Wer leben will und zwar halbwegs anständig und dafür auch arbeiten will,
braucht im teuren Deutschland einen guten Lohn für seine Arbeit. Basta.
Sonst sollen die reichen Scheißer die Drecksarbeit alleine machen.
Und wenn arbeiten nicht billig genug sein kann, dann sollen halt
die Chinesen die deutsche Ehrenamts- Ausbeute erledigen.
Und was ist mit den zig Milliarden allein der Milliardäre in Deutschland?
Muss deren Vermögenszuwachs nicht genauso erwirtschaftet werden
wie der Lohn der abhängig Beschäftigten?
Oder fallen deren Milliarden vom Himmel?
Einmal das Sternaler-Hemdchen über die Wampe gezogen, raus in die Natur und der liebe Gott lässt dann die Sternchen vom Himmel ins Hemdchen purzeln, wo die sich ach oh Wunder in Goldtaler verwandeln, geht Kapitalismus so einfach?
Ein aktuelles Beispiel:
Obwohl in der Autozulieferindustrie ein hoher Druck herrscht, schüttet die Schaeffler AG eine Rendite aus, wo Angestellte über eine Lohnerhöhung in gleicher Höhe nur träumen können.
[Links nur für registrierte Nutzer]Die Experten der Nord LB übernehmen die neuen Erwartungen in ihr Modell. Wie bisher sprechen sie eine Halteempfehlung für die Aktien von Schaeffler aus. Das Kursziel wird von 13,00 Euro auf 8,50 Euro reduziert. Für 2018 erwarten die Analysten eine EBIT-Marge von 10,1 Prozent und einen Gewinn je Aktie von 1,40 Euro. Die Prognosen für 2019 liegen bei 10,4 Prozent bzw. 1,50 Euro. Dabei bleibt Schaeffler ein Dividendentitel, die Rendite liegt bei rund 7 Prozent.
Diese Info sind zwar nun 2 Jahre alt, aber die Rendite soll in diesem Jahr wieder in ähnlicher Höhe liegen. Das könnte für die Familie Schaeffer einen Kapitalrückfluss von 700 Millionen bedeuten (wenn ich diese Info richtig aus dem aktuellen Stern behalten habe). Gleichzeitig werden aber bei der AG wegen der angespannten Lage 900 Stellen abgebaut. Mit den 700 Millionen für die Schaefflers hätten die 900 Beschäftigten locker noch 30 Jahre beschäftigt werden können.
Diese Verlogenheit ist zum Kotzen.
Wieso wird die Frage nach der Berechtigung des Reichtums
der Reichen und Superreichen nicht oder kaum gestellt?
Warum sollen gute Löhne ein Problem abgeben, aber satte Vermögenszuwachs für Menschen,
die eh schon alles haben, als Selbstverständlichkeit gelten?
Merkst du nicht, dass du mit deinem Einwand eher der ganzen Panikmache folgst, die uns einreden will dass anständige Löhne den wirtschaftlichen Untergang bedeuten würden?
Ich glaube, dass du da einer Volksverdummung auf den Leim gehst,
mit der die Reichen 90% der Bevölkerung seit gefühlten Ewigkeiten verarschen.
Sich um ein faires Einkommen bringen lassen, egal ob im mies entlohnten Job oder im missbrauchten Ehrenamt, das ist alles andere als ehrenhaft sondern ganz einfach nur Scheiße und menschenunwürdig.
Ehrenamtler unterstützen nicht den eigentlichen Staat oder eine faire Gemeinschaft,
Ehrenamtler unterstützen einen korrupten ungerechten von den Reichen gekaperten Drecksstaat
= das ist doof und ohne Ehre.
Aber so lieben die Reichen die deutschen Zwerge.
Geändert von Rudi Rollmops (17.03.2019 um 09:36 Uhr)
In ein paar Dingen muss ich dem Rollmops schon Recht geben. Vorab - ich war über 20 Jahre lang ehrenamtlich tätig und zwar im Bereich der Hilfsorganisationen. Dies habe ich aufgegeben. Auch heute noch engagiere ich mich ehrenamtlich, jedoch einem völilg anderen Bereich und zeitlich wesentlich geringfügier und auch nicht mehr bei einer großen Organisation sondern eher in einem kleinen Gremium, wo es keine Hierachie und feste Strukturen gibt.
