China auf dem Mond

[Haspelbein]

Das Blöde an der Sache ist, daß wir selber Schuld an dem Technologietransfer sind. Ich erinnere nur an die 90er, als große deutsche Firmen plötzlich meinten, man müsse in China produzieren, weil billiger. Diese Experimente endeten in einem ziemlichen Desaster. So war zwar der chin. Ingenieur billiger, aber man brauchte halt zehn von denen plus einen aus der BRD, der denen auf die Finger schaut, um ein halbwegs gutes Ergebnis zu erzielen.
Heute sind die selber weit genug.
Geiz ist geil für typische BRD-Quartalsdenker. Geht meist nach hinten los, wie in obigem Beispiel.

Der Witz an der Sache ist ja auch, dass China die Joint Ventures ganz offen vorschrieb, d.h. ich würde gar nicht mal von einem Technologieklau in diesem Zusammenhang schreiben, d.h. es war eher ein Technologiegeschenk um auf den chinesischen Markt zu kommen. (Ich denke, dass der Marktzugang entscheidend war, denn man hätte sonst auch woanders preiswert produzieren können.)

[Schwabenpower]

Das Blöde an der Sache ist, daß wir selber Schuld an dem Technologietransfer sind. Ich erinnere nur an die 90er, als große deutsche Firmen plötzlich meinten, man müsse in China produzieren, weil billiger. Diese Experimente endeten in einem ziemlichen Desaster. So war zwar der chin. Ingenieur billiger, aber man brauchte halt zehn von denen plus einen aus der BRD, der denen auf die Finger schaut, um ein halbwegs gutes Ergebnis zu erzielen.
Heute sind die selber weit genug.
Geiz ist geil für typische BRD-Quartalsdenker. Geht meist nach hinten los, wie in obigem Beispiel.

Siemens und nahezu alle deutschen Autohersteller bzw. Zughersteller haben ihr Knoff Hoff verschenkt. Gegenleistung: sie durften in China Produktionsstätten bauen. Lassen. Von Chinesen.

[Schwabenpower]

Der Witz an der Sache ist ja auch, dass China die Joint Ventures ganz offen vorschrieb, d.h. ich würde gar nicht mal von einem Technologieklau in diesem Zusammenhang schreiben, d.h. es war eher ein Technologiegeschenk um auf den chinesischen Markt zu kommen. (Ich denke, dass der Marktzugang entscheidend war, denn man hätte sonst auch woanders preiswert produzieren können.)

Richtig,hatte ich oben nicht richtig geschrieben

[Hrafnaguð]

Und wo bringen wir die Japaner in diesem weltpolitischen Spiel unter?

Möglichst als unsere Verbündeten. Japaner mögen Chinesen nicht unbedingt. Jedenfalls nicht auf der politischen Ebene. Ein ehemaliger Chef von mir, Koreaner, meinte einmal "Die Japaner sind die Deutschen Asiens". Auch Japaner sind Asiaten, also schwer zu durchschauen, aber wenn man ihnen mit klaren, bestimmt und aufrichtig begegnet dann honorieren sie das i.d.R. auch mit gleichem Verhalten. Mein Vater hatte jahrelang mit Japanern Handel betrieben.
Das was seine Firma herstellt hatte kein intern. Patent. Die Japaner hätten ihn abziehen und selbst produzieren können. Haben sie aber nicht. Sie haben jahrzehntelang treu und ehrlich bestellt. Andere Teile später dann auch selbst hergestellt aber immer treu die Lizenzen bezahlt und zwar nicht zu knapp. Bei Chinesen wäre ich mir da nicht so sicher ob so etwas funktioniert.

[Ansuz]

Der Witz an der Sache ist ja auch, dass China die Joint Ventures ganz offen vorschrieb, d.h. ich würde gar nicht mal von einem Technologieklau in diesem Zusammenhang schreiben, d.h. es war eher ein Technologiegeschenk um auf den chinesischen Markt zu kommen. (Ich denke, dass der Marktzugang entscheidend war, denn man hätte sonst auch woanders preiswert produzieren können.)

