Ein Blick ins Zimmer einer ersten Klasse in Berlin. Auf den Holzstühlchen sitzt kein Kind, bei dem zu Hause deutsch gesprochen wird.
Eine Ausnahme? Nicht im Berliner Bezirk-Neukölln (knapp 330 000 Einwohner). Dort schlägt Schulleiterin Astrid-Sabine Busse (61) jetzt Alarm, sagt: „Wir sind arabisiert!“
An ihre „Schule an der Köllnischen Heide“ kamen im Sommer 103 Erstklässler – darunter ein einziges Kind mit deutschen Eltern. An zwei weiteren Schulen im Viertel finden sich unter 109 ABC-Schützen ganze zwei Kinder, bei denen Deutsch Mutter- und Familiensprache ist.
„Von wegen dritte, integrierte Migranten-Generation. Man holt sich immer noch den Ehepartner aus dem früheren Heimatland. Wieder ein Elternteil, das kein Deutsch kann“
Besserverdienende zogen weg,
übrig blieben Familien mit ausländischen Wurzeln, in denen oft überhaupt niemand mehr arbeitet.
Am Tresen im Sekretariat wird ein Vater laut. Busse geht zu ihm, redet Klartext: „Schämen Sie sich nicht, dass Sie kein Essensgeld für Ihr Kind zahlen? Nur einen Euro am Tag!“ Der Mann droht, sie werde schon sehen, was passiert. Wenn er wolle, könne er sofort 500 Euro auf den Tisch legen.
Viele Kinder sind nach Busses Beobachtung überhaupt nicht erzogen. Deshalb üben die neuen Schüler bei ihr erst einmal das Umgangs-ABC: Dann lernen die Kleinen Dinge, die ihnen bisher unbekannt waren, etwa: Wenn man jemandem begegnet, dann grüßt man.
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Ich würde mal sagen wir brauchen einfach nur mehr Bildung!