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Alle Jahre wieder - der Eine (in diesem Falle Scholz) kommt daher und will Steuern erhöhen, der Andere (in diesem Falle Altmaier) skiziert den Weltuntergang, solle es zu Steuererhöhungen kommen.
Dabei sind "Steuererhöhungen" für die breite Masser der Arbeitnehmer seit Jahrzehnten bittere Realität, weil die deutsche Steuergesetzgebung nun einmal genau so ausgelegt wurde.
Ob nun ein "Spitzen"steuersatz von 42%, 45% oder wie einst 53%, 56% ist doch eine reine Placebo-Diskussion und am Ende des Tages nicht mehr und nicht weniger als politische Schaumschlägerei. Relevant ist der real zu bezahlende Steuersatz und gemessen an seinem Einkommen bezahlt wohl Niemand in diesem Lande den Spitzensteuersatz. Wer es sich leisten kann, dem eröffnet die deutsche Steuergesetzgebung mannigfaltigste Möglichkeiten seinen Steuern zu mindern und gleichzeitig sein Vermögen zu mehren und selbst Einkommensmillionäre werden am Ende - am Einkommen gemessen von Steuerminderung - in der Masse real (prozentual gemessen) kaum einen höheren Steuersatz bezahlen als ein durchschnittlich verdienender Arbeitsnehmer.
Was spielt es da am Ende für eine Rolle ob der Spitzensteuersatz nun bei 42, 45, 53 oder 56% beträgt?
Ich bin jetzt zwar weit weg Einkommensmillionär zu sein - aber selbst mir eröffnet sich die Möglichkeit Jahr für Jahr eine Steuerrückerstattung im mittleren vierstelligen Bereich zu generieren und damit nicht nur meine Kosten zu minimieren, sondern auch mein Vermögen zu mehren und meine Lasten - z.T. - auf die Allgemeinheit abzzuwälzen.
Nur so als Beispiel - wenn ich meiner Putzfrau 10 € die Stunde bezahle - was bezahle ich real netto? Die "Kosten" werden als haushaltsnahe Dienstleistung abgesetzt - also zahle ich real - sagen wir 8 €, die restlichen beiden Euros bezahlt die Allgemeinheit. So ist das nun einmal im deutschen Steuersystem vorgesehen.
Anstatt Jahr für Jahr eine sinnfreie Debatte über einen höheren Spitzensteuersatz anzuzetteln wäre es wohl deutlich sinnvoller eine Debatte über die Realsteuersätze anzuzetteln - denn nur dann wird man nach seiner eigenen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit mit Steuern und Abgaben belastet und nicht nach der Fähigkeit seines Steuervermeidungsberaters.