In Baden-Württemberg wird Schwarzwild landesweit seit 2006/2007 auf eine radioaktive Belastung durch Cäsium-137 untersucht, im Belastungsgebiet in Oberschwaben schon seit 1986. Das Überwachungssystem umfasst dabei zwei Komponenten:
In den sog. Überwachungsgebieten, also Bereichen, in denen eine radioaktive Belastung häufiger auftreten kann, muss jedes erlegte Stück Schwarzwild untersucht werden. Dazu haben der Landesjagdverband und einige Landratsämter Messstellen eingerichtet.
In den übrigen Landesteilen wird Schwarzwild stichprobenweise in einem Monitoring untersucht. Die Messwerte werden zentral vom chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Freiburg zusammengeführt und ausgewertet und können von jedermann im Internet abgerufen werden (
[Links nur für registrierte Nutzer], CVUA Freiburg, Themen: Radioaktivität - Link siehe unten).
Gebiete, in denen es zu Überschreitungen des Grenzwertes der Cäsium-Belastung (600 Bq/kg) kommen kann, waren 1986 stärker vom Fallout betroffen, die Belastung tritt dort aber nicht flächendeckend auf, sondern konzentriert sich auf bestimmte Bereiche. So sind Überschreitungen im südlichen Schwarzwald v.a. im Schluchseegebiet zu verzeichnen, im mittleren und nördlichen Schwarzwald sind es v.a. die Kammlagen in den Landkreisen EM, FDS, CW und kleine Teile des Enzkreises. Diese Gebiete zählen ohnehin nicht zum Hauptverbreitungsgebiet des Schwarzwildes in Baden-Württemberg.
Wildbret der übrigen Wildarten in Baden-Württemberg, also v.a. von Reh-, Rot- und Damwild sowie von Hase, Kaninchen, Ente und Fasan ist nicht belastet.
Von der LUBW veröffentlichte Messwerte von Rehwild aus Oberschwaben zeigen, dass dort die Gehalte an Cs-137 in Wildbret von Rehwild seit Jahren weit unterhalb des Grenzwertes liegen.
Es ist übrigens ein Gerücht, dass als Folge des Reaktorunglücks von Fukushima der zulässige Grenzwert der radioaktiven Belastung bei Wild auf 1.400 Bq angehoben wurde. Das ist falsch! Nach wie vor gilt der -auch im europäischen Vergleich - niedrige Wert von 600 Bq/kg!