habe eine Satellitenschüssel. Ein ziemlich grosser Teil entfällt auf Dauerwerbesendungen, dann gibt es noch etliche ausländische Sender, die ich zum Teil auch anschaue (ich würde wohl mehr dort sehen, wenn sie nicht verschlüsselt wären) und es gibt natürlich die Privatsender wie RTL, Sat1 usw. Die sehe ich schon seit Jahren nicht mehr wegen der Werbeeinblendungen. Sport, Sex- u. Kinderkanäle sind für mich uninteressant. Die Musik in Sendern wie MTV ist nicht meins. Allerdings kannst du dort lernen, wer so Alles mit den Illuminati/Freimaurersymbolen hantiert.

Wie du siehst, bleibt da nicht sooo sehr viel, genau genommen die dt. staatlichen Sender (A und NL senden verschlüsselt), die Regionalsender (dort gibt es meist die Reise- u. Tierdokus), und die Nachrichtensender N-TV (Bertelsmann), BBC, CNN, N-24(Welt/Springer), Russia Today usw.. Wie du bei den Nachrichtensendern siehst, ist dort bei Einigen höchste Vorsicht geboten

Die Werbe - Einblendungen sind doch nicht schlecht, man kann sie sinnvoll nutzen z.B. ein Bier aus dem Kühlschrank holen, ein PIPI machen, ein Quickie ist auch nicht schlecht, Raucher können auf dem Balkon eine Lunte reinziehen, vieles ist möglich.
Wünsche Dir einen schönen Sonntag.

[Don]

Ist die selbe Frage, wie "warum spielen Kinder Krieg?" - eine Antwort darauf hab ich nicht, in der Bibel heißt es, der Mensch ist böse von Jugend an.

Der Mensch ist wie jedes Tier auf Überleben getrimmt.
Stellt das im realen Leben keinerlei Herausforderungen mehr dar, macht er sich welche.
Während der großen Kriege wäre wohl kaum jemand auf die Idee gekommen freeclimbing auf Baukränen zu veranstalten oder Ballerspiele als Lebensinhalt zu begreifen. Es gab das real thing.
Krimis sind so die Warmduscherversion für den Adrenalinkick.

[Eine Sichtweise]

Warum so viele solche Sendungen kommen, hat denke ich mehrere Gründe.
Es zeigt eine unsichere Welt, indem wir keinem trauen können.
= Das Urvertrauen in das gute geht verloren. So dass wir nicht mehr daran glauben, dass wir dieses in und um uns finden.

Es ist eine Art Umerziehung. Warum?
Alles was wir denken, fühlen und empfinden wird irgendwann zur Tat. Denken wir Hass und tot, dann wird diese Energie immer größer. Es geschehen immer mehr Dinge in dieser Richtung, da Gedanken Kräfte sind und uns erneut anstiften ähnlich zu denken und zu empfinden.
Darin beinhaltet sind auch die kleinen Kriege gegen den/die Nächsten, die wir nicht mehr als wichtig ansehen, sondern als etwas Normales(Ich habe ihn doch nicht gemobbt, war doch nur Spaß): Es ist halt so. Dadurch verlieren wir immer mehr den Bezug zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen. Die „ist doch egal Haltung setzt sich durch („wenn die Zeiten halt so sind.“)
Da wir damit den Bezug und das Vertrauen in uns verlieren, haben Demagogen immer leichteres Spiel. (Zum Beispiel: Der/das ist rechts, der ist links(polarisiert), anstatt nüchtern zu reflektieren und zu verbinden.) Da die Lösung durch unsere Handlungen nicht kommt, (wir nehmen sie ja mehr und mehr dann nicht mehr wahr, da sich die Gefühlswaage mehr und mehr verschiebt, was denn normal und möglich ist.) erwarten wir sie immer mehr von außen. Der soll machen, die soll sich ändern. Der starke Staat soll es richten, die Weltregierung, die Gruppe, die Partei, die Vorsitzende der Partei.
Warum? Da wir mehr und mehr, nicht mehr selbst der Maßstab für unser Leben sind. Sondern die Wertungen unserer Umgebung und Einflüsterungen (Zeitung, Film, Politik, Mitmenschen, unsere Bequemlichkeit etc.) übernehmen und uns mehr und mehr selber verlieren.
Wir selbst, sollten also der Maßstab für unser Leben sein. Und uns ein waches Gewissen bewahren. Dann werden wir auch keine Krimis mehr ansehen wollen, die uns ähnlich wie die Jugendlichen die sich ritzen eine Empfindung zeigen und wir sagen können: „Nein, da bin ich doch viel besser. Mein Leben ist noch in Ordnung.“
Es ist der Unterschied zwischen der Denkweise:
Verbinde (und verstehe) und Sei.
Oder
Trenne, (fühle dich besser) binde(die sind auch meiner Meinung) und herrsche (ich habe recht).