Danke für die Erinnerung! Dieses wichtige Detail hatte ich vergessen. Damals munkelten einige Kommilitonen von einem Honeypot, was China anbelangte. Die Quartalsdenker der großen Firmen haben das ignoriert.

[Schwabenpower]

Möglichst als unsere Verbündeten. Japaner mögen Chinesen nicht unbedingt. Jedenfalls nicht auf der politischen Ebene. Ein ehemaliger Chef von mir, Koreaner, meinte einmal "Die Japaner sind die Deutschen Asiens". Auch Japaner sind Asiaten, also schwer zu durchschauen, aber wenn man ihnen mit klaren, bestimmt und aufrichtig begegnet dann honorieren sie das i.d.R. auch mit gleichem Verhalten. Mein Vater hatte jahrelang mit Japanern Handel betrieben.
Das was seine Firma herstellt hatte kein intern. Patent. Die Japaner hätten ihn abziehen und selbst produzieren können. Haben sie aber nicht. Sie haben jahrzehntelang treu und ehrlich bestellt. Andere Teile später dann auch selbst hergestellt aber immer treu die Lizenzen bezahlt und zwar nicht zu knapp. Bei Chinesen wäre ich mir da nicht so sicher ob so etwas funktioniert.

Auch dem kann ich nur zustimmen. Entspricht meiner Erfahrung (allerdings mit Japanern in Deutschland)

[Schwabenpower]

Danke für die Erinnerung! Dieses wichtige Detail hatte ich vergessen. Damals munkelten einige Kommilitonen von einem Honeypot, was China anbelangte. Die Quartalsdenker der großen Firmen haben das ignoriert.

Allerdings haben sie den Marktzugang bekommen. Zumindest die Autohersteller. Nur völlig unnötig. Chinesen kaufen ohnehin lieber in Deutschland hergestelle BMW/Mercedes/Audi. Eine Frage des Prestige

[Politikqualle]

Allerdings haben sie den Marktzugang bekommen. Zumindest die Autohersteller. Nur völlig unnötig. Chinesen kaufen ohnehin lieber in Deutschland hergestelle BMW/Mercedes/Audi. Eine Frage des Prestige

.. stimmt nicht ganz .. denn diese Autofirmen haben in China schon Fabriken gebaut .. . Das größte Mercedes-Werk steht jetzt in China ... BMW baut mit Partner in China weiteres Werk ... Im südchinesischen Werk in Foshan fertigt das Joint Venture den Audi ..
>> siehe Internet !!

[Ansuz]

Allerdings haben sie den Marktzugang bekommen. Zumindest die Autohersteller. Nur völlig unnötig. Chinesen kaufen ohnehin lieber in Deutschland hergestelle BMW/Mercedes/Audi. Eine Frage des Prestige

Ein Grund mehr, an der Kompetenz unserer sogen. "Eliten" zu zweifeln. Nicht, daß ich weitere Gründe für meine Zweifel benötigen würde. "Nieten in Nadelstreifen" fand ich schon damals treffend formuliert.

[Haspelbein]

Danke für die Erinnerung! Dieses wichtige Detail hatte ich vergessen. Damals munkelten einige Kommilitonen von einem Honeypot, was China anbelangte. Die Quartalsdenker der großen Firmen haben das ignoriert.

Ich habe vor ein paar Jahren für eine Firma im Gesundheitswesen gearbeitet, die nach China expandierte. Es gab eine Ausnahmeregelung, d.h. es bedurfte nicht einmal eines Joint Ventures. Das lief eine Weile sehr gut, und man baute ein Netzwerk in China auf. Dann entschloss sich China, dieses Marktsegment unter eine staatliche Kontrolle zu bringen. Offiziell würde der chinesische Teil des Unternehmens verkauft, letztendlich war es aber eine Verstaatlichung, da nur der chinesische Staat als Käufer agieren konnte.