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Habe selbst die höchsten Scheine, Ausbilder Lizenz, war früher auch als Prüfer unterwegs. In so einem Fjord gibt es absolut kein Problem, eine Spazierfahrt und Niemand pennt in einer Schiffahrts Strasse, das wäre absolut unlogisch. Ausserdem hatten genügend Personal auf der Brücke, wo die Erfahrung von einem Angel Boot ausreicht. Niemand kann Tonnen verwechseln, am Meer, ! Das hätte ein Anfänger machen können. Hundert Tausend Segler, Boots Besitzer sind jedes Jahr in solch einfachen Situationen unterwegs.
Wenn da nicht vielleicht der Autopilot eingeschaltet war, von irgendjemanden auf der Bruecke, und der Rudergaenger noch nichtmal wusste, wo man den wieder ausschaltet. Die moderne Technik hat schon ihre Tuecken. Wieviel Havarien hattest du schon? Wir haben Regatten gesegelt, mit einer Shark 24, 1000 Kilogramm mit Kiel, 98 cm Tiefgang, da hats oefters mal gekracht. Ich bin sogar mal auf dem Rhein gegen ein Schiff gefahren, was da geankert hatte! Kurz vor dem Start, wir waren spaet dran. Die Stroemung wird oft unterschaetzt. Und die Leeboje, die lag stromaufwaerts, haben wir mal zu kurz genommen, und das Ruder hat sich in dem Ankerseil der Boje verhakt. Das Ruder habe ich dann rausgezogen, und wir waren wieder frei - und segelten nun ganz lustig ohne Ruder auf dem Rhein bei Wiesbaden. Erst, nachdem wir die Segel runter hatten, ging das Ruder wieder rein. Unter Spi haben wir das Boot mal flachgelegt; war auf dem Neusiedler See; der Spi schaukelte sich auf, und platsch! lag der Mast im Wasser - das Boot eben quer - und stellte sich dann langsam wieder auf. Und auf dem Bodensee hat der rechte Nachbar dann die Pinne aus der Hand verloren; das Boot machte einen Aufschiesser, und die Fussreeling war wieder einmal platt, das dritte Mal, wo jemand auf unser Boot fuhr. Diesmal aber auch die neue Genua; der Bug hat sich gluecklicherweise nicht ins Fenster gebohrt, sonst waere das ein Totalschaden gewesen. Die Versicherung hat das dann jedesmal stillschweigend bezahlt; Pantaenius ist teuer genug.
Du kannst Scheine machen, wie du willst - habe auch ein paar - aber Praxis heisst: Tun und Lernen. Und Bootfahren ist extrem "anders" eben - je nachdem, wo du hinfaehrst. Mittelmeer ist ganz anders, da gibts Tramuntana, und die Bodensee Rundum ebenso ganz anders - hier haben wir sogar mal den 1. Platz belegt und die ganzen Spitzensegler besiegt, weil wir vom richtigen Ufer aus gestartet sind. Die Elbe ist wieder ganz anders - auf dem Muehlenberger Loch haben wir den 1. Platz belegt, weil wir ganz genau WUSSTEN, zu welcher Minute sich die Stroemung umkehrt. Und auf dem Nord-Ostseekanal standen wir mal vor einer riesigen Ampel, die ROT! zeigte. Auf der Karte war sie nicht verzeichnet; nach 10 Minuten sind wir dann ganz einfach weitergefahren - bei ROT. Spaeter hat man uns erzaehlt, dass diese Ampel nicht fuer Sportboote gilt.-- Und Schleusen ist wieder was anderes; meide die Sportbootschleusen, die sind anstrengend und gefaehrlich; hinter der Berufsschiffahrt ists ganz easy.
In Kanada startet man wie die Cowboys. Man luft vor dem Start an, bis man direkt gegen den Wind faehrt, dann steht dann das Boot und faehrt erstmal rueckwaerts. Irgendwann dreht man dann, nimmt neuen Anlauf, das ganze Manoever mehrmals im Pulk. Ist schon spannend. Die Europaeer sehen staunend zu.

Wer geeignet waere, eine Fregatte zu fahren, sollte ein paar Sportbootscheine haben und ueberall auch Regatten gesegelt haben. Die Havarieen mit einem langsamen Segelbootchen sind allermeist harmlos. Wenn man dann auf ein grosses Schiff umsteigt, sollte Erfahrung da sein. Und das haben die nicht - woher auch.