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Thema: Wirecard

  1. #1
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    Standard Wirecard

    Wie es sich für eine angehende Bananenrepublik gehört, entpuppen sich zuweilen auch mit größte nationale Aktienkonzerne schon einmal als Betrug, während die Aufsicht tatenlos zusieht und zugesehen hat (Fachkräfte fliehen in Industrienationen, sind daher offenbar Mangelware).

    (von oben nach unten: Aktienkurs (EUR), Handelsvolumen (Anteile), Implizite Volatilität (annualisiert), Leihgebühr u.a. für Leerverkäufe)


    [...]Compliance staff, who evidently found the accounts of the whistleblowers credible, soon found enough in the documents to warrant a snap investigation, codenamed Project Tiger. They called in Singapore-based Rajah & Tann, which sent in a team of former prosecutors. On May 4 R&T submitted a preliminary report, running to 30 pages of bombshell allegations: evidence in the documents of “forgery and/or of falsification of accounts”, as well as reasons to suspect “cheating, criminal breach of trust, corruption and/or money laundering” in multiple jurisdictions.
    The trio in Singapore, led by Mr Kurniawan, appears to have been fabricating invoices and agreements to create a paper trail which could be shown to auditors at EY, as if money was moving in and out of Wirecard for legitimate purposes.[...]
    (vgl. [Links nur für registrierte Nutzer])

    Es ist nicht unmöglich, dass Senior Management größtenteils nichts wusste. Wahrscheinlich erscheint es jedoch nicht. Als Zahlungsdienstleister ist Wirecard prädestiniert, betrügerisch entstandene Umsätze aufzuweisen.
    Betrugsvorwürfe sind bereits 2009 aufgetreten, wurden jedoch mithilfe der Aufsicht abgewehrt. Wobei sich wieder einmal meine Hypothese bestätigt, dass die BaFin vorwiegend dafür sorgt, dass Banken und (semi-)kriminelle Akteure umfassenden Rechtsschutz genießen.

    Das offensichtliche Geschäft besteht darin, Aktien zu Geldmarktsätzen zu finanzieren und Kursrisiko nach Möglichkeit in synthetischen Forwards oder mit etwas Optionalität in Collars auszugleichen, um die Aktien zu Leihgebühr - Finanzierungskosten (etwa 3-4%) auszuleihen. Falls es sich hier um einen echten Konkurskandidaten handelt, was andererseits nicht besonders wahrscheinlich ist, könnten sich die Leihgebühren problemlos um den Faktor 10-20 erhöhen.

  2. #2
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    Standard AW: Wirecard

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Wie es sich für eine angehende Bananenrepublik gehört, entpuppen sich zuweilen auch mit größte nationale Aktienkonzerne schon einmal als Betrug, während die Aufsicht tatenlos zusieht und zugesehen hat (Fachkräfte fliehen in Industrienationen, sind daher offenbar Mangelware).

    (von oben nach unten: Aktienkurs (EUR), Handelsvolumen (Anteile), Implizite Volatilität (annualisiert), Leihgebühr u.a. für Leerverkäufe)





    Es ist nicht unmöglich, dass Senior Management größtenteils nichts wusste. Wahrscheinlich erscheint es jedoch nicht. Als Zahlungsdienstleister ist Wirecard prädestiniert, betrügerisch entstandene Umsätze aufzuweisen.
    Betrugsvorwürfe sind bereits 2009 aufgetreten, wurden jedoch mithilfe der Aufsicht abgewehrt. Wobei sich wieder einmal meine Hypothese bestätigt, dass die BaFin vorwiegend dafür sorgt, dass Banken und (semi-)kriminelle Akteure umfassenden Rechtsschutz genießen.

