Und genau deshalb waren die Menschen damals so beeinflussbar.
Ganz bestimmt hatten viele Deutsche eine Heidenangst vor den Russen. Und diese Angst war natürlich nicht nur aus Propagandabildern genährt, sondern auch aus den Erfahrungen heimgekehrter Frontsoldaten und später dann auch westwärts ziehender Flüchtlinge. Allerdings wussten viele Ostfrontler eben auch ganz genau, was die Deutschen selbst im Osten angestellt hatten und fürchteten zu Recht die russische Vergeltung. Hingegen wurde im Westen vergleichsweise anständig gekämpft, sowohl von Deutschen wie auch Alliierten.Das wollte ich zum Ausdruck bringen. Fanatismus hat es sicher gegeben, aber es war nur ein Aspekt unter vielen. Und nahezu ausschliesslich der wird bemüht. Warum? Phantasielosigkeit? Ist es in dem von mir skizzierten Zusammenhang wirklich so schwer vorstellbar, dass dem einfachen deutschen Landser Hitler 45 am Arsch vorbeiging und er einfach nur befürchtet hat, alles zu verlieren und auf Nimmerwiedersehen in Sibirien zu verschwinden? Was ja auch das Schicksal vieler war. Nochmal: bedingungslose Kapitulation bedeutet die völlige Auslieferung an den Sieger, in einem vorangegangenen Krieg der keine zivilisatorischen Standards mehr kannte. Und die bedingungslose Kapitulation hatten die Alliierten ja gefordert. Man hatte also alle Brücken abgebaut und wundert sich dann, dass bis zum bitteren Ende verbissen gekämpft wird und sieht das dann als Zeichen eines irregeleiteten Fanatismus? Ist für mich wenig nachvollziehbar.
Nationalismus - das ist die Religion der ganz armen Schweine (frei nach Wiglaf Droste)
Warum sollten die Alliierten denn zum Schluss hin auch etwas anderes als die bedingungslose Kapitulation verlangen? Nur wenn Adolf und seine engste Führungsbande "intern" um die Ecke gebracht worden wären, hätte es dahingehend vielleicht noch etwas bewirken können. Aber da stand D in der Bringschuld...und brachte es nicht.
die meisten Soldaten wussten ab 44 das nichts mehr zu retten war. Trotzdem kämpften sie ebenso aufopferungsvoll weiter wie die 5 Jahre zuvor. Vermutlich nicht um das Vaterland zu retten oder gar für Hitler, sondern schlicht und simpel aus Gewohnheit auf den Tag fokussiert ohne an die ungewisse Zukunft zu denken. Dieser Automatismus funktionierte bis zum bitteren Ende..
Hitler wusste aus eigener Erfahrung im WKI wie das geht und er konnte sich darauf verlassen.
Es gab soweit ich weiß kaum Fälle von Meuterei.
Mein Vatererzählte mir von einem Fall als beim Rückzug ein Vorratslager gesprengt werden sollte
und er den Sprengmeister per vorgehaltener MPi daran hinderte..
Seine Kameraden waren ihm dafür sehr dankbar.
Sehr gut beschrieben!
Diese heutigen Klugscheisser, denen man in der Schule wirklich nur Blödsinn in die Hirne gedrückt hat, haben keine Ahnung, wie es damals zuging und wie die Deutschen in der Heimat um ihr Leben fürchteten.
Das Land lag in Trümmern, von einer übermächtigen Allianz der Feinde zu Klump gebombt und geschossen, und kaum etwas zu essen. Baumrindensuppe, auf den Äckern zusammen geklaubte Ähren und ein bisschen Pilze und Beeren aus dem Wald.
Die heutigen Besserwisser würden sich vor lauter Angst und Verzweiflung mehrmals am Tag in die Hose scheissen.
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