+ Auf Thema antworten
Seite 18 von 21 ErsteErste ... 8 14 15 16 17 18 19 20 21 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 171 bis 180 von 205

Thema: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

  1. #171
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2013
    Beiträge
    1.303

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    Fortsetzung folgt in Beitrag #171

    Hier die Fortsetzung aus Beitrag #170:


    (....) Ebenso kritisch sieht die Autorin Claudia Pinl in ihrem vor Jahren erschienen Buch "Freiwillig zu Diensten", indem Frau Pinl eine m.E. wichtige politische Analyse des Gegenstandes von Freiwilligenarbeit und Ehrenamt versucht.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Obwohl solche kritischen Analysen seit Jahren zugänglich sind, leugnen große Teile der Politik die hier erkennbaren Kritikpunkte. Immer noch wird der Mythos einer gelingenden sozial verträglich aufgestellten Bürgergesellschaft beschworen und die vielen sozialen Probleme verschwiegen, die in dieser Gesellschaft in ungesund wachsender Tendenz zu beobachten sind, wenn man nicht gerade quadratmetergroße Scheuklappen bevorzugt. Die Rede des Herrn Oberbürgermeister in seinem verlinkten Grußwort beschwört eine Idylle, die wir so nicht haben und eigentlich nie hatten und deren Beschwörung mir angesichts der sich verschärfenden sozialen Spannungen unverantwortlich und feige erscheint. Ich erkenne hier einen politisch blinden Fleck, den sich auch ein Wiesbadener Oberbürgermeister nicht leisten darf, denn Wiesbaden mag nette Ecken haben und um ein positives Image bemüht sein, aber wo es Licht gibt, kann es auch Schatten geben - auch in Wiesbaden:

    "In Wiesbaden ist die Arbeitslosigkeit mit 7,3 Prozent höher als in Mainz, Darmstadt oder Frankfurt. Bei Wiesbadenern ohne deutschen Pass liegt die Quote sogar bei über 15 Prozent. Grundsätzlich wächst Wiesbaden, die Geburtenrate steigt. Wohnraum ist knapp, Familien ziehen weg, aber es wird neu gebaut und Bauland ausgewiesen. Der Gegensatz zwischen Arm und Reich ist besonders deutlich. Einerseits gibt es Villenviertel und teure Geschäfte, andererseits wächst mehr als jedes vierte Kind in Armut auf."

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    In Wiesbaden wachsen laut den Ergebnissen einer im Auftrag der Stadt Wiesbaden in Auftrag gegebenen und in Zusammenarbeit mit der Uni Mainz erstellten Grundschulstudie rund ein Drittel der ca. 10 Jahre alten in Wiesbaden ansässigen Kinder in Armut bzw. Familien mit prekären Einkommen auf.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Die benannte Studie ist zwar nicht mehr taufrisch, aber angesichts eines stabil ausgeweiteten Niedriglohnsektors, sinkenden Reallöhnen und steigenden Mieten dürfte die benannte prekäre Lage sich keinen Deut entspannt haben. Und daran werden auch Ehrenamt und Freiwilligenarbeit nichts ändern können, weil

    a) in diesen Bereichen meist nur an den Symptomen
    gesellschaftlicher Probleme und Anforderungen gedoktert wird (= die Ursachen bleiben)

    b) ehrenamtliche Arbeit oft missbraucht wird, um staatliche Kosten für gesellschaftlich nützliche bzw. notwendige entlohnte Arbeit zu sparen, das kostet Erwerbsmöglichkeiten und verschärft Erwerbslosigkeit und Armut.

    c) Freiwilligenarbeit und Ehrenamt auf Grund der in a) und b) benannten Umstände inzwischen
    ein verbreitetes schlechtes Image, geringe Akzeptanz und Wertschätzung sowie Inanspruchnahme erfahren.

    Herrn Gerichs Einsatz für das Ehrenamt erscheint mir angesichts dieser Umstände als nutzlose Sisyphusarbeit, die auch tapfer in Endlosschleifen erbracht keine Wirkung zeigen wird.:

    Zu den Aktionen der Freiwilligentage werden vermutlich wie immer in niederer dreistelliger Anzahl (2017: 188 Teilnehmer/innen) vorwiegend diejenigen kommen, die schon immer mal was freiwillig getan haben. Sollte diese Vermutung stimmen, dann dürften kaum neue Aspiranten für das Ehrenamt gewonnen werden. Die. die kommen machen dann einen Tag etwas, das durchaus sinnvoll wäre, wenn die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen stimmen würden - das tun diese nur leider nicht.
    Es wird wie immer ein paar nette Bilder von fröhlichen Menschen gebe, die vielleicht einen privaten netten tag hatten, aber in den diesbezüglichen Presseerklärungen wird das putzig kleine Event ähnlich wie im Grußwort des Bürgermeisters als gesellschaftlich relevant aufgeblasen.

