Hat Frank Steffel plagiiert? Die Freie Universität würft Frank Steffel dies vor. Zitat: "Freie Universität Berlin entzieht Frank Steffel den Doktortitel

04.02.19 | 14:58 UhrDie Entscheidung war einstimmig: Die Freie Universität Berlin entzieht dem Berliner CDU-Politiker Frank Steffel seinen Doktorgrad. Der Bundestagsabgeordnete soll in seiner Arbeit an zahlreichen Stellen Texte anderer Autoren übernommen haben.



Nach mehrmonatigen Untersuchungen hat die Freie Universität Berlin am Montag dem Berliner CDU-Politiker und Bundestagsabgeordneten Frank Steffel den Doktorgrad entzogen. Steffel habe in seiner Dissersation plagiiert, teilte die FU mit: "Frank Steffel wird vorgeworfen, dass er in seiner Arbeit an zahlreichen Stellen wörtliche oder fast wörtliche Übernahmen in erheblichem Umfang nicht als solche gekennzeichnet hat."

Freie Universität entzieht Frank Steffel den Doktortitel

Der CDU-Bundestagsabgeordnete war ins Visier eines Plagiatsjägers geraten – nun wurde ihm sein Doktortitel entzogen.

04.02.2019, 13:13


Frank Steffel (CDU), Bundestagsabgeordneter aus Reinickendorf, ist seinen Doktortitel los.

Berlin. Monatelang fanden Untersuchungen statt, nun hat das Präsidium der Freien Universität (FU) eine Entscheidung getroffen: Dem Reinickendorfer CDU-Bundestagsabgeordneten Frank Steffel wird der Doktorgrad entzogen.
Steffel wird vorgeworfen, dass er in seiner Dissertation an zahlreichen Stellen Texte anderer Autoren wörtlich oder fast wörtlich übernommen hat, ohne diese entsprechend zu kennzeichnen. Der Beschluss sei einstimmig gefallen, erklärte die FU in einer Mitteilung. Der Bescheid sei am Montag übermittelt worden.
Steffel hatte 1999 seine Doktorarbeit eingereicht und den Grad „Doktor der Wirtschaftswissenschaft“ erhalten. Der CDU-Politiker reagierte am Montag auf den Beschluss der FU und erklärte: „Diese Entscheidung – nach mehr als einem Jahr Überprüfung – bleibt überraschend.“ Bereits Ende April 2018 habe ihm das Rechtsamt der Freien Universität bestätigt, dass in der Dissertation alle Übernahmen mit Referenzen belegt seien. In einem aktuellen Schreiben vom 1. Februar sei ihm nochmals bestätigt worden, „dass ‚zu jedem vom Gremium überprüften Zitat in der Arbeit eine Quelle angeben wird‘“, so Steffel.
Auch in der Mitteilung der FU heißt es, Steffel habe für alle vom Gremium geprüften Passagen eine Quelle angegeben. Allerdings: „Es wird jedoch nicht ersichtlich, dass er wörtlich oder fast wörtlich Texte anderer Autoren in seine Dissertation eingefügt hat und in welchem Umfang.“
Steffel war ins Visier des Gründers von VroniPlag geraten

Steffel war Anfang September 2017 ins Visier des Plagiatsjägers Martin Heidingsfelder, Gründer der Internetplattform VroniPlag, geraten. Die Doktorarbeit wurde in der Folge von einem Prüfungsgremium der FU untersucht. Dabei bekam auch der Politiker die Möglichkeit, schriftlich Stellung zu beziehen – ein mündliches Gespräch sei ihm verwehrt worden, so Steffel.



In seiner schriftlichen Stellungnahme erklärte er, dass er keinen Täuschungsvorsatz gehabt habe. Steffel und dessen Rechtsanwalt verwiesen zudem darauf, dass Steffels Doktorvater, Professor Dietrich Winterhager, mehrfach öffentlich erklärt habe, dass sich der Politiker an die an seinem Lehrstuhl üblichen Zitierweisen gehalten habe. Winterhager habe die zitierten Texte gekannt und die Übernahmen erkannt. Deshalb sei er von Steffel auch nicht getäuscht worden.