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latrop
Freitag, 21. September 2018
Beihilfe zum hundertfachen MordKZ-Wachmann wird vor Gericht gestellt
Im Konzentrationslager Stutthof werden zwischen 1939 und 1945 Zehntausende Menschen vergast oder durch Genickschüsse und Giftinjektionen getötet. Ein Ex-SS-Wachmann wird nun wegen Beihilfe zum Mord angeklagt. Er soll von all dem gewusst haben.
Ein hochbetagter ehemaliger SS-Wachmann im deutschen Konzentrationslager Stutthof bei Danzig muss sich ab November vor Gericht wegen hundertfacher Mordbeihilfe verantworten. Dem 94 Jahre alten Mann aus dem Kreis Borken wirft die Staatsanwaltschaft vor, als Wachmann in dem Lager für mehrere Hundert Morde zwischen 1942 und 1945 mitverantwortlich gewesen zu sein, teilte das Landgericht Münster mit. Er wird wegen Beihilfe zum Mord in mehreren Hundert Fällen angeklagt.
Der Prozess beginnt am 6. November vor der Jugendkammer, weil der mittlerweile greise Angeklagte zum Zeitpunkt der ihm vorgeworfenen Taten noch nicht 21 Jahre alt war. Aus Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand wird maximal zwei Stunden lang verhandelt. Zwischen den Sitzungen müssen immer wieder Ruhetage eingelegt werden. Zunächst sind dreizehn Prozesstage bis Mitte Januar angesetzt.
Wegen derselben Vorwürfe soll auch ein 93-Jähriger aus Wuppertal vor Gericht gebracht werden. Anders als vorgesehen, soll das Verfahren gegen ihn gesondert geführt werden, teilte das Gericht weiter mit. Es sei bislang noch nicht absehbar, ob der Mann verhandlungsfähig ist. Ein weiteres Gutachten dazu steht noch aus.
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