    Was diese einer Realsatire gleichkommende Bauchnabelschau verkennt:

    188 Teilnehmerinnen (2017) versus 277.819 Wiesbadener Einwohner/innen (Stand 31.12.2016) am Freiwilligentag 2017 lassen nach Adam Riese eine Beteiligung von gerade einmal 0,06755 % der Wiesbadener Bürgerschaft am Freiwilligentag 2017 erkennen.

    Es geht ok, dass ganz alte Opas und Omas, Kranke, überlastete Eltern und hart arbeitende Menschen nicht kommen konnten/wollen, aber dieser Wert von weniger als einem Promille Beteiligung der Wiesbadener Bevölkerung an dem benannten Freiwilligentag lässt diesen als bedeutungslos erscheinen. Angesichts dieser lächerlich geringen Beteiligung täten sich sowohl die Organisatoren als auch der Herr Oberbürgermeister gut daran, deutlich weniger hochtrabend diesen Aktionstag zu promoten. Wer in den besagten 0,06755 % Beteiligungsgrad einen Erweis dafür erkennen will, dass in der heutigen Gesellschaft "das Ehrenamt ein wesentliches Element von Solidarität und gesellschaftlicher Verantwortung" wäre, lässt ein gestörtes erotisches Verhältnis zur Wahrheitsliebe erkennen.

    Ich plädiere dafür, dass beide Akteure im Verbund der gesamten Politik sich lieber effizient für die Erstellung und Förderung der Rahmenbedingungen verwenden, die für eine sozial gerechte und gelingende Gesellschaft unabdingbar sind. Von einem solchen Einsatz hätten wir alle mehr, als dass mit den letzten Überresten eines marodierenden Ehrenamtsbereiches den Trümmern einer asozialen neoliberalen Politik hinter geräumt wird. Für das letztere sind sich die meisten Menschen in diesem Land inzwischen zu schade und das ist gut so. Wer das verleugnet macht sich lächerlich.

    Leider finden wir in Politik, Wirtschaft, der Gesellschaft und deren einzelnen Teilen (z.B. Kirchen. Verbände, Gewerkschaften etc.) immer mehr eine vielfache Verleugnung relevanter Problematiken in pathologischer Form. ich sehe das als Folge einer Politik, die Armut zulässt und befördert, die höchst verantwortlich dafür wirkt, dass immer mehr Menschen in Deutschland wegen mieser Einkommenssituation via schlecht entlohnter Arbeit, geringfügiger Beschäftigung, niedriger Rente und H-4 sehr bescheiden leben müssen, während kleine Eliten die ganz dicken Reichtümer abfeiern. Armut angesichts dieses Gegensatzes von arm und reich ist eine Schande für alle die diesen unnötigen Gegensatz zulassen, totschweigen oder gar schönreden.

    Mir geht es um eine Kritik an dem vielen feigen Weggucken von den Problemen bzw. dem Leugnen derselben. Es ist Geld genug da, um Armut zu bekämpfen und dieses Land sozial zu entwickeln. Das verkennt Herr Gerich in seinem aktuellen Grußwort, wenn er rhetorisch fragen will, wie arm "unsere schöne Stadt ohne Engagement und Ehrenamt" wär. denn er verkennt mit seinem dicken Gehalt als OB wie viele Menschen allein in der von ihm regierten schönen Stad arm sind und das nicht erst seit gestern. Das kann man wissen, das muss man wissen, wenn man einen Oberbürgermeister mimen will, der in der Besoldungsgruppe B 10 verortet immerhin ein Grundgehalt von 11 528,73 Euro/Monat in 2015 erhielt.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Deshalb finde ich es alles andere als bewundernswert, sondern nur noch sterbenslangweilig, unehrlich und nutzlos, wenn ein so satt bezahlter OB es "bewundernswert" finden will, wie viele Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ehrenamtlich aktiv sind und sich engagieren. Viele Ehrenamtler werden schamlos ausgenutzt und das obwohl genug Geld für alle da wäre. Wer etwas anders behaupten will lügt und sollte sich was schämen. Entweder hat Herr Gerich bezogen auf die hier angesprochenen Sachverhalte keine Ahnung bzw. will keine Ahnung haben oder er redet wider besserem eigenen Wissen die Unwahrheit in seinem benannten Grußwort Jede dieser 3 Optionen sehe ich als untauglich für einen Menschen, der den Oberbürgermeister einer nicht ganz kleinen Stadt Stadt mimen will, die von nicht ganz kleinen sozialen Problematiken betroffen ist. Für ein Grundgehalt von 11 528,73 Euro/Monat (2015) dürfen wir mehr erwarten.

