"Mit den Weltvergiftern kann es daher auch keinen Frieden geben. Es werden auf Dauer nur wir oder sie weiterexistieren können. Und ich bin entschlossen, meinen Weg niemals zu verlassen. Ich habe den Propheten des Zerfalls einen kompromisslosen Kampf angesagt, der erst mit meinem Tod enden wird." (Aus: Beutewelt, Friedensdämmerung)
Mit dem Zeitpunkt des NATO-Beitritts war ich nicht mehr sicher. Ja, der müsste eigentlich früher gewesen sein - so Anfang bis Mitte der Fünfziger herum.
Aber mit den Raketenbasen der Amis bin ich absolut sicher. Ich erinnere mich noch vage an das damalige Rumgezicke der Türken und die darauf folgende Erpressung Deutschlands durch die Amis.
Den ersten Versuch der Türken, eine ähnliche Regelung Deutschlands wie mit Italien, Spanien usw. zu treffen, wurde von der damaligen Regierung abgelehnt.
Erst im zweiten Anlauf konnte die deutsche Regierung den Vorschlag "nicht mehr ablehnen" und es kam, was kommen musste,
In der Türkei wurden die Analphabeten von den Bäumen geschüttelt und nach Deutschland gekarrt. Hier wurden dann Deutschkurse und andere Schulfächer in den Betrieben eingerichtet. Zumindest in dem Betrieb, in dem ich damals mein Praktikum ableistete.
Ich bin beim besten Willen kein Linker, aber ein Arbeitnehmermangel ist immer ein Mangel auf einem gewissen Lohnniveau. Es gibt hier eigentlich so gut wie nie eine harte Grenze. Wenn du argumentierst, dass deutsche Firmen dann nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen wären, dann stimme ich dir zu. Aber so ehrlich sollte man schon sein.
Diese Deutung ist absolut falsch. Als Zeitzeuge der damaligen Situation kann ich das sicher besser beurteilen.
Vielleicht genügt dir der Hinweis, dass mein Betrieb damals in drei Schichten arbeitete, um nur die dringendste Nachfrage befriedigen zu können. Und so ging es auch den allermeisten anderen Betrieben in Westdeutschland.
Die Lage entspannte sich erst etwas, als die meisten südeuropäischen Gastarbeiter eingearbeitet waren und eine spürbare Entlastung brachten. Da konnte dann vom Drei-Schicht-System auf zwei Schichten umgestellt werden.
Die Konjunktur lief im roten Drehzahlbereich und mein Betrieb lobte sogar satte Prämien für jeden angeworbenen Mitarbeiter (gelernte wie ungelernte) aus.
Wenn das mal kein deutliches Zeichen für eine heissgelaufene Konjunktur ist, dann weiss ich auch nicht mehr weiter....
Quatsch.
Wenn eine Industrie überwiegend für den Konsumsektor arbeitet und sich von Null auf ein bestimmtes Vertrauensniveau von Kunden im In- und Ausland hochgearbeitet hat, kann man nicht monatelang Aufträge ablehnen und Kunden vergraulen.
Man konnte in der freien Wirtschaftswelt und vor allem im Export die Kunden ja nicht auf die Lieferung eines Autos und einen Telefonanschluss in 10 Jahren vertrösten.
Und das mit den Japanern ist wieder eine ganz andere Geschichte, aber das hat mit dem diesem Strangthema wirklich nichts mehr zu tun. Wir sind sowieso schon sehr weit ins OT abgedriftet.
Das ist eine überhitzte Konjunktur und kein struktureller Arbeitnehmermangel, und schon 1974 stieg die Arbeitslosigkeit deutlich an, und der Rest ist bekannt. Ich betrachte einen Arbeitnehmermangel als eine Situation, in der Deutschland über Spitzen in der Konjunktur hinweg nicht in der Lage gewesen wäre, den Bedarf an Arbeitern zu befriedigen, oder ihn durch eine erhöhte Automatisierung, Auslagerung der Produktion, oder Produktionszuwächse zu mindern.
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