[Tutsi]

Super Thema ! Ich frage mich auch schon lange, wieso sich so viele Menschen Krimis anschauen. Diese voyeuristische Lust nach einem Mörder und seinem Verbrechen, welches dann durch einen zumeist seltsamen Kommissar aufgeklärt wird. Ich denke, daß die Gesellschaft gerade durch Dauermördersendungen wie Tatort oder Polizeiruf extrem psychologisch geschädigt wurde. 1970 hat man den Tatort erfunden. Ebenfalls 1970 wurde die RAF gegründet, die durch viele Morde bekannt wurde. Ich denke, daß man den Tatort gezielt psychologisch einsetzt, um die Bevölkerung zu beruhigen. Mit einer Dauerberieselung über Jahre hinweg stumpft die Bevölkerung so weit ab, daß einem schließlich der reale Mord in der eigenen Stadt egal ist. Rentnerinnen, die sich wohl nicht mehr aus dem Haus trauen würden, sind hier wohl die Hauptzielgruppe. Vielleicht kann jemand berichten, wie es zu Zeiten ohne Fernseher war ? Was passierte, als ein Mord in der Stadt bekannt wurde ? Wie haben die Menschen reagiert ? Genau so abgestumpft wie heute, wenn jemand real brutal in der eigenen Stadt abgeschlachtet wird?

In der DDR-ex hatten die Menschen das Gefühl, es ist alles ruhig, es ist alles gut, es ist alles richtig - uns passiert nichts und ist mal wirklich was passiert, dann war man erschreckt und dachte: Gott sei Dank sind wir hier sicher.

Der Presseclub ist wieder mal in linker Hand - man merkt es - Bayern alles sicher - da klappt auch Migration und die Wirtschaft ist äußerst besorgt über Tendenzen in Chemnitz- gibt es ein schlechtes Bild im Ausland. Man braucht Arbeitskräfte - die Qualifizierten kommen nicht, die Unzivilisierten, Ungebildeten kommen in Massen, aber nicht um zu arbeiten, sondern um in den Sozialen System abzuhängen. Man ist ja heute schon zufrieden, wenn sich Schüler überhaupt für eine Lehre abmelden und bezahlt ihnen noch das Nachholen des Versäumten in der Abendschule - oder überhaupt - man schiebt manche Kinder an, damit sie sich überhaupt bequemen.

Es fehlen Arbeitskräfte - man gibt Kindern, die keine Lehre antreten Hartz IV und vielen reichen das ihr ganzes Leben lang. Auf dem Weg zur U-Bahn 6 dann immer wieder diese jungen Mann, der seit Monaten den Becher hinhält, ansonsten in einer Haltung sein Leben verharrt, in der man schon aufgegeben hat. Vorbei gehen an ihm lebendige Menschen, die ihr Leben im Griff haben. Aber, wie man jetzt im Radio erfahren hat, italienische Bauern dürfen legal Cannabis anbauen - die Welt im Rausch - die meiten merken dann nichts mehr - die Eliten suchen dann Leute, die das Zeug nicht nehmen und arbeitsfähig sind - alles andere wird verloren untergehen.

