Normalerweise läuft der Neujahrsempfang des Deutschen Anwaltvereins eher beschaulich ab. Dieses Jahr allerdings war es anders. Vor mehr als 200 Gästen griff DAV-Präsident Ulrich Schellenberg verbal den Vorsitzenden des Rechtsausschusses im Deutschen Bundestag, den AfD-Politiker Stephan Brandner, heftig an.
Laut Schellenberg würde er beim Lesen von AfD-Gesetzesentwürfen regelmäßig eine „unfreiwllige Zeitreise in die Vergangenheit“ unternehmen. Er behauptete, die AfD würde mit Worten wie „Gewohnheitsverbrecher“ ein Vokabular der Nationalsozialisten verwenden. Es komme dabei ein Menschenbild zum Ausdruck, „das wir alle in der Bundesrepublik längst überwunden haben“, polemisierte Schellenberg.
An Brandner direkt richtete der DAV-Präsident die Worte: Von dem Vorsitzenden des Rechtsausschusses im Deutschen Bundestag erwartete er und die deutsche Anwaltschaft, daß er sich „klar und eindeutig positioniert, wonach das Verbot der Todesstrafe in Deutschland unantastbar ist“.