"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Es ist nicht abwegig davon auszugehen, dass die deutsche Sorgfalt und Beständigkeit zu Zeiten der Bundesbank (vgl. die Forderung Kohls, aus Solidarität mit UK, Zinsen zu senken 1992, damals auch nach mehrfachen persönlichen Aufforderungen unterlassen) auch darin begründet war, dass dieses Land nach dem Krieg nicht nur Millionen Hungertote zu beklagen hatte, sondern auch den praktischen Totalverlust des Volksvermögens. In den fünfziger und sechziger Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, deutsches Vermögen in ohnehin aussichtslosen Unterfangen im Ausland zu vergeuden. Dieses prunkvolle und veruntreuende EU-Gebäude wäre damals vermutlich nicht hingenommen worden.
Würde einem damaligen Kriegsveteran oder Heimatvertriebenen das Konzept eines deutschen Staates ohne Grenzen erläutert, würde er diesem dümmlichen Einfall mit der Ablehnung und Aversion begegnen, die ein geistig klarer Mensch nur empfinden kann. Heute dagegen sind diese Ideen eine tolerierte Realität.
Vor diesem Hintergrund wäre wohl anzunehmen, dass bestimmte Antikörper im Abstand von einigen Jahrzehnten erneuert werden müssen.
Jedes System hat den Faktor Ausnutzung immanent. Lächerlich ist es, wenn die sich moralisch und deutschtümelden Mitmenschen sich von ihrem Volkszugehörigkeitsbewustsein und ihren moralischen Vorstellungen verabschieden und so richtig ausnutzend selber auf die Kacke hauen.
Die Alternative ist die soziale Kontrolle deren, was die Mitmenschen Fähnchen schwingen vor sich her tragen. So sind zum Beispiel dem Chef der Warburg Bank die bürgerlichen Ehrenrechte abzuerkennen, weil er in seiner Aufgabe als Rechtsverweser von bürgerlicher Moral versagte..:-)
Interessanter Einblick
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Jason W. Moore, Raj Patel„Entwertung“
Ein anderer Blick auf die Wirtschaftsgeschichte: Nicht Lohnarbeit und Technik haben den Kapitalismus groß gemacht, schreiben der Historiker Jason Moore und der Ökonom Raj Patel. Grundlage unseres Wirtschaftssystems seien vielmehr unbezahlte Arbeit und Naturverbrauch.
Von Matthias Becker
[Links nur für registrierte Nutzer]Mit ihrem Buch „Entwertung“ wollen die Autoren Jason W. Moore und Raj Patel gängige Vorstellungen der Wirtschaftswissenschaft vom Kopf auf die Füße stellen. (imago/Ikon Images)
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Der Sommer war heiß und trocken, so trocken wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Hitze und Dürre verlangten nicht nur den Menschen einiges ab. Die Getreideernte ist eingebrochen, deshalb steigen die Preise für Viehfutter, Milch und Fleisch. Die Pegel von Rhein und Donau sanken zeitweise so tief, dass die Schiffe nur noch die Hälfte an Ladung transportieren konnten. Kraftwerke mussten die Stromerzeugung zurückfahren.
Auf einmal wird sichtbar, wie sehr unsere ganze Lebensweise auf klimatischen Voraussetzungen beruht, die nicht länger gesichert sind: Wasserströme, Temperatur, Wind, Regen.
„Der Klimawandel wird nicht erst in fünfzig Jahren zum Problem werden, sondern in fünf oder zehn Jahren, in manchen Ländern ist er es bereits heute“, sagt der Umwelthistoriker Jason Moore. „Der Klimawandel stellt die moderne, Weltmarkt-orientierte Landwirtschaft vor alle möglichen Schwierigkeiten. Die Erträge weiter zu steigern, wird immer schwieriger. Wenn sich der Niederschlag verändert, wenn in vielen Regionen der Erde Wasser knapp wird, die Temperaturen steigen oder der Frost ausbleibt, dann hat all das gewaltige Folgen für die Nahrungsmittelproduktion. Wir erleben die Anfänge einer Kostenexplosion, die durch die Klimaveränderungen ausgelöst wird.“
Jason Moore hat gemeinsam mit dem Ökonomen Raj Patel eine „Geschichte der Welt in sieben billigen Dingen“ vorgelegt, wie das Buch im Untertitel heißt. Diese Weltgeschichte beginnt allerdings erst mit den europäischen Eroberungen im 15. Jahrhundert. Die Autoren erzählen sie auch nicht chronologisch, sondern thematisch gegliedert, nämlich anhand von sieben Dingen: Natur, Geld, Nahrung, Energie, Arbeit, Fürsorge und Leben.
Wachstum durch Verbilligung
Was haben diese unterschiedlichen Dinge gemeinsam? Es sind, argumentieren Moore und Patel, Produktionsfaktoren und Produktionsbedingungen, ohne deren Entwertung, Verbilligung und Aneignung das historisch beispiellose Wirtschaftswachstum seit dem 17. Jahrhundert nicht möglich gewesen wäre.
