Seehofer serviert Blutwurst bei Islamkonferenz
Was bietet man muslimischen Gästen an? Alles, nur kein Schweinefleisch. Was eigentlich Allgemeinwissen ist, hat ausgerechnet Innenminister Seehofer missachtet.
Wenn eines bekannt ist über Muslime, dann das: Sie essen kein Schweinefleisch. Man könnte also annehmen, dass auf einer Konferenz bei der es um Muslime geht und hauptsächlich Muslime geladen sind, kein Schweinefleisch angeboten wird. So weit so klar.
Einer scheint das jedoch nicht zu wissen: Innenminister Horst Seehofer, Gastgeber der 4.
[Links nur für registrierte Nutzer]. Anders ist kaum zu erklären, dass bei dem Treffen, das am Donnerstag in Berlin zu Ende ging, ausgerechnet ein Happen mit Blutwurst beim Abendempfang auf dem Buffet angeboten wurde.
Das Ministerium bestätigte den Vorfall.
„Welches Zeichen will Seehofers Innenministerium damit setzen? Ein wenig Respekt vor Muslimen, die kein Schweinefleisch essen, wäre angebracht.“ Schrieb der WDR-Reporter Tuncay Özdamar in einem von mehreren Tweets zu dem Thema. Er war nicht der einzige, den das Schweinefleisch am Buffet störte.
Blutwurst besteht unter anderem aus Schweineblut, Speck, Schwarte und Schweinefleisch. Dabei ist an der Blutwurst nicht nur das Fleisch problematisch: Neben dem Schweinefleisch ist es Muslimen auch untersagt, das Blut von Tieren zu essen. Deswegen soll durch die Praxis des Schächtens sichergestellt werden, dass die Tiere möglichst komplett auszubluten.