Der Hambacher Forst wird geräumt, um Rodingarbeiten durchführen zu können. Auch mein Onkel hat ein Stück Land an RWE verloren, trotzdem muss endlich der Wald von den linken Hippies, Umweltschützern, Ökos, Ökofanatikern, Balanceisten, langhaarigen Bombenlegern, Kommunisten, Anarchisten und der Antifa befreit werden, auch wenn Braunkohlekraftwerke schädlich sind und viel Dreck in die Umwelt schleudern. Natürlich braucht Deutschland eine saubere Umwelt, aber die Linken, Ökos und die Antifa muss von der Polizei aus dem Wald herausgeschmissen werden.



Räumung des Hambacher ForstPeter Maffay zum Hambacher Forst: "Was ist los in Deutschland?"






Oliver Berg/dpa Bild 1/3 - Die Polizei holt eine Frau aus einem der Baumhäuser im Hambacher Forst



Christoph Reichwein/dpa Bild 2/3 - Polizisten führen einen Umweltaktivisten ab



dpa/Oliver Berg Bild 3/3 - Journalisten stehen an einer Barrikade im Hambacher Forst.






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Der Hambacher Forst war in den vergangenen Monaten zum Symbol für den Kampf von Umweltschützern gegen Kohleverstromung geworden: Der RWE-Konzern will dort ab Mitte Oktober hundert Hektar Wald für die Vergrößerung des Tagebaus roden. Seit vier Tagen laufen die Auseinandersetzungen - Tausende Braunkohlegegner halten die Polizei auf Trab. Auch am Dienstag könnte es wieder zu Auseinandersetzungen kommen.

  • Einsatz läuft: Hambacher Forst wird geräumt
  • Größter Einsatz in der jüngeren Geschichte NRWs
  • Räumung könnte Wochen dauern

Peter Maffay zum Hambacher Forst: "Was ist los in Deutschland?"

15.01 Uhr: Peter Maffay (69) hat den Polizei-Einsatz im Hambacher Forst als unverhältnismäßig kritisiert. "Nicht alles was rechtens ist, ist auch richtig", schrieb der Sänger ("Über sieben Brücken musst du gehn") auf seiner Facebookseite. "Schlagstöcke und Tränengas gegen diejenigen, die unsere Umwelt gegen Lobbyismus und Ausbeutung schützen. Das ist die Botschaft aus Hambach. Wollen Politiker, Polizeiführung und RWE-Konzernleitung in der Öffentlichkeit so wahrgenommen werden?", fragte er.
Die Bürger wunderten sich, "warum [Links nur für registrierte Nutzer] im Hambacher Forst so hart durchgreift und genau dieses in Chemnitz und Köthen nicht macht. Üben wir etwa mehr Nachsicht und Milde gegenüber Protagonisten rechter Gewalt und rechter Ideologie? Was ist los in Deutschland?" Politik und Polizeiführung sollten in der Wahl der Mittel die Verhältnismäßigkeit nicht aus den Augen verlieren.
Opposition wirft Regierung mangelnden Dialog vor

14.58 Uhr: Im Konflikt um die Räumung des Hambacher Forstes haben SPD und Grüne der Landesregierung vorgeworfen, zu wenig zur Entschärfung der Situation zu tun. Tausende Polizisten würden im Hambacher Forst in einen Einsatz geschickt, "um etwas zu lösen, was eigentlich die Politik lösen müsste", sagte Grünen-Fraktionschef Arndt Klocke am Dienstag in einer Sondersitzung des Bauausschusses. Die Landesregierung müsse als "Moderatorin" auftreten, um den gesellschaftlichen Konflikt zu entschärfen.
Die Begründung der Räumung des Waldes mit dem Brandschutz sei nur vorgeschoben, sagte [Links nur für registrierte Nutzer]-Abgeordnete Guido van den Berg. Bis ins Ausland sei so "ein schräges Bild unseres Rechtsstaates" entstanden. Schwarz-Gelb müsse klar kommunizieren, dass der Grund der Räumung die Rodung des Waldes für den Braunkohleabbau sei.
Bauministerin Ina Scharrenbach ([Links nur für registrierte Nutzer]) sagte: "Der Hambacher Forst ist kein rechtsfreier Raum." Die Waldbesetzer kämen überwiegend nicht aus der Region, sondern aus dem ganzen Bundesgebiet und dem Ausland. Seit der Besetzung des Waldes 2012 habe es Hunderte Straftaten gegeben. Seit 2017 sei eine Gewalteskalation zu verzeichnen.
Scharrenbach warf der Opposition "politische Scheinheiligkeit" vor. Schließlich habe die rot-grüne Vorgängerregierung in ihrer Leitentscheidung von 2016 die Grundlage für den weiteren Braunkohleabbau in Hambach geschaffen. "Sie haben die Bagger an den Hambacher Forst heranrollen lassen", sagte Scharrenbach.