100 Jahre Frauenwahlrecht: Warum wir heute ein Paritätsgesetz brauchen [Links nur für registrierte Nutzer] • 17. Januar 2019
© Bernd von Jutrczenka/dpa
Vor 100 Jahren trugen die zum ersten Mal ins Parlament gewählten Frauen weiße Blusen - SPD-Frauen mit Fraktionschefin Andrea Nahels erinnern daran
Der Bundestag feiert den 100. Jahrestag der Einführung des Frauenwahlrechts mit einer Gedenkstunde. Doch auch nach einem Jahrhundert ist die Gleichstellung von Frauen noch nicht erreicht. Die ehemalige SPD-Bundesministerin Christine Bergmann fordert deshalb ein Paritätsgesetz.
Vor einhundert Jahren durften Frauen in Deutschland das erste Mal wählen. Ein hart erkämpftes Recht und ein Durchbruch für Demokratie und Menschenrechte, sagt die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth am Donnerstag bei einer Feierstunde des Bundestages zum
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Marie Juchacz und ihre ausgezeichnete Rede Erinnert wird an die Rede der SPD-Abgeordneten Marie Juchacz,
[Links nur für registrierte Nutzer]. Juchacz sei „alles andere als eine betuchte Frau“ gewesen, sondern nach heutigen Maßstäben eine „Ungelernte, eine angelernte Fabrikarbeiterin“, erklärt Süßmuth.
Dennoch habe sie eine ausgezeichnete Rede gehalten. „Bitte, unterschätzen wir die Menschen nicht, da steckt so viel drin“, fordert Süßmuth. Die Gegenwart hält sie noch nicht für befriedigend, jetzt seien weitere Schritte gefragt.
[Links nur für registrierte Nutzer] Auf regionaler und kommunaler Ebene sei der Anteil noch weit geringer: Für sie laute die drängendste Frage deshalb: Wie bekommen wir wieder mehr Beteiligung von Frauen?
Frauenrechte sind Menschenrechte Die ehemalige Bundesfrauenministerin Christine Bergmann greift diesen Gedanken auf: Neben 14 Ministerpräsidenten regieren lediglich zwei Ministerpräsidentinnen in Deutschland, auf neun Oberbürgermeister komme gerade einmal eine Oberbürgermeisterin. Nur dort, wo Parteien eine verbindliche Quote festgelegt haben, seien Frauen auch angemessen in Parlamenten und Regierungen vertreten, betont sie.