Alexander Gauland (AfD) schrieb am 6.10.2018 in der FAZ:
Warum muss es Populismus sein?
... Im Zuge der Globalisierung hat sich nach dem Ende des Ost-West-Konflikts eine neue urbane Elite gebildet, man könnte auch von einer neuen Klasse sprechen. Zu ihr gehören Menschen aus der Wirtschaft, der Politik, dem Unterhaltungs- und Kulturbetrieb – und vor allem die neue Spezies der digitalen Informationsarbeiter.
Das Milieu der „bunten“ Elite

Diese globalisierte Klasse sitzt in den international agierenden Unternehmen, in Organisationen wie der UN, in den Medien, Start-ups, Universitäten, NGOs, Stiftungen, in den Parteien und ihren Apparaten, und weil sie die Informationen kontrolliert, gibt sie kulturell und politisch den Takt vor. Ihre Mitglieder leben fast ausschließlich in Großstädten, sprechen fließend Englisch, und wenn sie zum Jobwechsel von Berlin nach London oder Singapur ziehen, finden sie überall ähnliche Appartements, Häuser, Restaurants, Geschäfte und Privatschulen. Dieses Milieu bleibt sozial unter sich, ist aber kulturell „bunt“. ...
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Reaktion auf Gauland:
Jetzt melden sich Historiker zu Wort:

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hatte am vergangenen Samstag einen Gastkommentar des Partei- und Fraktionschefs der AfD veröffentlicht. Darin beschreibt Gauland eine „globalisierte Klasse“, die „kulturell und politisch den Takt“ vorgibt. Ihr gegenüber stünden die bürgerliche Mittelschicht und Menschen, die schlecht bezahlte Jobs hätten und „ihre Heimat verlieren, weil es ihr Milieu ist, in das die Einwanderer strömen“.

Der Berliner „Tagesspiegel“ zitierte am Mittwoch Historiker, die erklärten, Gaulands Text erinnere in Duktus und Argumentation stark an eine Rede, die Adolf Hitler 1933 vor Arbeitern gehalten hatte. Michael Wolffsohn sagte der Zeitung, wer die Hitler-Rede nicht kenne, dem juble Gauland „Adolf Hitler light“ unter. Der NS-Forscher Wolfgang Benz sagte dem „Tagesspiegel“, der Text sei „ganz offensichtlich eng an den Hitlers geschmiegt“.
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Hier die betreffende Rede von Adolf Hitler am 10.11.1933 im Berliner Siemenswerk:


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Dort auch der Verweis auf die Langversion der Rede, die für Deutschland allerdings gesperrt ist.

Der Text der Rede:
... Es ist ein kleine wurzellose internationale Clique, die die Völker gegeneinander hetzt, die nicht will, daß sie zur Ruhe kommen. Es sind das die Menschen, die überall und nirgends zuhause sind, sondern die heute in Berlin leben, morgen genauso in Brüssel sein können, übermorgen in Paris und dann wieder in Prag oder Wien oder in London, und die sich überall zu Hause fühlen." (Zuruf aus dem Publikum: "Juden!") "Es sind die einzigen, die wirklich als internationale Elemente anzusprechen sind, weil sie überall ihre Geschäfte betätigen können, aber das Volk kann ihnen gar nicht nachfolgen, das Volk ist ja gekettet an seinen Boden, ist gekettet an seine Heimat, ist gebunden an die Lebensmöglichkeiten seines Staates, der Nation. Das Volk kann ihnen nicht nachgehen.
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