Auf jeden Fall. Ein unabhängiges Land hat eine eigene Währung.
Im Interview räumte Kohl rundheraus ein, bei der Abschaffung der D-Mark gegen den Willen der Deutschen gehandelt zu haben. Der Grund: "Eine Volksabstimmung über die Einführung des Euro hätten wir verloren. Das ist ganz klar. Ich hätte sie verloren."Wenig später behauptet Kohl auch, dass mehr als eine Zweidrittelmehrheit der Deutschen gegen die Einführung des Euro gestimmt hätte: "Eine Volksabstimmung hätte ich natürlich verloren, und zwar im Verhältnis 7 zu 3."[Links nur für registrierte Nutzer]
Vor allem im Osten, wo erst wenige Jahre zuvor die D-Mark eingeführt wurde, sei die Bevölkerung mehrheitlich gegen den Euro gewesen: "Wir hätten die geballte Macht der PDS dagegen gehabt; im Osten ist das ja ganz unpopulär. Jetzt haben wir gerade die D-Mark – jetzt sollen wir sie schon wieder hergeben! Früher haben Sie geschrieen: Wenn die D-Mark nicht nach Leipzig kommt, gehen die Leipziger zur D-Mark!"Ich glaube fest, daß es diese Mehrheiten für die DM, auch heute noch gibt, im deutschen Volk.
Aber manchmal, so betonte Kohl, müsse auch in einer Demokratie jemand die Zügel in die Hand nehmen - und notfalls unpopuläre Entscheidungen umsetzen. "Das politische Leben läuft so: Demokratie hin, Demokratie her, Wahlen hin und her, repräsentative Demokratie kann nur erfolgreich sein, wenn irgendeiner sich hinstellt und sagt: So ist das. Ich verbinde – wie ich – meine Existenz mit diesem politischen Projekt."Eben. Einer muß sich hinstellen und sagen, daß er die DM wieder einführt. Höcke sollte das sagen. Die Wirtschaft wird natürlich sagen, daß das unmöglich geht, daß es wirtschaftlich schädlich ist. Aber die Wirtschaft hat das nicht zu entscheiden. Außerdem sollte die DM, auch dann wieder eingeführt werden, wenn das schädlich für die Wirtschaft ist.