    Das offensichtliche Geschäft besteht darin, Aktien zu Geldmarktsätzen zu finanzieren und Kursrisiko nach Möglichkeit in synthetischen Forwards oder mit etwas Optionalität in Collars auszugleichen, um die Aktien zu Leihgebühr - Finanzierungskosten (etwa 3-4%) auszuleihen. Falls es sich hier um einen echten Konkurskandidaten handelt, was andererseits nicht besonders wahrscheinlich ist, könnten sich die Leihgebühren problemlos um den Faktor 10-20 erhöhen.
    ich hab davon nur im Radio gehört und da nur halb.... Irgendwie klang das so, als hätten sie die Bücher frisiert und schliddern jetzt an der Pleite vorbei.... naja, die Puts werden es richten

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  3. #3
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    Standard AW: Wirecard

    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen
    ich hab davon nur im Radio gehört und da nur halb.... Irgendwie klang das so, als hätten sie die Bücher frisiert und schliddern jetzt an der Pleite vorbei.... naja, die Puts werden es richten
    Wenn sich die Leihgebühren verzehnfachen sind längerfristige Puts bekanntlich keine schlechte Wahl. Es ist immer schwer, diese Fälle vernünftig zu beurteilen. Daher bietet es sich auch an, den hyperaktiven Leerverkäufern Aktien zu leihen. Echte Leerverkäufe erscheinen mir ohnehin als Scheißspiel. Wenn sie falsch liegen, bluten sie in absehbaren short-squeezes. Wenn sie dagegen richtig urteilen steigt die Leihgebühr auf 80%, wodurch jeder Tag 20 Basispunkte kostet.

  4. #4
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    Standard AW: Wirecard

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Wenn sich die Leihgebühren verzehnfachen sind längerfristige Puts bekanntlich keine schlechte Wahl. Es ist immer schwer, diese Fälle vernünftig zu beurteilen. Daher bietet es sich auch an, den hyperaktiven Leerverkäufern Aktien zu leihen. Echte Leerverkäufe erscheinen mir ohnehin als Scheißspiel. Wenn sie falsch liegen, bluten sie in absehbaren short-squeezes. Wenn sie dagegen richtig urteilen steigt die Leihgebühr auf 80%, wodurch jeder Tag 20 Basispunkte kostet.
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    Tja, einfach das mit die Short Selling verbieten, das ist ja auch viel leichter.

    Addendum: "Wer als Privatanleger Zweifel an einer positiven Kursentwicklung der Wirecard-Aktie hat, hat übrigens weiterhin alle Möglichkeiten. Der Handel mit entsprechenden Derivaten wie Puts oder Bear-Zertifkaten ist weiterhin möglich." LoL

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  5. #5
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    Standard AW: Wirecard

    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen
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    Tja, einfach das mit die Short Selling verbieten, das ist ja auch viel leichter.

    Addendum: "Wer als Privatanleger Zweifel an einer positiven Kursentwicklung der Wirecard-Aktie hat, hat übrigens weiterhin alle Möglichkeiten. Der Handel mit entsprechenden Derivaten wie Puts oder Bear-Zertifkaten ist weiterhin möglich." LoL
    Leider werden die über Jahre angesammelten Vorurteile hier wieder einmal bestätigt. Im Hinblick auf systemische Risiken bzw. Risiken von Bedeutung für die gesamte Volkswirtschaft kann ich bei bestem Gewissen nichts finden. Es ist bemerkenswert, dass eine der größten Aktien eines angeblich so fortschrittlichen Industrielands über Jahre hinweg unbehelligt gewerblichen Betrug begeht. Es kann auch niemanden wundern. Der Herr von der Bafin hat hier ausschließlich dem Vorstand bzw. Wirecard selbst geholfen, ohne die vielen Anschuldigungen ansatzweise (auch strafrechtlich) zu beurteilen.
    Zumindest mir ist unbegreiflich, welches schlimme Szenario hier eintreten kann, wenn Leerverkäufe weiterhin möglich wären bzw. die Regeln (vermutlich) von vielen Teilnehmern missachtet werden. Im Gegenteil können Betrüger länger unbehelligt agieren, wenn Leerverkäufe eingeschränkt werden.