Ich muss leider sagen, dass es stimmt dass Umgang mit Ehrenamtlichen oftmals wirklich schlimm ist. Ausbeutung ist da an der Tagesordnung. Anfangs habe ich mein Ehrenamt geliebt. Damals gab es noch die alten Strukturen und der Ehrenamtliche war was Wert. Seine Arbeit und sein Einsatz wurde gschätzt, egal ob er nun viel oder wenig Zeit für sein Ehrenamt hatte. Dann kam ein Wandel. Alles wurde modernisiert und umstrukturiert. Ehrenamtliche waren ab diesem Zeitpunkt Arbeitssklaven. Wer aus welchen Gründen auch immer nicht so viel Zeit für das Ehremamt einbringen konnte oder wollte (ist ja schließlich freiwillig und JEDE Stunde zählt - so wars jedenfalls bisher) wurde von den neuen Leitern sofort behandelt wie Dreck oftmals richtig zur Sau gemacht. Es wurden jährliche Zielereichungsgepsräche eingeführt und neue Ziele (für FREIWILLIGE UNENTGELTLICHE ARBEIT) definiert!!!! Wer sie nicht erreicht hat war ganz "unten" und bekam dies deutlich zu spüren - er wurde augegrenzt und gemobbt. Zusätzlich wurde eine irrsinnige Bürokratie eingeführt - wie ich sie selbst in fast 30 Berufsjahren nicht annährend erlebt habe. Der Ehrenamtliche war oft mehr mit Verwaltugnsdingen beschäftigt als mit der eigentlichen Tätigkeit. Vieles ging gar nicht mehr, wurde schlicht nicht mehr genehmigt. Ich habe mir dasdann noch knapp 2 Jahre lang angesehen und dann die Segel gestrichen. So etwas muss ich mir nicht bieten lassen. Grundsätzlich ist für viele Bereiche zu sagen: Wenn Du beschließt in Deiner Freizeit ein für Dich vertretbares Maß an ehreamtlicher Arbeit zu übernehmen wird das selten so akzetpiert oder gar gedankt. Entweder Du machst das was man Dir auferlegt oder Du wirst entsprechend mies behandelt. Man gibt den kleinen Finger und die nehmen ncht nur die ganze Hand sondern gleich den ganzen Arm.
„Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Angelschein bestraft werden, jedoch nicht für illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dass Sie in einem Land leben, das von Idioten regiert wird.“
Vielen Dank für diesen konkreten Einblick in eine Welt, die nun nicht auf Achtung und Wertschätzung der dort mitarbeitenden Menschen setzt, sondern teils in übler obrigkeitsstaatlicher Manier Menschen mit repressiven Mitteln unter Druck setzt, die scheinbar zu gutmütig bzw. zu schwach sind, sich dieser Repression zu widersetzen.
Peinlich ist es dann, wenn besser verdienende Politiker das Ehrenamt über jeden Zweifel erhaben sehen und in dem nur Gutes sehen willen- was sie dann auch gefühlt an jeder Laterne zum Besten geben. Dieser vielen Heuchelei muss widersprochen werden. Dazu noch mehr.
Wenn die vielen Arbeitgeber, die der Mittelschicht zuzurechnen sind, da auch wirklich hingehören, dann können die sich sehr gut einen Rollmops leisten, weil der dazugehörige Rudi clever und arbeitsam ist (bzw. sein kann, wenn man ihn fair behandelt). Und es geht hier um alle: Jede/r, der oder die clever und arbeitsam ist/sein will, hat eine faire Behandlung dahingehend verdient, dass er mit seiner Arbeit auch an die Mittelschicht bzw. einen in diesem Land gewöhnlichen Wohlstand anschließen kann. Das ist sehr wohl machbar und nötig.
Wer sich für den Reichtum der Reichen arm arbeitet (de facto machen viele Ehrenamtliche das) ist blöd.