    Ich erwarte keine Wunder, sondern dass wir ehrlich, fair und gerecht miteinander umgehen. Das ist kein Ding der Unmöglichkeit und nur das kann die viele Ungerechtigkeit stoppen, unter der so viele Menschen unsinnig leiden müssen.

    Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller

    P.S. Diese Kritik wird verschiedentlich im Internet veröffentlicht:

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Geändert von Rudi Rollmops (17.03.2019 um 14:12 Uhr)

  2. #172
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2013
    Beiträge
    1.303

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    In Wiesbaden findet jedes Jahr im Herbst ein Aktionstag statt, der das Ehrenamt promoten soll. Und natürlich findet auch auch hier in Gestalt des Oberbürgermeisters ein besser verdienende Politiker, der das Ehrenamt über jeden Zweifel erhaben sehen, in ihm nur Gutes sehen willen und das dann zum Besten gibt, z.B. in dem er mit warmen Worten zu diesem Aktionstag aufrufen will. Seine Rede kommt mir dabei so verklebt und verlogen vor, dass ich das in einem offenen Schreiben kritisiere...)
    In Wiesbaden finden sich jede Menge Beispiele, wie "ehrenamtliche", sprich nicht entlohnte Arbeit schamlos dafür missbraucht werden soll, gut bezahlt und organisierte gesellschaftlich notwendige Arbeit durch eine unbezahlte Freiwilligen -Hobbybörse erledigen zu lassen. Der reiche deutsche Staat entpuppt sich de facto als verlogener Bettler, der die naive Gutmütigkeit der Freiwilligen ausnutzen will.

    Ein erstes Beispiel für die m.E. versuchte Ausbeutung von ehrenamtlich tätigen Menschen erkenne ich in einer aktuellen Ausschreibung einer ehrenamtlichen Tätigkeit, welche das Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden im April 2019 ausgeschrieben hält. Hier werden Freiwillige gesucht, die sich unbezahlt für den Bereitschaftsdienst im Hausnotruf zur Verfügung stellen.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Ich habe mich am 11.04.2019 an das Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden
    mit dieser kritischen Anfrage gewendet:

    Thomas Schüller
    63303 Dreieich

    Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden e.V.
    65185 Wiesbaden

    Betreff: Anfrage bezogen auf Mitarbeit von Freiwilligen im Hausnotruf-Service

    Guten Tag die Damen und Herren,

    Das Freiwilligenzentrum Wiesbaden sucht per aktueller Ausschreibung
    unbezahlte Freiwillige für einen Hausnotruf-Service:

    "UNTERSTÜTZUNG IM HAUSNOTRUF" (Angebotsnummer 139093)

    Aufgaben der Freiwilligen:

    Unser Hausnotruf-Service bietet älteren Menschen die Sicherheit solange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu leben und bei einem plötzlich auftretenden Notfall selbstständig Hilfe rufen zu können. Auch Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen nutzen diesen Service.
    Für den Bereitschaftsdienst im Hausnotruf suchen wir ehrenamtliche Helfer/-innen. Das Engagement ermöglicht Ihnen Kontakt zu hilfsbedürftigen Menschen und die Möglichkeit einer direkten Unterstützung. Je nach Standort kann der Bereitschaftsdienst auch von zu Hause aus gemacht werden. Ein Fahrzeug wird zur Verfügung gestellt. Für die Tätigkeit sollten Sie Einfühlungsvermögen, Wertschätzung sowie Interesse am Umgang mit hilfsbedürftigen Menschen mitbringen.

