Zitat von
Nathan
Dürfte klar sein, dass ich genau dieses Argument erwartet habe, das musste ja zwingend kommen. Es ist auch ein vernünftiges und gültiges Argument, keine Frage. Die Zahl stimmt zwar nicht, aber lass uns nicht über Details streiten, generell akzeptiere ich diese Überlegung.
ich setze zwei Überlegungen dagegen:
1. Ein erheblicher Teil dieser "Bespaßung für Neubürger" fließt direttissima zurück in Einzelhandel, Behörden und sonstige Abnehmer von Bargeld. Die Kosten für Asylsuchende führen zu bedeutenden Rückkopplungseffekten und können auch als kräftiges Konjunkturpaket begriffen werden, wenn man im Kopf nicht nur Schnellzement spazieren trägt. Du nicht, ich weiß, du kommst mit dem Argument, es fließt ein durchaus bemerkenswerter Teil dieses Geld direkt ins Ausland und wird unserem Geldkreislauf damit entzogen. Auch das ist richtig, dieser Effekt kommt einer Entwicklungshilfe gleich, die sich schon unter FJS und allen konservativen Regierungen höchster Beliebtheit erfreute.
2. Es ist Aufgabe eines Sozialstaates, sich um Bedürftige zu kümmern. Die Rentensicherung zu Lasten der sozialstaatlichen Aufgaben vorzunehmen bedeutet die Aufgabe des Sozialstaates. Mit einem Blick auf die DDR trete ich auch dem Einwand entgegen, dass beides möglich ist, soziale Absicherung für alle und stabile Renten. Die DDR ging allerdings pleite und wurde von Westdeutschland mit allen Schulden aufgekauft. Ein Glücksfall für die DDR. Nun aber ist niemand da, der Gesamtdeutschland aufkaufen könnte und deswegen heißt es haushalten. Gewiss kann man geteilter Meinung sein, ob unser Sozialstaat es nicht übertreibt mit seiner Sozialstaatlichkeit. Ich finde das nicht, im Gegenteil.
In eigener Sache: Ist gut, wenn wir ohne die übliche Hasstiraden diskutieren können. Du kannst das, ich kann das, bleiben wir dabei. Leider kommt es immer wieder vor, dass du dich von deinem Kumpel mitreißen lässt und dich völlig im Ton vergreifst. Mein Echo läßt dann nicht lange auf sich warten, das versteht sich. Ich biete dir hiermit Frieden im Tonfall an, in der Sache können wir gerne weiter Krieg führen.