In Wiesbaden findet jedes Jahr im Herbst ein Aktionstag statt, der das Ehrenamt promoten soll. Und natürlich findet auch auch hier in Gestalt des Oberbürgermeisters ein besser verdienende Politiker, der das Ehrenamt über jeden Zweifel erhaben sehen, in ihm nur Gutes sehen willen und das dann zum Besten gibt, z.B. in dem er mit warmen Worten zu diesem Aktionstag aufrufen will. Seine Rede kommt mir dabei so verklebt und verlogen vor, dass ich das in einem offenen Schreiben kritisiere:
Fortsetzung folgt in Beitrag #171Thomas Schüller
Taunusstraße 50
63303 Dreieich
Dezernat I - Dezernat des Oberbürgermeisters Sven Gerich
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Büro Freiwilligenzentrum Wiesbaden e.V.
Alciede-de-Gasperi-Straße 4
65197 Wiesbaden
Büro Freiwilligentag Wiesbaden
Kurt-Schumacher-Ring 18 (Hochschule Rhein-Main, CCC)
65185 Wiesbaden
Landesehrenamtskampagne Gemeinsam-Aktiv
c/o HA Hessen Agentur GmbH
Konradinerallee 9
65189 Wiesbaden
Staatskanzei des Landes Hessen
Betreff: Kritik am Kapitalismus Teil 4:
Neue Kritik an Missbrauch von Ehrenamt und Freiwilligenarbeit in Hessen - Beispiel Wiesbaden
Sehr geehrter Herr Gerich (Oberbürgermeister Wiesbaden)
Sehr geehrter Herr Bouffier (Minsterpräsident Hessen)
Sehr geehrter Herr al-Wazir (Wirtschaftsminister Hessen)
Sehr geehrter Herr Dr. Grüttner (Sozialminister Hesen)
Sehr geehrte Damen und Herren,
in 2014 sprach ich einen von mir beobachteten Missbrauch des Ehrenamts in Hessen an. Diese Kritik bezog sich unter anderem auch auf das Marketing bzw. Selbstverständnis des Freiwilligentages in Wiesbaden. Hier erkannte ich erhebliche Defizite in der Wahrnehmung der gesellschaftlichen wie politischen Rahmenbedingungen, die im Hinblick auf ein ehrenamtliches Engagement in den Blick genommen gehören.
Diese Problematik sehe ich leider nur typisch für die Vorgensweisen, mit dem die Lobbyisten des Ehrenamtes dasselbe unterstützen wollen. Ich erkenne hier seit langen eine massive Unehrlichkeit, geradezu eine Verleugnung der weniger schönen gesellschaftlichen Realitäten und das widert mich entschieden an. Die Politik mag generell etwas wahrheitsscheu sein, aber bezogen auf das Ehrenamt erreicht die dortige Realitätsfern einen traurigen Höhepunkt und deswegen sehe ich mich wieder einmal dazu motiviert, eine neue offentliche Kritik in dieser Sache zu leisten (neben den erkennbaren Adressen werden etwa 120 Adressen aus Politik, Medien, Kirche und Gesellschaft in BCC mitangeschrieben )
Der Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden Herr Sven Gerich schießt laut meiner Überzeugung mit seinen Grüßen zu den Freiwilligentagen in Wiesbaden den Vogel ab, was die Verkennung der gesellschaftlichen Realität angeht .Am 30. November 2014 hatte ich Herrn Gerich in Form einer öffentlichen Kritik auf Defizite angesprochen, die ich seinem damaligen Grußwort zum Freiwilligentag Wiesbaden 2014 zu erkennen glaubte.
