Die Schweizer kommen aus der Nummer auch nicht mehr raus.

Für ihn ist sie ein aufschlussreiches Indiz dafür, dass rechtsbürgerliche Kreise hierzulande schon zehn Jahre vor der NS-Machtergreifung bereit gewesen seien, zur Bekämpfung des Bolschewismus auch mit antidemokratischen Kräften zu paktieren. Insofern erstaune es nicht, dass faschistische und nationalsozialistische Ideen in den 1930er-Jahren auch in der Schweiz bis weit ins Bürgertum hinein Sympathien genossen.
[Links nur für registrierte Nutzer]

Nach Ansicht von Historikern könnten das Museum Rietberg und die Stadt aber durchaus klarer auf den Besuch hinweisen. Werner Hagmann vom Archiv für Zeitgeschichte der ETH hält einen Hinweis auf den entsprechenden Websites für angebracht. Eingebettet in die Geschichte der drei Villen im Rieterpark, würde eine solche Anmerkung kaum Gefahr laufen, der Episode übertriebenes Gewicht zu verleihen. Die Reise Hitlers in die Schweiz zur Mittelbeschaffung für die NSDAP mag in der Geschichte des Nationalsozialismus eine Fussnote sein, so Historiker Hagmann. Aus Schweizer Sicht habe sie aber Gewicht.
Wäre vielleicht interessant zu wissen in welcher.

Der Historiker Alexis Schwarzenbach, Nachkomme der Familie Wille, entdeckte im Familienarchiv die Rede Hitlers und publizierte sie 2006 in einer Fachzeitschrift.
Der Umgang der Schweizer mit der Sache wirkt wirklich unaufgeregt.

Rietberg-Direktor Albert Lutz will nun aber für mehr Transparenz sorgen, wie er erklärt. Noch dieses Jahr werde das Museum die Informationen auf seiner Internetsite anpassen und auf den Hitler-Besuch hinweisen. Solange die Sachlage korrekt dargestellt und sachlich aufgemacht werde, sieht auch Lutz keine Gefahr, dass die Villa zu einer «Pilgerstätte» werden könnte. Dasselbe gelte wohl auch für andere Orte, wo Hitler auf seiner Reise 1923 durch die Schweiz aufgetreten ist und wo er übernachtet hat, so etwa im Zürcher Hotel Gotthard. Eine Plakette, die auf den Besuch hinweist, hält Lutz für verfehlt.