Der Begriff höflich, der dem Substantiv Höflichkeit zugrunde liegt, wurde im 12. Jahrhundert als „hovelich“ in den deutschen Sprachschatz aufgenommen[Links nur für registrierte Nutzer] und bedeutet soviel wie „dem Hofe“ entsprechend, d. h. in Gepflogenheiten und Sprache dem Hofstaat nachempfunden. [Links nur für registrierte Nutzer] in diesem ursprünglichen und weiteren Sinne kann sich auf viele Verhaltensweisen im täglichen Leben beziehen, so auf Gepflegtheit bei Kleidung und Essensmanieren, auf Gestik und Wortwahl, Grußformeln und Anreden. Höflichkeit in der mündlichen und schriftlichen Anrede äußert sich in vielen Sprachen in der [Links nur für registrierte Nutzer], im heutigen [Links nur für registrierte Nutzer] z. B. durch die Wahl von „Sie“ oder „Du“ sowie durch [Links nur für registrierte Nutzer] wie Titel oder Stellung.
Die pronominale Höflichkeitsform „Sie“ ist durch ihre alltägliche Verwendung als Standard-Anredeform unter Erwachsenen seit 200 bis 300 Jahren (Beginn und Ausbreitung unterschiedlich) in ihrer ehemaligen ehrerbietenden Bedeutung abgeflacht. Sie hat daher zunächst nichts mehr mit spezieller „Höflichkeit“ im eigentlichen Sinne zu tun, sondern entspricht der gesellschaftlich erwarteten Norm für die Anrede fremder oder unvertrauter erwachsener Personen im schriftlichen und mündlichen Verkehr. Sie kann sogar gezielt eingesetzt werden, um Distanz und inhaltliche oder persönliche Abkehr zu demonstrieren. Im Gegenzug dazu kann die „Du“-Form neben Vertrautheit oder enger Verwandtschaft auch Achtung und Ehrerbietung zum Ausdruck bringen, so im religiös-kirchlichen Kontext. Sprachgewohnheiten und ihre Interpretationen sind in einem beständigen Fluss: So würde uns heute eine ehrfurchtsvolle Verwendung der „Sie“-Form von Kindern gegenüber ihren Eltern befremdlich und abweisend vorkommen, obwohl sie früher, als das Höflichkeits-Siezen noch jung und eine eher exklusivere Anredeform war, in gehobenen Kreisen durchaus von Kindern gegenüber ihren Eltern gebraucht wurde und Respekt und Achtung, Höflichkeit und Wohlerzogenheit bezeugte. In vielen [Links nur für registrierte Nutzer] wurde manchmal als Pendant noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts die „Ihr“-Form verwendet. In anderen Sprachen werden sinngemäße Anredeformen durch Kinder auch heute noch verwendet, so in manchen Familien Frankreichs in Form des vous („Ihr“).
In verschiedenen Sprachen, Dialekten und sozialen Schichten gelten und galten unterschiedliche und vielfach zeitlich begrenzte Gepflogenheiten, die u. a. im Rahmen der [Links nur für registrierte Nutzer] untersucht werden. Manche Sprachen kennen beispielsweise gar keine Pronomina (und damit auch keine Diskussion über Du und Sie bzw. Du und Ihr), sondern drücken Höflichkeit in der Anrede durch [Links nur für registrierte Nutzer] aus oder es werden ehrende Attribute an den Angeredeten oder Angeschriebenen gerichtet. Dies war früher auch im Deutschen so, wo häufig in der Anrede weder der Name der Person vorkam, noch ein „Herr“ oder „Frau“. In etlichen Sprachen und Kulturen war oder ist auch die Verwendung der 1. Person Singular der Personalpronomina („ich“) im Rahmen einer Mitteilung unhöflich oder gar tabuisiert. So sprach man in Persien vom 16. bis 19. Jahrhundert über sich als in haqir („dieser Arme“) oder bande („der Sklave“). Heutzutage kennen [Links nur für registrierte Nutzer] Sprachen vielfach besonders komplexe Höflichkeitssysteme, die uns fremdartig anmuten können, zumal sie bei mündlicher Verwendung auch mit einer [Links nur für registrierte Nutzer] und [Links nur für registrierte Nutzer] verbunden sind, die von derjenigen, die wir bei Anreden verwenden, stark abweicht.