    Kenntnisse und Fähigkeiten der Freiwilligen
    - Betreuung / Begleitung

    - Fahrdienste /Telefon
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Ich habe betreffs dieser Arbeit einige Fragen, um deren Beantwortung ich bitte:
    Frage 1:

    Ist das Angebot dieses betreffenden Hausnotruf-Dienstes für Menschen,
    die ein solchen in Anspruch nehmen, kostenpflichtig?

    Frage 2:

    Sollte das Angebot dieses Hausnotruf-Dienstes kostenpflichtig gestaltet sein, wie begründen der Anbieter und das Freiwilligenzentrum Wiesbaden den von ihnen vorgesehene Einsatz unbezahlter Freiwilligenarbeit?

    Frage 3:

    Mir erscheint die benannte Tätigkeit als sehr verantwortlich und vielseitig angelegt und auf eine solide Qualifikation der mit dieser Ausschreibung gesuchten Mitarbeiter/innen angewiesen.
    Wie wertet das Freiwilligenzentrum Wiesbaden diese Einschätzung?

    Frage 4:

    Kann die benannte Tätigkeit sinnvoll in einer auf wenige Stunden in der Woche angelegten Freiwilligenarbeit erfolgen?

    Frage 5:

    Im Fall einer bejahenden Antwort auf Frage 4, wie würde das Freiwilligenzentrum Wiesbaden seine derartige Sichtweise begründen?

    Ich bitte um eine Rückmeldung innerhalb der nächsten 2 Wochen.

    Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller
    Geändert von Rudi Rollmops (13.04.2019 um 11:01 Uhr)

  3. #173
    cornjung
    Gast

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    ....Der reiche deutsche Staat entpuppt sich de facto als verlogener Bettler, der die naive Gutmütigkeit der Freiwilligen ausnutzen will.....Ein erstes Beispiel für die m.E. versuchte Ausbeutung von ehrenamtlich tätigen Menschen....Ich habe mich am 11.04.2019 an das Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden mit einer kritischen Anfrage gewendet:
    Rudi, du kannst hier täglich 100 Anfragen stellen. Und dich rollen, bis du in 4 Jahren in Rente rollst. Du hast es immer noch nicht geschnallt. Die ehrenamtlichen arbeiten nicht für Geld, sondern für das eigene gute Gefühl, was Gutes zu tun. Die würden sogar Geld zahlen, damit sie helfen dürfen.

  4. #174
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2013
    Beiträge
    1.303

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Zitat Zitat von cornjung Beitrag anzeigen
    Rudi, du kannst hier noch 100 Anfragen stellen. Und dich rollen bis du in 4 Jahren in Rente gehst. Du hast es immer noch nicht geschnallt. Die ehrenamtlichen arbeiten nicht für Geld, sondern für das eigene gute Gefühl, was Gutes zu tun. Die würden sogar Geld zahlen, damit sie helfen dürfen.
    Vielleicht (nicht) denken die Ehrenamtlichen so.

    Doofe kann man ausbeuten.

  5. #175
    Mitglied Benutzerbild von DUNCAN
    Registriert seit
    06.10.2016
    Beiträge
    4.376

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    Vielleicht (nicht) denken die Ehrenamtlichen so.

    Doofe kann man ausbeuten.
    Ja und? Würdest Du Dir nicht die Hände reiben, wenn Hunderte von doofen BRD-Zombies sich darum reißen, für Dich zu arbeiten? Darf der Staat nicht mal clever sein?
    „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ Bertold Brecht, nach wie vor sehr aktuell

  6. #176
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2013
    Beiträge
    1.303

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Zitat Zitat von DUNCAN Beitrag anzeigen
    Ja und? Würdest Du Dir nicht die Hände reiben, wenn Hunderte von doofen BRD-Zombies sich darum reißen, für Dich zu arbeiten? Darf der Staat nicht mal clever sein?
    Der Pool an doofen BRD-Zombies, die sich darum reißen für diesen (stinkreichen) Staat sich ehrenamtlich nackig zu machen, trocknet langsam aber sich aus.


