Über diesen Beschluß, wird Kanzler Helmut Schmidt stürzen.

Helmut Schmidts Befürchtungen

Mitte der 1970er Jahre begann die Sowjetunion, ihre auf Westeuropa gerichteten atomaren Mittelstreckenraketen zu modernisieren. Der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt fürchtete, dass durch die neuen SS-20-Raketen der Sowjets das strategische Gleichgewicht in Europa gefährdet sei. Daher forderte er bereits 1977 in einer Rede im Londoner "International Institute for Strategic Studies" Gegenmaßnahmen. Diese wurden im sogenannten NATO-Doppelbeschluss festgehalten, der am 12. Dezember 1979 von den NATO-Mitgliedsstaaten in Brüssel verabschiedet wurde.Der Beschluss sah zunächst Verhandlungen mit der Sowjetunion über den Abbau der SS-20 vor. Sollten diese Gespräche allerdings nach einer vierjährigen Frist scheitern, dann wollten die USA ebenfalls atomare Mittelstreckenraketen in Westeuropa stationieren, vor allem in der Bundesrepublik. Die UdSSR fasste den Beschluss als Ultimatum auf und lehnte alle Verhandlungen ab. Nur zwei Wochen nach der Verabschiedung marschierten sowjetische Truppen in [Links nur für registrierte Nutzer] ein. Ein neuer Stellvertreterkrieg der Supermächte hatte begonnen.
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Reagan wird die Sowjetunion totrüsten. Auch wenn die Linken bis heute sagen, daß das gar nicht nötig war.

Kalter Krieger Ronald Reagan

Im Weißen Haus kam es im Januar 1981 zu einem Präsidentenwechsel: Der Demokrat Jimmy Carter wurde von dem republikanischen Hardliner Ronald Reagan abgelöst. Dieser trat seine Präsidentschaft mit der klaren Ansage an, den Kalten Krieg zu gewinnen. In der Zeit von 1981 bis 1986 führten die USA ein gigantisches Aufrüstungsprogramm durch.Reagan bezog sogar den Weltraum mit in seine Rüstungspläne ein. Die strategische Verteidigungsinitiative, kurz SDI, sah ein Raketenabwehrsystem im All vor. Kosten des Fünf-Jahres-Programms: 26 Milliarden Dollar. Ronald Reagan war davon überzeugt, dass er auf diese Weise die Sowjetunion in Grund und Boden rüsten konnte. Zu diesem Zeitpunkt war die sowjetische Wirtschaft stark angeschlagen, ein erneutes Wettrüsten würde den Osten endgültig in die Knie zwingen.
Die SPD-Linke ließ Kanzler Schmidt im Stich. Erhard Eppler und Oskar Lafontaine waren seine namhaftesten Gegenspieler.

SPIEGEL: Wenn die SPD den Nato-Beschluß kündigt, kann darüber die Koalition zu Fall kommen. Eine unionsgeführte Regierung aber wird in jedem Fall rüsten.

LAFONTAINE: Ich bin der Auffassung, daß immer mehr Menschen in der Bundesrepublik sich mit dem Thema der Friedenssicherung und der Rüstung beschäftigen und daß in Zukunft jede Regierung, wie auch immer sie heißt, es schwer haben wird, immer mehr Nuklearwaffen und immer gefährlichere Waffen hier zu installieren. Der Druck wird immer stärker werden, so daß jede Regierung diesem Willen Rechnung tragen muß. Bekanntlich wählt nicht die Regierung das Volk, sondern das Volk die Regierung.


SPIEGEL: Karl-Heinz Hansen ist aus der SPD ausgeschlossen worden, weil er behauptet hat, Helmut Schmidt betreibe eine Art "Geheimdiplomatie gegen das eigene Volk". Sie sagen, die Diskussion über Nachrüstung wird mit falschen Daten und falschen Zahlen geführt. Wie weit sind Sie da eigentlich noch von Hansens Äußerung und vom Rausschmiß entfernt?


LAFONTAINE: Ich beschränke mich auf technische Angaben. Jeder, der andere Auffassungen vertritt, sollte mich mit eben solchen Angaben widerlegen.
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SPIEGEL: Herr Lafontaine, Sie sind, neben Erhard Eppler, der schärfste Kritiker des Nachrüstungsbeschlusses der Nato. Jetzt waren Sie gerade vier Wochen auf Informationsreise in den USA. Haben die Amerikaner den Diplomphysiker von der Notwendigkeit überzeugen können, in Westeuropa 108 "Pershing 2" und 464 Cruise Missiles aufzustellen?

LAFONTAINE: Ich habe in erster Linie versucht, mich über den Stand der Waffentechnologie zu informieren. Deshalb habe ich vorwiegend mit Leuten gesprochen, die von Technik etwas verstehen. Ich habe keinen getroffen, der bestreitet, daß die Amerikaner auf allen drei Ebenen der strategischen Waffen, bei Bombern, U-Booten und Raketen, technologisch deutlich führen.
Hunderttausende demonstrierten gegen die Nachrüstung. Aber die Bundestagswahl gewann Kanzler Helmut Kohl mit seiner Koalition aus CDU/CSU und FDP deutlich. Die Union erzielte allein 48,8% der Stimmen und verfehlte die absolute Mehrheit nur knapp.

Die Friedensdemonstration im Bonner Hofgartenam 10. Oktober 1981 stand unter dem Motto Gegen die atomare Bedrohung gemeinsam vorgehen. Ihre Abschlusskundgebung fand im [Links nur für registrierte Nutzer]in [Links nur für registrierte Nutzer], dem damaligen Regierungssitz der [Links nur für registrierte Nutzer]statt. Etwa 300.000 Menschen nahmen daran teil, um unter anderem gegen den
[Links nur für registrierte Nutzer]zu protestieren. Zu den Rednern zählten [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer]und [Links nur für registrierte Nutzer].[Links nur für registrierte Nutzer][Links nur für registrierte Nutzer][Links nur für registrierte Nutzer]Sie bildete den Auftakt zu den drei Großdemonstrationen der westdeutschen [Links nur für registrierte Nutzer]in den Jahren 1981 bis 1983.
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