Der Verfassungsschutz will bei der AfD künftig genauer hinschauen. Das sorgt in der Partei für Zwist. Gemäßigtere Parteipolitiker hoffen auf den Austritt von Mitgliedern des rechten Flügels.
Der Verfassungsschutz hat angekündigt, die AfD als Prüffall stärker ins Visier nehmen zu wollen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem "Flügel" der Partei um den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke und der Partei-Nachwuchsorganisation "Junge Alternative". Beim gemäßigten Teil der Partei stößt das offenbar auf Zustimmung.
Er hoffe, dass im "Flügel" und bei der JA "ein Selbstreinigungsprozess in Gang kommt und es gelingt, alles nicht verfassungskonforme Gedankengut aus den Verlautbarungen zu entfernen", sagte der Bundestagsabgeordnete Uwe Witt der Zeitung "Die Welt".
Witt ist einer der Sprecher der "Alternativen Mitte", die sich als Strömung der Gemäßigten in der AfD versteht. Seiner Ansicht nach müssten der rechte Flügel und die Jugendorganisation JA sich "von bestimmten Leuten trennen".
Nach Meinung von Jens Wilharm, niedersächsischer Sprecher der "Alternativen Mitte", sind der "Flügel" und die JA "zu einer existenzbedrohenden Gefahr für die Gesamtpartei geworden". Er habe "wenig Hoffnung, dass die Spitzengremien unserer Partei willens oder in der Lage sind, sich vom 'Flügel' und der JA zu trennen", zitiert ihn die "Welt".
Der Verfassungsschutz hatte die AfD am Dienstag als Ganzes zum Prüffall erklärt und nimmt sie damit stärker unter die Lupe. Noch genauer hinschauen will der Inlandsgeheimdienst beim rechtsnationalen "Flügel" und der Jungen Alternative: Diese wurden zum Verdachtsfall erklärt.