Vom Original abweichende Hervorhebungen von mir. Eine Kommentierung erübrigt sich m.E., das Zahlenmaterial spricht für sich.
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Die Armutsquote in Deutschland ist auf neuem Höchststand - trotz anhaltenden Wirtschaftsbooms. Und von den Betroffenen ist jeder Dritte erwerbstätig.

Armut in Deutschland ist bloß ein Bildungsproblem? Von wegen. Nahezu drei Viertel der Armen über 25 Jahren verfügen über einen mittleren oder höheren Bildungsabschluss. Armut betrifft vorrangig Migranten, Arbeitslose und Rentner? Auch falsch. Drei Viertel der Betroffenen sind hier geboren. Jeder dritte erwachsene Arme hierzulande ist erwerbstätig. Und unter den „working poor“ haben die meisten sogar eine Vollzeitstelle oder eine mehr als geringfügige Beschäftigung.
13,7 Millionen Menschen sind betroffen - mindestens

[Links nur für registrierte Nutzer], die beim Thema Armut so im Umlauf sind. Allerdings haben die Verfasser auch das leider Übliche zu vermelden: Die Armutsquote ist weiter gestiegen. Mit 16,8 Prozent sei „eine neue traurige Rekordmarke seit der Vereinigung erreicht“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider am Donnerstag in Berlin.
13,7 Millionen Menschen seien im wohlhabenden Deutschland inzwischen von Armut betroffen. Trotz des anhaltenden Wirtschaftsbooms. Und obwohl in dieser Statistik viele Arme noch gar nicht erfasst sind. Die mehr als 800.000 Wohnungslosen etwa. Die ebenfalls mehr als 800.000 Bewohner von Pflegeheimen, von denen rund die Hälfte auf Sozialhilfe angewiesen ist. Und die mehr als 200.000 Menschen mit Behinderung, die in Wohnheimen und dort in aller Regel ebenfalls von Sozialhilfe leben.
"Armut ist nicht wirtschaftlich bedingt"

Längerfristig betrachtet sei bei der Armutsentwicklung „ein ganz klarer Aufwärtstrend“ erkennbar, berichtete Schneider. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre habe die Armutsquote noch elf Prozent betragen. Und die neuesten Zahlen ließen es auch nicht mehr zu, von einer Stabilisierung der Armutsentwicklung zu sprechen, wie das etwa im letzten Armutsbericht der Bundesregierung zu lesen war.
Alarmieren müsse die wachsende Armut vor allem wegen der guten Wirtschaftsdaten der vergangenen Jahre, meinte der Verbandschef. Wirtschafts- und Armutsentwicklung seien mittlerweile offensichtlich komplett voneinander abgekoppelt. „Mit anderen Worten: Die Armut ist nicht wirtschaftlich bedingt, sie ist politisch hausgemacht.“
Jedes fünfte Kind lebt hierzulande in Armut

[Links nur für registrierte Nutzer], heißt es in dem Bericht. „Nicht nur jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut, sondern auch jeder fünfte arme Mensch in diesem Land ist ein Kind.“ Und bei Alleinerziehenden, so die Analysen der Paritätischen Forschungsstelle, steige das Risiko von Einkommensarmut, je jünger die Kinder sind. 56 Prozent der Alleinerziehenden mit zwei und mehr Kindern unter 15 Jahren lebten in Armut. Aber auch kinderreiche Paarfamilien sind betroffen. Ihre Armutsquote liegt bei 30 Prozent.