Schüler mit und ohne Förderbedarf sollen zusammen lernen.
Doch die Inklusion bringt Eltern und Lehrer auf die Barrikaden:
Viele sind so unzufrieden, dass sie zwei Landesregierungen aus dem Amt fegten.
Was läuft schief an deutschen Schulen?
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Inklusion ist eines der größten Reizthemen der Bildungspolitik. Hauptkritik:
Die Politik stelle zu wenig Ressourcen für das gemeinsame Lernen bereit,
es werde auf Kosten der Kinder gespart. Der Unmut darüber wächst -
und er hat schon dazu beigetragen, zwei Landesregierungen abzuservieren.
In Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein machten viele ihrem Ärger bei den Landtagswahlen Luft.
Schulpolitik galt Analysen zufolge in beiden Ländern als eines der wahlentscheidenden Themen.
SPD und Grüne erlitten Niederlagen, während die CDU Siege einfuhr - sicher aus verschiedenen Gründen,
aber auch mit dem Versprechen, die Inklusion auf Eis zu legen.
Dabei fing alles so gut an. Im Jahr 2009 hatte die Bundesrepublik nach langem Zögern
endlich die Uno-Behindertenrechtskonvention ratifiziert
und das gemeinsame Lernen zur bundesweiten Maßgabe erklärt:
Alle Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf sollten das Recht bekommen,
eine "normale" Schule zu besuchen.
Niemand sollte mehr gezwungen sein, in oft weit entfernte Sonderschulen zu gehen.
Aber nun hapert es an der Umsetzung.
So sehen es auch etliche Eltern in Hamburg. Hier steht die nächste Wahl allerdings erst 2020 an.