Wie man es auch dreht: Man vergesse nicht, Gauland kommt aus der CDU, er war dort sehr lange ein braves Mitglied. Er träumt von einer Koalition mit der CDU mindestens genauso wie Lafontaine von einer Koalition mit der SPD träumt. Sich von der Stammpartei abwenden als ihr Profil verwässerte, mit radikaleren Ansagen Profil schärfen und dann gestärkt als Held in eine neue Regierung eintreten. So der Plan, da bin ich mir sicher.
Sogenannte Nazis sind da völlig ungelegen. Und Leute wie Höcke werden nur geduldet wenn sie sich "benehmen"; geduldet nur als taktische Vehikel, um frustrierte Protestwählerstimmen zu binden. Die man so lange braucht, bis die AfD koalitionsfähig geworden ist und auf die Weise neue Wählerschaft erschließt.

Neoliberal ist die AfD das wird sie irgendwann auch nicht mehr verstecken können. Nazis sind bei Neoliberalen theoretisch genauso unwillkommen wie Kommunisten. Denn beide attackieren die neoliberale Hegemonie und Eliten. Im Zweifelsfall verbünden sich Neoliberale dennoch lieber mit Nazis (--> Brasilien, aber auch in Ansätzen die Entwicklung der AfD von Lucke&Henkel Richtung Meuthen&Höcke), einfach weil die Nazis nicht primär gegen den Neoliberalismus arbeiten (allenfalls im Rahmen des Antisemitismus) und rassistische Töne usw. ganz gut nutzbar sind um allg. Protestbedürfnis im Volk in Wählerstimmen umzumünzen. Mit dem erkennbaren Ableben Merkels, ist eine zunehmende Distanzierung der AfD von Rechtsaußen zu erwarten. Das wird auch so eintreten, sofern die Theorie stimmt dass die AfD im Endeffekt ein Gewächs der Wirtschaftseliten ist.