Die Autoren schreiben: „Der Kapitalismus war deshalb so erfolgreich, weil er auf eine ganz bestimmte Art produktiv ist. Er gedeiht dadurch, dass er natürliche Ressourcen für sich arbeiten lässt – und dies so billig wie möglich.“
Diese Aneignung umfasse nicht nur Tiere, Pflanzen, Flüsse, Wälder und so weiter, sondern auch die unbezahlte menschliche Arbeit, darunter die Hausarbeit und die Sklaverei.
Mit ihrem Buch wollen die Autoren gängige Vorstellungen vom Kopf auf die Füße stellen. Auch die herkömmliche Wirtschaftswissenschaft kennt unbezahlte Voraussetzungen und unbeabsichtigte Folgen der Warenproduktion. Sie spricht dann von „Externalitäten“, manchmal auch von „Ökosystemleistungen“ – aber sie behandelt diese insgesamt als Nebensache. Unbezahlte Arbeit taucht überhaupt nicht auf.
Ist die Natur kostenlos?
Patel und Moore dagegen sehen in diesen Bereichen etwas Wesentliches: „In der Wirtschaft stellen externe Effekte Kosten oder Erträge dar, die im Produktionskalkül keine Rolle spielen. Wir vertreten die These, dass die moderne Welt aus systematischen Versuchen hervorging, Krisen zu entschärfen, die sich daraus ergaben, dass menschliches und nichtmenschliches Leben unweigerlich doch in das Kalkül einging. Die Welt ist zu der geworden, die sie ist, weil die externen Effekte zurückschlugen.“
Aber welche Zukunft hat das kapitalistische Weltsystem, wenn der Klimawandel grundlegende Produktionsbedingungen untergräbt? (imago / stock&people)
Kein langfristiges Wachstum ohne die Eroberung neuer billiger Inputfaktoren – dies ist das Grundmotiv des Buches. Moore und Patel entfalten es am historischen Material und arbeiten dabei heraus, wie die „billigen Dinge“ miteinander zusammenhängen.
Dass die billigen Dinge uns immer nur dann ins Bewusstsein dringen, wenn sie gerade abhandenkommen, sei kein Zufall. Das „Natürliche“ werde gleichgesetzt mit „kostenlos“ und „statisch“, „ohne eigene Initiative“. Vermeintlich steht es zur freien Verfügung.
Mittelfristig aber erschöpfen sich die billigen Ressourcen, die Preise steigen und das System gerät in eine Krise. So bilden Ökologisches und Ökonomisches letztlich eine Einheit.
Wilder Ritt durch die Weltgeschichte
Aber welche Zukunft hat nun das kapitalistische Weltsystem, wenn der Klimawandel grundlegende Produktionsbedingungen untergräbt? Die Antwort der Autoren lautet kurz und bündig – keine.
Noch einmal Jason W. Moore: „Gesellschaftsordnungen tun sich immer sehr schwer damit, mit starken klimatischen Veränderungen zurecht zu kommen. Als im 16. Jahrhundert der frühe Kapitalismus mit dem Höhepunkt der Kleinen Eiszeit konfrontiert war, stand dem System noch der ganze Planet zur Verfügung, um billige Energie, Nahrungsmittel und Arbeitskraft einzuführen. Der Kapitalismus von heute kann das nicht mehr. Außerdem ist der Klimawandel, mit dem wir jetzt zu tun haben, um ein Vielfaches stärker als in früheren Epochen.“
„Entwertung“ ist ein starkes Buch mit Schwächen. Faszinierende Einblicke wechseln sich ab mit gewagten Behauptungen. Der wilde Ritt durch die Jahrhunderte und die häufigen Sprünge zwischen den Ebenen machen den Leser dieser Weltgeschichte öfter mal schwindelig.
Aber das berührt nicht den überzeugenden Kern der Argumentation: Ökologische und ökonomische Krisen hängen zusammen, und wenn beide gleichzeitig passieren, können tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen nicht ausbleiben. „Entwertung“ ist ein Buch zur rechten Zeit.
@Leibniz Wie kann ich als Kleinanleger davon profitieren? Diese Frage finde ich schon interessant. Wenn wir schon in diesem System sind, finde ich es absolut legitim von diesen Zyklen zu profitieren und nicht in einem Hamsterrad aus schlechtbezahlter Arbeit und Konsum zu verrotten.
Ich habe gerade gelesen in einem Strang bei Politikforennet, dass die Wallstreet am Untergang der USA und dem Aufstieg Chinas sehr gut verdient. Sollte nicht sein so etwas .