Anrede in der 2. Person Singular und in der 3. Person Plural (Du und Sie)[[Links nur für registrierte Nutzer] | [Links nur für registrierte Nutzer]]
In der deutschen [Links nur für registrierte Nutzer] wird die Höflichkeitsform heute durch die Anrede mit der großgeschriebenen grammatikalischen Pluralform „Sie“ und mit den davon abgeleiteten Formen der 3. Person Plural gebildet und hat die übrigen Formen (insbesondere die ehemals weit verbreiteten Formen „Ihr“ und „Er/Sie“) weitgehend verdrängt. Auch das entsprechende Verb steht im Plural. Die früher teilweise „schwülstigen“ Höflichkeits- und Ehrerbiertungsfloskeln sind reduziert. Die Anrede mit „Sie“ heißt Siezen, die Anrede mit „Du“ [Links nur für registrierte Nutzer].
Bis zur [Links nur für registrierte Nutzer] gab es auch eine verbindliche Großschreibung und damit eine allerdings nur schriftlich erkennbare Höflichkeitsform des Duzens. Ab dann sollte „du“ ausschließlich klein geschrieben werden. Seit der vierten Revision der Rechtschreibreform 2006 können „Du“ und seine abgeleiteten Pronomina bei persönlicher Anrede aber wieder großgeschrieben werden, so dass hier die Angleichung an die Sie-Form gewahrt bleibt. Allerdings sind die geltenden Großschreibregeln nicht völlig symmetrisch, da das Wort sich (als [Links nur für registrierte Nutzer] oder [Links nur für registrierte Nutzer]) bei Verwendung der Sie-Form stets klein zu schreiben ist:
- „Haben Sie sich verletzt?“ mit Kleinschreibung des „sich“. Jedoch [Links nur für registrierte Nutzer] zulässig ist: „Hast Du Dich verletzt?“
[Links nur für registrierte Nutzer]Nicht-pronominale Höflichkeitsform[[Links nur für registrierte Nutzer] | [Links nur für registrierte Nutzer]]
Speziell im Restaurant wird in Fragesätzen die Formulierung
- „Möchte der Herr die Speisekarte sehen?“
verwendet. Diese Form, die als Variante der Er/Sie-Anrede (in der 3. Person Singular) gesehen werden kann, kommt auch in manchen Dialekten als Höflichkeitsform in Fragesätzen vor und ähnelt der Höflichkeitsform im Schwedischen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pronominale_Anredeform
Als pronominale Anrede bezeichnet man die Anrede von Personen mit einem Pronomen, z. .... B. Bedienstete, gemeinhin mit einer Höflichkeitsform, hier allerdings überwiegend mit Ihr, angesprochen. Für die vornehme und amtliche Anrede im ...[Links nur für registrierte Nutzer] · [Links nur für registrierte Nutzer] · [Links nur für registrierte Nutzer] · [Links nur für registrierte Nutzer]
[Links nur für registrierte Nutzer]
https://de.wikipedia.org/wiki/Höflichkeitsform
Weiter zu [Links nur für registrierte Nutzer] - Person Singular) gesehen werden kann, kommt auch in manchen Dialekten als Höflichkeitsform in ...[Links nur für registrierte Nutzer] · [Links nur für registrierte Nutzer] · [Links nur für registrierte Nutzer]
[Links nur für registrierte Nutzer]
https://books.google.de/books?isbn=3732901270
[Links nur für registrierte Nutzer] - 2015 - Bulgarian language
1.3.1 Pronominale Distanzanrede Da alle drei zu untersuchenden Sprachen über eine höfliche Distanzanrede im Plural verfügen, bietet sich zur Analyse der ...
suche: pronominale Höflichkeitsform