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Meine Kritik hat Herrn Gerich (sowie die anderen mit angesprochenen Adressen) zu keinerlei Reaktion bewegen können, stattdessen lässt sein aktuelles Grußwort des Jahres 2018 mich haargenau die gleichen Defizite erkennen, die ich im Jahr 2014 meiner Kritik unterzog, Zitat aus seinem Grußwort des Jahres 2018:
"Grußwort von Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich:
2018 habe ich zum „Jahr des Engagements” ausgerufen! Es steht unter dem Motto „Bring.Dich.Ein” – und das ist wörtlich zu verstehen. Freiwilliges Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. In der heutigen Gesellschaft ist das Ehrenamt ein wesentliches Element von Solidarität und gesellschaftlicher Verantwortung. Es bedeutet nicht nur Einsatz für andere, sondern häufig auch persönliche Weiterentwicklung und Zufriedenheit. Ehrernamtliches Engagement war und ist in Deutschland eine verlässliche Größe, Millionen Menschen gehen hierzulande einer freiwilligen Tätigkeit nach. Ehrenamtliche Tätigkeit im Allgemeinen ist ein wichtiger Grundpfeiler unserer Demokratie, zu der auch Selbstverantwortung und Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger gehören. Wie arm wäre unsere schöne Stadt ohne Engagement und Ehrenamt? Ohne den freiwilligen Einsatz reduzierten sich unkomplizierte Hilfe, zwischenmenschliche Wärme und viele Freizeitangebote wohl auf ein Minimum. Deshalb finde ich es bewundernswert, wie viele Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ehrenamtlich aktiv sind und sich engagieren.(...) "
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In der Demokratie können politische Akteure selbstredend unterschiedlicher Meinung sein, davon lebt das politische Geschäft, das allerdings nur, wenn es auch solide betrieben wird, sprich wenn Akteure mit solch unterschiedlichen Meinungen ins Gespräch kommen. Das ist im vorliegenden Fall von meiner Seite aus versucht, von Seiten der hauptamtlichen Politik (vorrangig zu nennen Herrn OB Gerich) leider verweigert worden und das finde ich schlecht. Schlecht für alle Beteiligten, schlecht für die Demokratie und die politische Kultur und auch schlecht für den Gedanken des Ehrenamts. Mit Ehre hat das, was ich im Zusammenhang mit dem Verhalten der Politik bezogen auf das Ehrenamt seit langem erlebe, nichts mehr zu tun.
Sprachlosigkeit, Wegschauen, die Wahrheit verkennen und nichts sagen (dafür gäbe es schlimmere Worte)- diese Mixtur erkenne ich im Umgang mit dem "Ehrenamt", das durch diesen Umgang m.E. längst in vielen Bereichen zur Farce degradiert worden ist, obwohl der ursprüngliche Gedanke des Ehrenamts einer vielleicht wirklich ehrbaren Intention entspringen ist.
Sinn machen dieser defizitäre Umgang und die genauso defizitären Grüße des Herrn Oberbürgermeister anlässlich des Freiwilligentages keinen, denn viele Bürger/innen scheinen die mit dem Ehrenamt verbundene Realität dann doch deutlich kritischer zu sehen, als wie die blumige Rede des Herrn Gerich es glauben machen will (muss):
"Baierbrunn (ots) - Die Begeisterung für ehrenamtliches Engagement hält sich bei etlichen Menschen in Deutschland in Grenzen. 42,7 Prozent der Befragten einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Apothekenmagazins "Senioren Ratgeber" sind sich sicher, dass unentgeltliche Tätigkeiten maßgeblich dazu beitragen, dass in vielen Bereichen bezahlte Arbeitsplätze abgebaut werden. Zwei Drittel (68,1 %) sind der Ansicht, es sei in erster Linie Aufgabe des Staates, sich um die Umwelt oder Hilfsbedürftige zu kümmern, und nicht die Aufgabe von Privatpersonen. Vier von zehn (40,4 %) finden dabei, dass die Leute, die sich kostenlos bürgerlich oder sozial engagieren, von Institutionen und vom Staat nur ausgenutzt werden. Und knapp ein Drittel (30,2 %) sagt, sie sähen das Ehrenamt eher kritisch, da jeder doch selber sehen müsse, wo er bleibt"
Quelle: Eine repräsentative Umfrage des Apothekenmagazins "Senioren Ratgeber", durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 2.000 Männern und Frauen ab 14 Jahren.
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Ebenso kritisch sieht die Autorin Claudia Pinl in ihrem vor Jahren erschienen Buch "Freiwillig zu Diensten", indem Frau Pinl eine m.E. wichtige politische Analyse des Gegenstandes von Freiwilligenarbeit und Ehrenamt versucht.
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Obwohl solche kritischen Analysen seit Jahren zugänglich sind, leugnen große Teile der Politik die hier erkennbaren Kritikpunkte. (....)
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