Feine Sahne Fischfilet sollen nun doch in Dessau spielen
Stand: 22.10.2018 | Lesedauer: 2 Minuten
Punk‘s not Dead in Dessau
Als „erbärmlich“ kommentierte die Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ eine Absage der Bauhaus-Stiftung für einen Konzerttermin. Diese sei vor dem Druck von AfD und Neonazi-Szene eingeknickt. Die Gruppe will trotzdem spielen.
Quelle: WELT / Lukas Axiopoulos
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Auch wenn die Dessauer Bauhaus-Stiftung der Band Feine Sahne Fischfilet eine Absage für ihr Konzert erteilt hat, soll die Band im November in der Stadt auftreten. Dafür sorgt ein Meinungswechsel beim Theater Dessau.
Trotz wachsenden Drucks hält die Stiftung Bauhaus Dessau an ihrer Absage eines Konzerts der linken Punkband Feine Sahne Fischfilet fest. Man habe Neonazis keine Plattform bieten wollen, erklärte die Stiftung am Montag. Rechte Gruppierungen hatten im Internet zum Protest gegen das Konzert der linken Band aufgerufen.
Dafür hat das Anhaltische Theater Dessau seinen Kurs nun doch geändert – von Ablehnung in der vergangenen Woche hin zur Zusicherung jeglicher Unterstützung.
„Die abschlägige Antwort auf eine kurzfristige Anfrage der Medien war schlecht überlegt und falsch“, teilte das Theater am Montag mit. Man habe bei der Band um Entschuldigung gebeten. Der Diskurs über Kunst könne nur geführt werden, wenn sich die Kunst unbedingt in aller Freiheit präsentieren könne. „Der Auftritt wird am 6. November in Dessau stattfinden. Näheres werden die Veranstalter in Kürze mitteilen“, hieß es.
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Die Stiftung Bauhaus Dessau selbst bedauerte in ihrer Mitteilung zwar, mit der Absage des Konzerts die Öffentlichkeit enttäuscht zu haben. Ebenso bedauere man, dass man das Bauhaus als unpolitisch dargestellt habe. Die Stiftung habe sich jedoch gegen das vom ZDF dort geplante Konzert am 6. November entschieden, weil man Neonazis keine Bühne bieten wolle. Durch die öffentliche Aufmerksamkeit sei nun das Gegenteil geschehen.
„Wir wollen in den kommenden Wochen die Kritik, vor den Rechten eingeknickt zu sein, zum Anlass nehmen, eine öffentliche Debatte darüber zu führen, wie wir uns heute für eine offene Gesellschaft und gegen Ausgrenzung engagieren“, hieß es in der Mitteilung.
Einladung aus Berlin
Nach der
[Links nur für registrierte Nutzer] hat Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) die Punkband in das Bauhaus-Archiv in der Hauptstadt eingeladen. Damit setzte Lederer als diesjähriger Vorsitzende des Bauhaus Verbundes ein politisches Signal. Die Band sei eingeladen, erklärte die Senatskulturverwaltung am Montag. Eine Rückmeldung gebe es bislang nicht. Zuvor hatte die
[Links nur für registrierte Nutzer] darüber berichtet.
Die Band engagiert sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Vor einigen Jahren war sie wegen Gewaltaufrufen gegen Polizisten im Verfassungsschutzbericht von Mecklenburg-Vorpommern genannt. Zuletzt spielten die Musiker bei einem
[Links nur für registrierte Nutzer]. Im Verfassungsschutzbericht taucht der Name der Band seit einigen Jahren nicht mehr auf.