    Eine Umfrage, die kurz vor dem heutigen Tag der Arbeit veröffentlicht wurde, zeigt: Die Bedeutung unentgeltlicher Arbeit bewerten die Deutschen auch kritisch. Von Peter Schulte-Holtey

    Die Begeisterung für ehrenamtliches Engagement hält sich bei etlichen Menschen in Deutschland in Grenzen. 42,7 Prozent der Befragten einer Studie der GfK Marktforschung Nürnberg sind sich sicher, dass unentgeltliche Tätigkeiten maßgeblich dazu beitragen, dass in vielen Bereichen bezahlte Arbeitsplätze abgebaut werden. Zwei Drittel sind der Ansicht, es sei in erster Linie Aufgabe des Staates, sich um die Umwelt oder Hilfsbedürftige zu kümmern, und nicht die Aufgabe von Privatpersonen. Vier von zehn finden dabei, dass die Leute, die sich kostenlos bürgerlich oder sozial engagieren, von Institutionen und vom Staat nur ausgenutzt werden.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

  7. #177
    Mitglied Benutzerbild von erselber
    Registriert seit
    28.03.2018
    Ort
    Absurdistan
    Beiträge
    6.560

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Vielleicht sollten hier einige doch mal etwas überlegen?

    Wenn man das Ehrenamt abschafft und alle deren Aufgaben privatisierte, wie hoch, dann die Staatsquote sein müsste?

    Vermutlich nahe der 90 %. D. h. jeder darf von seinem Gehalt, Einkommen nur noch ca. 10 % für sich behalten. Allerdings wird die Ansicht vertreten, dass ab einer Staatsquote von 50 % die Arbeitsmoral, Produktivität und somit das BIP deutlich bis auf nahe 0 % sinken wird.

    Zumal ich hier nicht berücksichtige, dass man für vieleTätigkeiten der Ehrenamtler sich kaum Personen finden lassen würden, die diese übernehmen.
    Man kann einige Menschen die ganze Zeit und alle Menschen eine Zeit lang zum Narren halten; aber man kann nicht alle Menschen allezeit zum Narren halten.

    Abraham Lincoln
    1809 - 1865

  8. #178
    GESPERRT
    Registriert seit
    26.12.2013
    Ort
    Frankfurt/Main
    Beiträge
    53.573

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Zitat Zitat von cornjung Beitrag anzeigen
    Rudi, du kannst hier täglich 100 Anfragen stellen. Und dich rollen, bis du in 4 Jahren in Rente rollst. Du hast es immer noch nicht geschnallt. Die ehrenamtlichen arbeiten nicht für Geld, sondern für das eigene gute Gefühl, was Gutes zu tun. Die würden sogar Geld zahlen, damit sie helfen dürfen.

  9. #179
    Mitglied Benutzerbild von schlaufix
    Registriert seit
    10.02.2008
    Beiträge
    20.004

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    Vielleicht (nicht) denken die Ehrenamtlichen so.

    Doofe kann man ausbeuten.
    Du scheinst nicht zu Wissen was ein Ehrenamt ist. Der Vorsitzende des Karnickelzuchtvereins bekleidet zum Beispiel ein Ehrenamt. Ist der nun doof weil er nicht für Geld den Verein mit am leben hält?
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  10. #180
    GESPERRT
    Registriert seit
    26.12.2013
    Ort
    Frankfurt/Main
    Beiträge
    53.573

    Standard AW: Das Ehrenamt. Unterstützen Ehrenämtler den Staat?

    Zitat Zitat von schlaufix Beitrag anzeigen
    Du scheinst nicht zu Wissen was ein Ehrenamt ist. Der Vorsitzende des Karnickelzuchtvereins bekleidet zum Beispiel ein Ehrenamt. Ist der nun doof weil er nicht für Geld den Verein mit am leben hält?
    Schon richtig.
    Man hat meist ein ganz spezielles Bild im Kopf zu diesem Thema. Meist sieht man einen grenzdebilen Gutmenschen-Skorpion der bei der Flüchtlingshilfe in der Kleiderkammer steht, oder in der Bahnhofsmission Kaffee und Tee an Ziggos und Neger ausschenkt.

    Ehrenamt ist weit mehr. Das stimmt.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Die AfD unterstützen... JETZT!
    Von deutschland im Forum Parteien / Wahlen
    Antworten: 1811
    Letzter Beitrag: 05.11.2016, 09:49
  2. Stürzenberger unterstützen?
    Von DetlefFröbe im Forum Deutschland
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 12.04.2015, 14:07
  3. Deutsche unterstützen Molterer
    Von carpe diem im Forum Europa
    Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 17.10.2009, 00:23
  4. Lohnt es noch, diesen Staat zu unterstützen..
    Von Ho Chi Minh im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 28
    Letzter Beitrag: 18.11.2007, 11:21

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben