Das Wissen vieler Jugendlicher über die DDR ist erschreckend schlecht, Eltern und Lehrer verklären die Diktatur. Das war das Ergebnis einer Studie der FU Berlin.
Seit der Veröffentlichung häufen sich bei den Forschern erboste Briefe von ehemaligen DDR-Bürgern.Kritiker der diktatorischen Verhältnisse in der DDR sind "gottverdammte arrogante Besserwisser-Wessis“, die nur von den Schweinereien in der alten Bundesrepublik und dem vereinten Deutschland ablenken wollen. So würde behauptet, die DDR sei verantwortlich für den Mauerbau, tatsächlich sei dieser aber eine Folge des Konfrontationskurses der Nato und der Aggressionspläne der Bundesregierung unter dem katholischen Christen Adenauer gewesen.Der Diktaturcharakter der DDR wird häufig schlichtweg geleugnet. So schreibt ein ostdeutscher Vater: "Im Kommentar zu Ihrer Studie sprechen Sie vom 'menschenverachtenden Diktaturcharakter des SED-Staates‘, weisen aber gleichzeitig auf die 'DDR-Systemverhaftung vieler Elternmilieus und die DDR-freundliche Orientierung vieler ehemaliger DDR-Lehrer‘ hin. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, WARUM all diese Leute immer noch so DDR-freundlich eingestellt sind? Ich bin geborener DDR-Bürger, heute 38 Jahre alt und habe – Gott sei Dank – die DDR noch einige Zeit erleben dürfen. Und diese Zeit war ganz sicher nicht von Repressalien und Angst geprägt, sondern von einer Kindheit und Jugend in sozialer Sicherheit und Geborgenheit.[Links nur für registrierte Nutzer]Als ein Argument, warum die DDR besser als die BRD gewesen sei, führt ein Berliner Briefschreiber an, "Wo gingen die ‚68er‘ zur Aufbrechung verkrusteter gesellschaftlicher Strukturen auf die Straße?“ In der DDR gab es seiner Meinung nach keinen Anlass zu protestieren.