Zitat von
Ansuz
Nach 1945 herrschte ein eklatanter Männermangel. Eine meiner Großmütter hatte vier Schwestern. Der einzige Bruder war '45 gefallen, mit knapp 19 Jahren.
Zwei ihrer Schwestern waren bereits junge Kriegswitwen.
In den Wirren der Nachkriegsjahre war es äußerst schwierig, einen Partner zu finden. Männer waren schlichtweg kaum vorhanden, es gab einen Frauenüberschuß, auch an jungen Frauen.
Eine der verwitweten Schwestern heiratete einen älteren deutschen Witwer, der 200 km entfernt wohnte.
Die zweite Witwe heiratete gar einen russischen Kriegsgefangenen aus alter St. Petersburger Familie. Die einzigen dieser Familie, die bei den Großeltern nebenan bauten.
Die dritte Schwester verschlug es gar nach Rhodesien, sie folgte ihrem Verlobten, einem weißen Rhodesier, bis dorthin in die Ferne.
Meine Großmutter und die jüngste Schwester zogen ihren Männern zu liebe auch in deren Heimaten, um die 400 km entfernt.
Wieso sollte das umgekehrt nicht auch funktionieren?