Zitat von
Haspelbein
Den Unmut verstehe ich schon, jedoch muss man leider abwägen, was denn die Alternative ist, und sich ebenso klar werden, warum man an diesem Punkt ist. Frühkapitalistische und konsequent sozialistische Gesellschaften kennen dieses Problem nicht, aber in praktisch allen anderen Wirtschaftsformen gibt es eine Wechselbeziehung zwischen Staat und dem Finanzwesen. Verschuldet sich der Staat, so ergibt sich daraus sogar eine gegenseitige Abhängigkeit, die den Spielraum des Staates und der Banken einschränkt.
Nein, nicht jede Bank muss gerettet werden, aber es muss Klarheit darüber herrschen, wer gerettet wird oder nicht. Das Ende von Bear Stearns war so schlimm, weil viele mit einer Rettung gerechnet haben. Ebenso kann eine Bankenrettungen sogar für den Staat profitabel sein, wie es z.B. in den USA zur Zeit der letzten Krise war.
Einen echten bereinigenden Crash wie zu der Weltwirtschaftskrise willst du auch nicht, denn die Antwort darauf wird zu einer grosser Wahrscheinlichkeit grausam sein. Die Frage ist eher, wie man ganz gewöhnliche Wirtschaftszyklen zulassen kann. Aber das größere Problem sehe ich in einer kontinuierlichen Staatsverschuldung, weil sie einem schlicht jeden Spielraum nimmt.