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Nicht unbeträchtliche Teile der Weltbevölkerung leben in einer Welt des Überflusses. Wir, die Bewohner des europäischen Westens, gehören zweifelsohne dazu. Hyperkonsum ist zu einem Massenphänomen geworden. Luxus ist nicht länger das Privileg von Wenigen, sondern das Ideal Vieler.
Kaum eine Utopie verzichtete auf das Versprechen eines Lebens im Überfluss. Der Natur wurde Kargheit attestiert, weshalb man zur Befreiung von ihrem strengen Regime aufmunterte.

Ökologische Lage der Welt - wie ein leckgeschlagenes Schiff

Weltprobleme

[Kreuzbube]

Vermutlich ist es generell reizvoll, andere aufregende Situationen aus der eigenen sicheren Perspektive zu betrachten. Schießereien und Verfolgungsjagden gemütlich vom Sofa aus...mit Knabberzeug und Bier.

[Tutsi]

Vermutlich ist es generell reizvoll, andere aufregende Situationen aus der eigenen sicheren Perspektive zu betrachten. Schießereien und Verfolgungsjagden gemütlich vom Sofa aus...mit Knabberzeug und Bier.

Es ist die Pointe in vielen Krimis, die reizt. Bei John Katzenbachs Buch "Der Patient" - war der Täter bereits auf den ersten Seiten zu finden - was aber erst auf den letzten Seiten zum Vorschein kam. Interessant, wie man sich selbst als Identität verschwinden lassen kann. Und dann auf der Suche nach dem Mörder ist. Leider hatte ich im letzten Teil das Gefühl, daß die Spannung nachläßt - er schien sich als Autor erschöpft zu haben - bei einem 700 Seiten Buch.

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[Kreuzbube]

Es ist die Pointe in vielen Krimis, die reizt. Bei John Katzenbachs Buch "Der Patient" - war der Täter bereits auf den ersten Seiten zu finden - was aber erst auf den letzten Seiten zum Vorschein kam. Interessant, wie man sich selbst als Identität verschwinden lassen kann. Und dann auf der Suche nach dem Mörder ist. Leider hatte ich im letzten Teil das Gefühl, daß die Spannung nachläßt - er schien sich als Autor erschöpft zu haben - bei einem 700 Seiten Buch.

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Ich lese keine Krimis. Und als DVDs hab ich nur die Sherlock Holmes Filme der 30er und 40er mit Basil Rathbone und Nigel Bruce; wegen der geistreichen Dialoge und der alten englischen Schlösser, die oft als Kulisse vorkommen.

[Maggie]

Schade ist es, dass Krimis heute nur noch instrumentalisiert werden, um Mainstream-Meinungen unters Volk zu bringen. Mit der Realität hat das Ganze selten was zu tun. Täter sind prinzipiell keine Ausländer, es sei denn, wenn es Bandenkriminalität geht. Täter sind meistens Unternehmer, konservative Politiker oder Menschen mit konservativem Weltbild.

[Tutsi]

Ich lese keine Krimis. Und als DVDs hab ich nur die Sherlock Holmes Filme der 30er und 40er mit Basil Rathbone und Nigel Bruce; wegen der geistreichen Dialoge und der alten englischen Schlösser, die oft als Kulisse vorkommen.

Ich war einige Zeit irgendwie Krimi-süchtig - aber das hat nachgelassen, weil es auch einige so schlechte übersetzungen gibt, daß ich das Buch dann vom Niveau runter stufen mußte. Und manche Autoren scheinen mehr Sex-als Krimi-Autoren zu sein soviel Sex - und zuviel beschrieben und dann fiel der Krimi aus der Spur.

[Tutsi]

Schade ist es, dass Krimis heute nur noch instrumentalisiert werden, um Mainstream-Meinungen unters Volk zu bringen. Mit der Realität hat das Ganze selten was zu tun. Täter sind prinzipiell keine Ausländer, es sei denn, wenn es Bandenkriminalität geht. Täter sind meistens Unternehmer, konservative Politiker oder Menschen mit konservativem Weltbild.

Werden Bücher nicht immer instrumentalisiert ?