Zitat Zitat von 1871 Beitrag anzeigen
Es kann auch nichts Neues sein, weil ich keine neue Monographie, die in revisionistischen Kreisen Anklang findet, bewerbe oder weil ich auf meinem Balkon auf eine Sensationsquelle zum Ausbruch des 2. Weltkrieges gestoßen wäre. Was ich hier anführe ist durchaus lapidar und eigentlich selbstverständlich. Nur möge man doch mal den Blick schärfen, für diese allgemeinen Betrachtungen, die stets völlig untergehen. Es werden an ein Volk Kriterien gestellt und Maximalforderungen erhoben, die die gleichen Historiker, Politiker, Journalisten, Sozialingenieure oder der bundesdeutsche Durchschnittstrottel mit der Moralkeule an kein anderes Volk zu keiner anderen Zeit stellen, was, anbei vermerkt, findigerweise der Herrenrassen-Tradition Avancen macht. Es sind auch keine Gedanken, die bislang unausgesprochen gewesen wären. Einzig, es spielt bei den Nationalen kaum eine Rolle. Sieht man ja hier im Forum idealtypisch. Paroli bieten inhaltlich ist von Belang, aber sekundär. Zunächst muss man den Kriterien-Katalog ad absurdum führen. Bin mir sicher, der Bundesdeutsche wird wesentlich zugänglicher sein, alte Narrative und Spezifika der Vergangenheitsbewältigung abzustreifen, löst man ihn erstmal aus der Froschperspektive heraus.
Noch zum möglichen Einwand eines allgemein westlichen Phänomens. Ja, "kritischer Umgang mit der eigenen Geschichte" ist auch in anderen "westlichen" Ländern auf dem Vormarsch und nicht erst seit heute. Und was die Schweden umtreibt, kann ich auch nicht sagen. Aber, weil seit einigen Jahren kolonial-kritische oder nationalmasochistische (Fach-)Literatur in England oder Frankreich, sogar Polen, vermehrt Gehör finden, können wir die Sonderkonstellation hierzulande nicht ausblenden. Ein kritisches Werk über polnischen Antisemitismus in Polen selbst gleicht bei uns etwa 100 Werken, 10 Dokus, 5 Filmen, einen neuen Gedenktag und Theateraufführungen über die NS-Züchtung von Auerochsen. Wir wurden singulär irre gemacht, seit die ersten Deutschen 1945 zu ersten Konzentrationslagerbesuchen gezwungen wurden.
Die Themen Hitler, 33-45,2.Weltkrieg und Juden sind wie Heroin oder Kokain.Einmal angefixt, kommt man nicht mehr davon los.Also, Patrioten, Finger weg von dem Zeug!