    Jeder rationale Investor, der Wirecard untersucht hat und zur Erkenntnis kam, dass die Aktie sehr viel weniger wert sein müsste, wurde damit gezwungen, Leerverkäufe zu potentiell sehr unvorteilhaften Kursen einzudecken, was an Enteignung grenzt. Damit haben auch Anleihegläubiger nicht mehr die Möglichkeit, ihr Kreditrisiko notdürftig in den Aktien zu vermindern. Der ohnehin beschämend illiquide Markt für Optionen auf Wirecard wurde durch diese Maßnahme endgültig unterbunden. Es ist schwer genug, in diesen Einzeltiteln vernünftige Preise anzubieten, wenn das Volumen in nutzlosen Optionsscheinen stattfindet. Mit dem Wegfall des Leerverkaufs wird es ziemlich sicher auch allen anderen Teilnehmern zu bunt. einige tausend Optionen auf die Einzelaktie waren immerhin offen. Der/die Marketmaker, der möglicherweise hohes positives Deltarisiko in der Aktie hat, wird damit offenbar auch gezwungen, dieses Risiko zu tragen. Besonders erfreulich wäre für die Betroffenen dann, wenn Wirecard schlussendlich doch sehr viel weniger wert ist. Obwohl sich das Risiko wahrscheinlich auf mehrere Teilnehmer verteilt, stellen auch wenige tausend offene Optionen in einer noch immer hundert Euro teuren Aktie Kursrisiken in zweistelliger Millionenhöhe. Jeder halbwegs Vernünftige Akteur wird die Weisung missachten, zumindest bis das Risiko abgebaut wurde.

    Lassen wir einmal die Tatsache außen vor, dass "Optionsscheine" wie sie der Bafin-Bedienstete empfiehlt in Gebühren und Transaktionskosten bewusst so strukturiert sind, dass Käufer dieser Produkte keine Chance haben, damit in einer reproduzierbaren Art und Weise Gewinne zu erzielen. Wie stellt er sich eigentlich die Aufgabe der Emittenten dieser Optionsscheine vor? Mit seinem Schlag gegen den (richtigen) Markt gelisteter Optionen und dem Verbot von Leerverkäufen haben die Emittenten doch keine Möglichkeit mehr ihr Risiko in diesen strukturierten Produkten am Markt abzusichern.

    Wenn sich das Leerverkaufsverbot durchsetzt wäre ich bereit eine Wette einzugehen, dass 1-2 Wochen darauf keine nennenswerten Optionsscheine mehr angeboten werden.

    Über die Jahre hatte ich durchaus einige weniger positive Vorurteile über die Bafin-Angestellten kultiviert. Wenn sich diese ganze Behörde hier jedoch dermaßen exponiert und endlich die lange gehegte Vermutung bestätigt, dass darin Menschen arbeiten, die genau null Verständnis von den Belangen haben, die sie regulieren sollen, ist das ernüchternd.

  6. #6
    Libertärer Republikaner Benutzerbild von BRDDR_geschaedigter
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    Standard AW: Wirecard

    Die bösen bösen Shortseller Spekulanten sind natürlich wieder Schuld. Das war bei Lehmann und anderen Kandidaten auch schon so.

    Dabei sind das nur die Überbringer der schlechten Nachrichten. Hier der Lehmann Chef damals:

    Sozialismus und Freiheit schließen einander definitionsgemäß aus. - Friedrich Hayek


    Sprüche 1:7
    Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.

  7. #7
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    Offenbar ermittelt die Münchener Staatsanwaltschaft zu allem Überfluss auch noch gegen jene, die in diesem Fall der Aufdeckung unlauter Aktivitäten gedient haben, also die FT und die Research-Firma, die diese Dinge untersucht hat.

    Damit erweist sie (wie die Bafin) dem Standort Deutschland einen Bärendienst.

    Das ist eben auch der Grund, warum US-Amerikanische Unternehmen im Durchschnitt viel höher bewertet werden.

    Ich schlage vor, auf dem Münchener Marktplatz einen Scheiterhaufen zu errichten, um die FT-Journalisten und Angestellte der Research-Firma öffentlich hinzurichten.

  8. #8
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    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen
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    Tja, einfach das mit die Short Selling verbieten, das ist ja auch viel leichter.
    [...]
    Ich finde den Artikel auch so richtig herrlich. Abgesehen von der Anzeige, gibt es irgendwelche Anzeichen, dass etwas am Bericht der FT nicht stimmt?

  9. #9
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    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Ich finde den Artikel auch so richtig herrlich. Abgesehen von der Anzeige, gibt es irgendwelche Anzeichen, dass etwas am Bericht der FT nicht stimmt?
    Eigentlich nicht, ausser: Was nicht sein darf, das nicht sein kann. XD

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  10. #10
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    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen
    Eigentlich nicht, ausser: Was nicht sein darf, das nicht sein kann. XD
    Im Zweifelsfalle vertraue ich eher der FT als einer staatlichen Verlautbarung. Die FT lebt davon, wirklich brauchbare Informationen zu liefern. Der Staat muss das nicht zwingend.

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