Wusstest du, dass Leute wie Einstein am Anfang nichts von der Urknalltheorie hielten? Sie wurde nämlich von einem katholischen Priester erdacht, den man aufgrund seines Jobs für voreingenommen hielt. Da ist auch was dran, sein Glaube war nämlich Teil der Inspiration für seine Theorie.
Nein. Wissenschaft ist eine Methode, die nur einen eingeschränkten Bereich abdeckt. Religion geht darüber hinaus. Philosophie übrigens ebenfalls. Ohne Religion und Philosophie gäbe es keine Wissenschaft. Die historische Entwicklung muss ich dir jetzt nicht erläutern, die kennst du selbst (auch wenn du einen auf unwissend machst
). Tatsächlich gehen viele Fragen über die Wissenschaft hinaus und trotzdem versuchen wir, sie zu beantworten. Du wirst z.B. nicht wissenschaftlich beantworten können, was ein gutes politisches System ausmacht, wenn du keine unwissenschaftlich hergeleiteten Kriterien als Maßstab verwendest. Du wirst nicht einmal wissenschaftlich beantworten können, wieso Wissenschaft wichtig ist und was gute Wissenschaft überhaupt ausmacht. Das sind philosophische Fragen, und Philosophie läuft, ähnlich wie Religion, über Axiome, die nicht empirisch belegbar sind. Wenn du Religion als nutzlosen* Blödsinn verwirfst, dann müsstest du konsequenterweise auch alle antiken und neuzeitlichen Philosophen, die ebenso unsere Zivilisation und natürlich auch die Wissenschaft geprägt haben, verwerfen. Natürlich tust du das nicht, weil du nicht zu Ende denkst. Deine Weltanschauung, obwohl sie durchaus kritikwürdig ist, nimmst du einfach so als absolute Wahrheit an und kritisierst andere dafür, dass sie das auch tun, obwohl diese Anderen wenigstens mit Metagedanken rumspielen, um festzustellen, ob ihre eigene Weltanschauung logisch haltbar ist (katholische Theologie/Philosophie z.B.). Deine Weltanschauung lässt solchen Metagedanken gar keinen Raum, obwohl sie auch auf einem nicht empirisch belegbaren Axiom basiert, nämlich dem, dass deine Weltanschauung einfach wahr ist und fertig.
Im Gegensatz zu den Axiomen der Philosophie und Mathematik, die einfach so angenommen werden, gibt es übrigens viele Versuche, Gottes Existenz zu beweisen. Thomas von Aquin ist da ein klassisches Beispiel. Wenn du Zeit und Lust dazu hast, dir seine Gedanken durchzulesen, kannst du das ja mal tun.
Du machst hier mal wieder den typischen Fehler, Gott als ein Objekt innerhalb des Universums, das sich irgendwo hinter dem Mond versteckt, zu verstehen. Wäre dem so, könnte man natürlich nach ihm suchen und davon ausgehen, dass er nicht existiert, wenn man ihn nicht findet. Da das aber nicht der christlichen Vorstellung von Gott entspricht, geht das nicht so einfach. Ich rate dir, dich mal mit der katholischen Lehre auseinanderzusetzen, dann wirst du sehen, was ich meine. So wie ich dich kenne, wirst du das aber nicht tun, da billige Strohmänner viel bequemer sind.
*Edit: Ich bin kein Fan davon, Religion lediglich als ein Mittel zum Zweck zu verstehen, aber auf diese Weise können auch Ungläubige etwas davon gewinnen. Jordan Petersons Herangehensweise z.B. ist ganz gut von einem säkularen Standpunkt aus.