Zitat von
Michael Aivanhov
Die Gesetze des Schicksals
Eine universelle Religion muss das gesamte Wissen und alle Praktiken umfassen, die es dem Menschen ermöglichen, bis zum Herrn zu gelangen. Wenn sich zum Beispiel das Christentum weigert, die Lehre der Wiedergeburt zu vermitteln, dann hindert sie uns daran, die Gerechtigkeit Gottes zu verstehen. Anschließend darf man sich dann nicht wundern, wenn alles unsinnig wird. Man erkennt nicht mehr den tieferen Grund dafür, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Alles scheint abnormal und ungerecht zu sein. Angesichts des Bösen oder des Leides sagt der Christ: »Gott wollte es so.« Macht Gott also, was ihm gerade so in den Sinn kommt? Er fasst die unsinnigsten, ungerechtesten und grausamsten Beschlüsse und schickt uns anschließend in die Hölle, um uns zu strafen. Wir tragen doch gar keine Schuld! Er hätte uns nur mehr Unterscheidungsvermögen, mehr Urteilskraft, mehr Intelligenz geben sollen. Er hat es nicht gewollt, und wenn wir jetzt Verbrecher sind, wen trifft dann die Schuld daran? Warum müssen wir bestraft werden? Der Herr ist also ein mutwilliger Peiniger und warum sollten die Menschen an einen Peiniger glauben, an einen grausamen und launenhaften Gott?
Aber sobald ihr die Wiedergeburt akzeptiert, ändert sich alles, ihr versteht dann, dass von einem Leben zum anderen eine bestimmte Ursache auch eine bestimmte Wirkung hervorruft und dass also ihr die Schuldigen seid, weil ihr diese oder jene Richtung eingeschlagen habt, und nicht der Herr. Es wird damit alles klar und sinnvoll und ermöglicht es euch voranzukommen. Die Christen hingegen haben sich dadurch, dass sie die Wiedergeburt abgelehnt haben, für Jahrhunderte den Weg versperrt.
Unser jetziges Leben ist das Ergebnis unserer früheren Leben. Der Mensch kann nicht frei sein, solange er noch »Schulden« abzutragen hat.
Viele Menschen wollen sich befreien, haben aber eine falsche Vorstellung davon, wie sie es anstellen sollen. Sie tun alles, um ihren Verpflichtungen zu entkommen, um vor ihren Pflichten davonzulaufen und alle Verbindungen zu durchtrennen. Damit halten sie sich dann für frei. Nein, auf diese Art und Weise befreit man sich nicht. Wahre Befreiung heißt, alle Schulden zu begleichen. Wie viele Leute wollen sich von ihrer Frau, ihren Kindern, ihrem Chef, von der Gesellschaft befreien, ja, sogar von ihrem Leben, indem sie sich selbst umbringen! Aber die Befreiung ist so lange nicht möglich, solange man nicht alle Schulden bezahlt, alles Karma gelöscht hat. Man sollte danach streben, sich zu befreien, aber das sollte im Einklang mit den göttlichen Regeln geschehen.
Selten trifft man Menschen, die wissen, was wahre Befreiung bedeutet. Die meisten wollen um jeden Preis unabhängig sein, indem sie sich ihren Pflichten entziehen. Das ist so, als würden sie nach einem guten Essen in einem Restaurant einfach weggehen ohne zu bezahlen. Das ist unehrlich und ein schlechter Stil. Die lichtvollen Geister auf der anderen Seite akzeptieren solch eine Einstellung nicht. Man bildet sich oft ein, man hätte sich befreit, weil man es geschafft hat, sich von seinem Chef oder seiner Frau zu befreien, aber im selben Augenblick warten neue Unannehmlichkeiten, neue Fallen auf euch, die euch zeigen, dass ihr euch irrt. Das nennt man dann vom Regen in die Traufe geraten.
Auch wenn es das Ziel einer spirituellen Lehre ist, den Menschen frei zu machen, kann sie es ihm in keinen einzigen Fall ersparen, seine Schulden, sein Karma abzutragen.
Ihr seid Schüler einer spirituellen Lehre, ihr lebt im Licht, aber das bewahrt euch nicht davor, dass euch von Zeit zu Zeit ein Unglück oder ein Missgeschick widerfährt. Man ist nicht vor allem geschützt, nur weil man Schüler einer Einweihungsschule ist. Damit euch kein Übel mehr geschieht, müsst ihr alle Schulden der Vergangenheit beglichen haben. Wenn ihr sie noch mit euch herumschleppt, ob ihr nun einer Lehre folgt oder nicht, ob ihr nun im Licht seid oder nicht, ihr müsst sie bezahlen, daran kommt ihr nicht vorbei.
Ihr seid Schüler einer göttlichen Lehre, einverstanden. Ihr lebt im Licht, ihr tut ab jetzt nur noch Gutes, einverstanden, dennoch muss man wissen, dass dieses Gute erst in der Zukunft Ergebnisse zeitigen wird und nicht augenblicklich. Wenn ihr mit Schwierigkeiten konfrontiert seid, müsst ihr sie akzeptieren und sagen: »Herr, mein Gott, dies kann meine Arbeit, die ich im Licht gemacht habe, nicht zerstören. Umso besser für mich, wenn diese Unannehmlichkeiten auftauchen, das bedeutet nur, dass ich mich befreie, und das ist sehr gut. Jetzt weiß ich, warum mir das passiert, ich werde mich nicht mehr dagegen auflehnen, ich werde nicht mehr darum bitten, dass man mich schonen möge.«
Da unser Leben das Ergebnis der Vergangenheit ist, sind unsere Möglichkeiten, darauf einzuwirken, begrenzt; wir können jedoch von nun an unserer Zukunft arbeiten, den zukünftigen Inkarnationen.
In diesem Leben könnt ihr an eurem Schicksal nicht mehr so viel ändern, aber ihr habt alle Möglichkeiten, auf das nächste Leben einzuwirken, durch eure Wünsche, eure Arbeit, euer Streben und euer Bitten. Warum befinden sich manche Menschen in einer so bedauernswerten Situation? Weil sie im vorigen Leben nicht wussten, worum sie hätten bitten sollen, woran sie hätten arbeiten sollen, um heute die eine oder andere Möglichkeit bzw. Tugend zu besitzen. Sie wussten es nicht, und wenn sie jetzt weiterhin unwissend bleiben, wird das nächste Leben genauso schief gehen und es wird sogar noch schlimmer sein. Deshalb rate ich euch, dieses Leben zu eurem Vorteil zu gestalten. Nutzt all die Jahre, die ihr noch zu leben habt, meditiert, wünscht euch, erbittet das Beste, weil ihr damit schon jetzt Projekte in Gang setzt, die sich materialisieren und kristallisieren werden. Das, was heute kristallisiert, ist widerstandsfähig und lässt Veränderung nicht zu. Solange es nicht abgenutzt ist, kann es nicht ersetzt werden. Aber wenn der Mensch stirbt, kristallisiert sich auf der physischen Ebene genau das, was er mit seinem Geist und mit seinem Denken erschaffen hat. Er kehrt zurück mit Schönheit, Intelligenz, Gesundheit und Güte, denn die Gedanken und Wünsche, die er ausgesandt hat, haben sich in Form einer neuen Struktur materialisiert und diese Struktur ist ihrerseits hartnäckig und sehr widerstandsfähig. Wenn die jetzige Form, die nicht so großartig ist, verschwindet, werdet ihr die neue sehen, die ihr geschaffen habt und ihr werdet erstaunt sein über ihre Pracht...
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