Richtig, der kleine Unterschied ist zwischen VWL und BWL ist, dass eine Anzahl von Arbeitern nicht relevant ist. Hier nun mein Post an FranzKonz zwecks Erläuterung:
"Dann erkläre ich es mal an Deinem Friseurbeispiel A schneidet B für 10 EURO die Haare, B schneidet A für 10 EURO die Harre:
BWL
Buchungssatz A Haare schneiden für 10 EURO: Kasse an Forderungen und Umsatzsteuer
Buchungssatz A Haare werden geschnitten für 10 EURO: Dienstleistung und Vorsteuer an Kasse
BWL
Buchungssatz B Haare schneiden für 10 EURO: Kasse an Forderungen und Umsatzsteuer
Buchungssatz B Haare werden geschnitten für 10 EURO: Dienstleistung und Vorsteuer an Kasse
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht handelt es sich bei A und B um unabhängige unternehmensbezogene und völlig getrennte Vorgänge.
VWL
Die Volkswirtschaft betrachtet die Wirtschaftsabläufe und Gesetzmäßigkeiten in Ihrer Gesamtheit, somit ist das Ergebnis Deines Beispiels die Summe der getätigten Haarschnitte = 2"
Volkswirtschaftlich betrachtet steht Deutschland sehr schlecht da. Und deine Buchungen - ich bin auch selbstaendig und mache meine Steuererklaerungen selbst. Da brauchst du mir nichts ueber Steuern zu erzaehlen; ich habe sie schon vierteljaehrlich ueberwiesen, die MwSt. Betriebswirtschaftlich gesehen ist Deutschlands Verwaltung mindestens doppelt so gross, wie sie sein duerfte. Der nichtoeffentliche Haushalt betraegt etwa 1000 Milliarden, und der oeffentliche nur etwa 850 Milliarden.
Dein Beispiel bringt nur ein kleines Detail einer Gewinn - und Verlustrechnung eines Friseurs. Sonst garnichts.
Du verstehst es offensichtlich auch nicht, zwischen volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Vorgängen gibt es keine austauschbaren und vergleichenden Vorgänge. In der BWL gibt es ein G+V und Bilanzen, in der VWL gibt es (weit hergeholt) etwas wie eine Bilanz ohne den Posten Gewinn/Verlust, Rückstellungen, Rücklagen und dgl.. Das Deutschland Volkswirtschaftlich betrachtet sehr schlecht dasteht, solltest Du mir erklären.
Ein Staat ist auch nur wie eine Firma. Da gibts Einnahmen und Ausgaben und ein Firmenziel. In diesem unterscheidet sich der Staat von einer Firma, weil die Zielsetzungen anders sind als in einer Firma. Hier muessen Infrastrukturziele, Bevoelkerungszielsetzungen, Verteidigungsziele, ... definiert werden und Massnahmen zur Verbesserung oder Verschlechterung getroffen werden.
G+V bezieht sich auch in Firmen nicht nur auf in Geldwert bezifferbare Werte, in einem Staatshaushalt ebenso nicht. Zukunftsfaehigkeit ist ein Thema, und diese wird in Firmen oft ueber Jahrzehnte definiert. Beim Staat ist die Zukunftsfaehigkeit abhaengig von der Faehigkeit, die Grenzen zu verteidigen, den Handel zu ermoeglichen, eigene Produkte, Marktfuehrerschaft, Technologievorsprung, .... und nicht zuletzt: Bildung und Nachwuchs. Ohne Nachwuchs stirbt ein Staat, das waere dann Chefsache.
Bildung: Naja, im weltweiten Vergleich eher mangelhaft.
Technologievorsprung: Reden wir nicht drueber.
Grenzverteidigung: Naja. Die kommen halt einfach rein, ist nicht.
Handel: Da spricht die USA mit; Embargos gibts oft, ausser in der EU.
Nachwuchs: Oh je, da gibts hauptsaechlich Afrikaner und Syrer. Wir vermiesen das Kinderkriegen mit allem moeglichem.
Berufe und Einkommen der Bevoelkerung: Schlecht. Gutausgebildete gehen ins Ausland, etwa 100.000 / Jahr.
Devisen: Oh je, da wird das fehlende Geld gedruckt, etwa 10% in 3 Jahren. Das reicht nimmer, um den teuren Staatstross zu alimentieren. Trotz Hochsteuerland, in das kein reicher mehr kommen will.
Und jetzt du.
1) Auch da stellt sich die Frage bei WEM die 200 MRD anfallen.
Läuft es über den Staat, erhöht sich die Schuldenlast, bei null Zinszahlungen.
Das wars dann erst mal, für Deutschland!
2) Kann es sein, das Du da was total verwechselst?
Eine Bank ist in dem Sinne kein Akteur, sondern , wie ich schrieb, Dienstleister.
Wenn Du Aktien kaufst, über eine Bank als Dienstleister, mit WAS haftet da eine Bank???
Wenn Du z.B. eine Lebensversicherung/Rentenversicherung hast ,
wo in dem Vertrag drin steht, wie die Anlagestrategie aussieht
(Verhältnis Anleihen zu Aktien mit festgeschriebenen Portfolio d.h. wo und wie Dein Geld investiert wird),
und Du dies mit Unterschrift akzeptiert hast,
dann
kauft die Bank für DICH bzw. Deinen Versicherungsgeber, als Dienstleister
Anleihen, Aktien usw.,
aber die Bank haftet nicht dafür,
maximal Dein Versicherungsgeber, das wahrscheinlich aber auch nur extrem begrenzt.
Wenn die Anlagewerte des Geldes im "Versicherungsvertrag" zum Teil NULL Wert sind,
auf Grund nicht von dem Versicherer zu vertretenden Umstände z.B.
wegen Staatspleite,
schaust DU als Versicherungsnehmer in die Röhre.
Nix Staat, Nix Bank,.......
Ähnlich verhält es sich bei den Pensionsfonds, da Du da auch keine feste Zusage hast,
sondern nur einen Anspruch, abhängig vom Ergebnis!!!
Ich hatte auf Griechenland verwiesen.
Da hatten die europäischen Staaten Angst vor ihren Wählern,
wenn deren Renten-/Lebensversicherungen usw. weg gewesen wären,
also musste Griechenland gerettet werden,
bis die Versicherungen, Pensionsfonds usw aus anderen europäischen Ländern,
aus den griechischen Anleihen draussen waren.
Um mal so ne Überblick über die Dimensionen darzustellen:
Die Pensionsfonds der "kleinen" Niederlande haben ein Anlagevermögen von 700 MRD € (Stand 2008)
[Links nur für registrierte Nutzer]
(seite 12)
Und genau darum ist es wichtig zu wissen,
WER die italienischen Anleihen hält.
Sind dies hauptsächlich Italiener (siehe z.B. Staatsverschuldung Japan)
dann
haben die europäischen Länder null Zwang Italien zu retten.
Wenn nicht, wird sich der Ablauf wie bei Griechenland wiederholen.
Und demzufolge mein Fazit!!!!
Also nochmal zum mitschreiben:
Zum einen exportiert Deutschland ca. die Hälfte seiner Güter in den Euroraum, die non Euro Staaten in Europa haben ihre Währungen an den Euro gekoppelt, zuvor hatten sie es übrigens an die DM gekoppelt.
Vor 2002 war z.b. China quasi bettelarm und ist jetzt unser größter Handelspartner. Schau dir das Handelsbilanzvolumen vieler Schwellenländer in Asien und Südamerika an. Deutschland profitiert eindeutig und belegbar von der Globalisierung und ein schwacher Euro hat keinen nennenswerten Einfluss darauf.
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