Ist das noch aktuell, ich denke mal schon :
Das Ende der Mittelklasse in den USA :[Links nur für registrierte Nutzer]Die amerikanischen Massenmedien schlagen mit zahlreichen Publikationen im letzten Monat Alarm: die Mittelklasse Amerikas stirbt gerade und wir erleben damit das Ende des "amerikanischen Traums".Von [Links nur für registrierte Nutzer], Übersetzung Thomas Roth
Nach der Meinung des unabhängigen amerikanischen Portals "End of American Dream", sind die Hauptgründe dafür die das Gehalt weit überholenden Steigerungsraten der Lebenshaltungskosten in den USA. Insbesondere in Folge der Kostensteigerungen für das Essen, die Miete, die medizinische Versorgung, nimmt die Zahl der "arbeitenden Armen" im Land mit jedem Jahr explosionsartig zu. Der Verfall der Mittelklasse, der ehemaligen Stütze des Landes, beunruhigt jedoch die heutige amerikanische Regierung nicht.
So steigen die Beiträge für die Krankenversicherung 3 Mal schneller als die föderalen Beamten behaupten und insgesamt wird im Land für 2016 die Vergrößerung dieser Zahlungen um 20,3 Prozent erwartet, was Millionen Familien berührt. Seit Juli 2012 ist der Index der Preise für die Lebensmittel von 73 auf bis zu 162 für verschiedene Arten der Lebensmittel gewachsen. Gerade jetzt leben 47 Mio. Amerikaner im Elend, für jedes fünfte Kind in Amerika werden Lebensmittelkupons ausgegeben, 1,5 Mio. amerikanische Familien leben von weniger als 2 Dollar am Tag, 46 Mio. Amerikaner gehen zu den Ausgabestellen der Lebensmittelbanken.
Unter diesen Bedingungen sieht die Zukunft für die "gewöhnlichen fleißigen Amerikaner" nicht besonders freundlich aus. Eine große Zahl der Amerikaner, die sich noch früher zur Mittelklasse rechneten, verloren die Arbeit und ihre Häuser. Obdachlosigkeit und volle Verarmung wurden eine reale Perspektive im Leben der Mittelklasse, mit deren Verschwinden dann auch der amerikanische(..)
Aha, heute soll es besser sein für die Mittelklasse , aber nicht sehr viel besser sagt dieser Artikel :
[Links nur für registrierte Nutzer]Das für 2017 erhobene Median-Einkommen von 61 400 $ ist zwar der höchste Wert in der bis ins Jahr 1967 zurückgehenden Messreihe des Volkszählungsbüros und übertrifft die bisherigen Spitzenwerte von 2007 (59 534 $) und 1999 (60 062 $).
Auf lange Frist ernüchternd
2014 wurden die Fragestellungen bei der Einkommenserhebung für das Jahr 2013 (und folgende) aber leicht geändert. Ein Teil der Differenz zwischen dem 2017er-Wert und den früheren Spitzenjahren ist darauf zurückzuführen. Das Census-Büro hat deshalb nachträglich die Haushaltseinkommen für das Jahr 2013 nach der alten und nach der neuen Methode berechnet und dabei einen auf den Methodenwechsel zurückzuführenden Anstieg von 3,17% festgestellt. Wird dieser Bonus auf die vorangehenden Jahre angewendet, betragen die realen Median-Einkommen 61 966 $ für 1999 und 61 421 $ für 2007. Wird auch noch eine typische Fehlerspanne berücksichtigt, sind die Unterschiede zwischen den Werten der Jahre 1999, 2007 und 2017 statistisch nicht signifikant. All das heisst, dass die jüngste Einkommensentwicklung der Jahre 2015–2017 durchaus erfreulich ist, der längere Blick zurück aber ernüchternd ausfallen muss und erklärt, [Links nur für registrierte Nutzer]
Geändert von Nopi (26.10.2018 um 21:44 Uhr)
Unverbrüchliche Werte, Wahrhaftigkeit,Rechtschaffenheit, Charakter und Verstand.
Plutokratie laut Wiki : ...." wodurch politische Macht hauptsächlich zum Nutzen der Machtinhaber ausgeübt wird. Damit ist verbunden, dass die finanzielle Macht Einzelner oder von Unternehmen die verfassungsmäßige Ordnung eines Staates umgeht, eigennützig den Staat steuert und demokratische Wahlen möglichst manipuliert"
Das ist das was man weiß, weil es zum Vorschein kam und nicht mehr vertuscht werden konnte. Wirft man jedoch ein Auge oder auch zwei in die europäischen Steueroasen, dann kann man sehen, welch einem Zweck die EU dient. Die EU ist ein Projekt von Betrügern und für Betrüger. Der durchschnittliche Bürger ist hingegen nur ein Objekt, das von diesen Betrügern nach Strich und Faden ausgenommen wird.
Europäische Steueroasen
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Wo Unternehmen keine Steuern zahlen
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Wenn die Straße bequem ist, neigt man dazu den falschen Weg einzuschlagen.
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