Bevor sich die politisch Korrekten gleich wieder aufregen. Schäuble hat diese Frage damals, selbst so direkt gestellt.
[Links nur für registrierte Nutzer]Er selbst war derjenige, der 1998 die Frage stellte: „Kann ein Krüppel Kanzler werden?“ Die Partei, die CDU, gab damals die Antwort: Die Republik ist noch nicht so weit. Heute könnte das anders sein. Die Frage stellt sich nicht? Nach dem Interview und nach der Fernsehdokumentation steht sie mindestens im Raum – dort, wo die Delegierten tagen.
Was da genau lief kann keiner sagen. Die CDU hätte wahrscheinlich mit Schäuble weniger Stimmen verloren, aber Kohl wollte nicht abtreten. Die CDU hätte sich womöglich in eine Große Koalition unter ihrer Führung retten können. Den Mut Kohl zu stürzen hatte Schäuble nicht. Wie er auch nicht den Mut hatte Merkel zu stürzen.
Schäubles Mann hat den Kampf um den CDU-Vorsitz verloren. Damit war es das, für seine letzten Kanzlerambitionen. Wenn er tatsächlich noch welche hatte.Dass Merz und Schäuble sie zwischendurch immer mal wieder weghaben wollten, hat Schäubles Kandidat in überraschender Offenheit sogar in einer Fernsehdokumentation gesagt. Er hat dazu auch den großen Alten zitiert: Wenn er, Schäuble, denn Kanzler werden solle, dann „muss ich mich auf dich verlassen können“, auf ihn, Merz. Wenn der denn Vorsitzender sein sollte, gilt das doch erst recht, oder?
Um die Eingangsfrage zu beantworten: Wenn Deutschland nur noch von einem Krüppel gerettet werden könnte, dann kann man nicht sagen, daß Deutschland nicht gerettet werden darf, weil nur noch ein Krüppel es retten kann.