Warum denn nicht, Kriegsbereitschaft und Kriegswillen, setze ich gleich. Das haben doch die Sowjets 1939/40 gezeigt.
Es bedarf wohl kaum der besonderen Erwähnung, dass all das, was Bernd
Schwipper uns als Resultat seiner akribischen Detailanalysen präsentiert, deutlich dem widerspricht, was bis heute in der schon erwähnten „etablierten Geschichtsschreibung“ vorherrscht. Bei seiner einseitig auf die fachliche Sphäre der
Generalstabstätigkeit konzentrierten Analyse setzt er offensichtlich Kriegsbereitschaft bzw. Kriegsführungsfähigkeit einer Armee oder eines Landes mit einem
Kriegswillen gleich. Unter den Bedingungen des Primats der Politik, und wer
wollte ein solches im Kontext einer Weltanschauungsdiktatur ähnlich wie im damaligen Deutschland ernsthaft bestreiten, liegt die Entscheidung über Krieg und
Frieden eindeutig in den Händen der politischen Führung und spiegelt damit
vielfältige Facetten einer Entscheidungsfindung wider,