** Die Arbeitsbedingungen seien sehr schlecht. Vorgeschrieben sei es, dass nach zwei Stunden Schleifen eine Pause zu erfolgen hat. In den Tower Baracks hätten die Beschäftigten bis zu 11 Stunden durcharbeiten müssen.
** In dieser Zeit seien keine Ventilatoren in den Einrichtungen angeschlossen gewesen.
** Der Arbeitgeber habe Schutzanzüge mit einer einfachen Mundmaske mit C02-Filter und einem Vorfolter (Vorfilter?) von 3M verteilt.
** Der vor einem Arbeitsgericht klagende Vorarbeiter David Wright Paterson habe mehrmals ohne Schutzkleidung in den Lackierzelten Tätigkeiten verrichten müssen; auf seinen mehrmaligen Protest hin sei ihm Einmalmundschutz wie bei einer Grippewelle ausgehändigt worden. Sein Arbeitsgerichtsverfahren ist am 25. September vor dem Arbeitsgericht Bocholt, Gerichtstag Coesfeld.
** Da keine ordnungsgemäße Absauganlage installiert sei, seien viele Feinpartikel nach draußen in die Luft gelangt.
** Der TÜV habe eine Anlage abgenommen, obwohl zu diesem Zeitpunkt der Motor der Anlage nicht vorhanden gewesen sei.
** Insgesamt seien 18 Kollegen beim Ausladen von Holzkisten mit elektrischen Verteilerkästen über vier Wochen sechs bis sieben Stunden täglich mit Cadmiumdioxid kontaminiert worden. Der Chef habe erklärt, sie (die Beschäftigten) sollten sich nicht so anstellen, schließlich hätten sie nicht in dem Zeug gebadet. Von den 18 sind bereits 11 wegen der miserablen Arbeitsbedingungen weggegangen, also zu anderen Arbeitgebern.
Die Kisten seien draußen auf dem Gelände gelagert worden, ohne Dekontamination. Das Cadmium sei somit in die Luft und in das Dülmener Grundwasser eingedrungen. Es fehle an Abscheidevorrichtungen; diese gebe es nur an den Tankstellen und in einigen Werkstätten.
**Es habe sich zwei Tage vorher ein Inspekteur angekündigt. Die Arbeitnehmer haben die verseuchten Kisten auseinanderschlagen und in das Gebäude Nr. 31 bringen müssen. Dem Inspekteur sei ein poliertes Gerät vorgeführt worden, er sei dann abgezogen. Dieses Gebäude 31 sei von außen nicht zugänglich. Es sei aber nach oben nicht gesichert; somit habe Sonne, Wind und Regen an das Cadmium gekonnt.
** In den Tower Baracks seien ungereinigte Fahrzeuge aus Afghanistan, Kuweit und anderen Einsatzgebieten angeliefert worden. In den Fahrzeugen habe es eine weiße Staubschicht gegeben. Was diese Staubschicht sei, sei den Beschäftigten nicht bekannt.
** Vor vier Wochen sei die gesamte Fahrzeugreinigung, das Abschleifen und die Lackierung in das Depot Mannheim verlegt worden.
** Es werde von den Beschäftigten eine regelmäßige Kontrolluntersuchung vermisst.
** Es herrsche ein Klima der Angst, der Unzufriedenheit, auch bedingt durch Tätigkeiten für Subunternehmen. Alle hätten Angst um ihren Arbeitsplatz. Zum Hintergrund: In den Niederlanden hat sich eine Initiative von ehemaligen Beschäftigten gegründet, die gegen die US-Army gerichtlich vorgeht. Diese seien durch Tätigkeiten mit Chrom6 schwer erkrankt, und ca. 100 ehemalige Beschäftigte seien an den Spätfolgen bereits verstorben, so die Initiative. Cadmium verursacht bei Einatmung Reizungen und Schäden der oberen Luftwege sowie Lungenentzündungen, aber auch Nieren- und Leberschäden bis hin zu Karzinomen.
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Ein weiteres Problem für Gewerkschaften ist die unübersichtliche Lage von Subunternehmen (URS, AE.Com, M+E, Pecom GmbH, Nolte, Ponds usw.).
Die Beschwerdeführer bemängeln, dass sie mit der Army genau genommen wenig zu tun hätten. Der Stress werde ihnen von den zivilen Generalmanagern gemacht.
Der US-Army scheint dieses System ganz recht zu sein, weil man dann durch die Vielzahl der Firmen solche Arbeitsbedingungen vor Außenstehenden vertuschen kann.