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Thema: Reichtagsbrand

  1. #31
    Klimaschurke Benutzerbild von mabac
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Die Weimarer Republik wurde "gemäß Protokoll" abgewickelt, und zunächst dürften die, die ihr eine Träne nachgeweint haben, eine ziemlich kleine Minderheit gewesen sein.
    Spengler, der 1933 "natürlich NaziSozi" wählte, meinte 1934: "Wir wollten die Parteien loswerden, die Schlimmste ist geblieben.", nach dem "Röhm-Putsch" (der ja auch keiner war).
    Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
    Till Backhaus

  2. #32
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Die Vermutung, die Nazis seien es gewesen, stützt sich eigentlich allein auf das "Cui bono"-Argument. Der Reichstagsbrand war für die Nazis das reinste Gottesgeschenk, denn nun hatten sie einen Vorwand, Notstandsmaßnahmen (Reichstagsbrandverordnung, Ermächtigungsgesetz) zu ergreifen. Aber konkrete Beweise oder zuverlässige Zeugenaussagen gibt es meines Wissens nicht.

    Eine kommunistische Verschwörung war es keinesfalls, denn die deutschen Kommunisten waren genau so überrascht wie alle anderen, und sie hatten auch überhaupt keinen Nutzen von dem Brand. Die im Reichstagsbrandprozess mitangeklagten kommunistischen Politiker, die angeblichen Drahtzieher, mussten ja auch allesamt freigesprochen werden, weil absolut keine Beweise gegen sie vorlagen, zum höchsten Missvergnügen der Nazis.

    Dass besonders gemäß den Goebbels-Tagebüchern selbst die allerobersten Nazis überrascht waren, ist in meinen Augen das stärkste Argument dagegen, dass es die Nazis selbst waren. Hitler musste an dem Abend erst einmal gesucht werden; er war zum Essen bei Freunden eingeladen, und zunächst wusste niemand, wo genau. Wäre es eine von ihm befohlene oder auch nur gebilligte Aktion gewesen, ist das kaum vorstellbar. Aber so begriff er sofort die Chance, die sich ihm bot, und nutzte sie. Hitler fiel der Käse genau auf die Makkaroni. Ein typisches Beispiel für den Opportunismus, der seine Politik oft prägte. So etwas wie einen großen Plan, der Schritt für Schritt abgearbeitet wurde, hatte er nicht.
    Völlig richtig. AH hatte eigentlich nie wirklich irgendeinen konkreten Plan. Ich habe hier und anderswo immer seit Jahrzehenten die These vertreten, dass er im Grund ein "Gebtriebener" war, der im allgemeinen RE-agierete als zu agieren. Das lässt sich immer wieder an Beispielen nachweisen. Er hatte sicher ein Ziele, nämlich D wieder zu einem starken und anerkannten Land zu machen nach dem verheerenden 1. WK. Pläne zur Umsetzung kann ich nirgends erkennen, auch nicht in seiem "Kampf". Das Ziele ja, das war erkennbar, nicht aber ein sogenannter Masterplan, wie man sowas heute so schön nennt.

  3. #33
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Schon die Reichstagsbrandverordnung war verfassungsrechtlich höchst zweifelhaft, weil Verordnungen des Reichspräsidenten nach Art. 48 WRV nur vorübergehend gelten durften. Die Verordnung sollte aber "bis auf weiteres" gelten. Außerdem griff sie in die Rechte der Länder ein. Artikel 5 lief auf eine Änderung des StGB hinaus, wozu der Reichspräsident kein Recht hatte.

    Mit dem Ermächtigungsgesetz schließlich wurde die Gewaltenteilung aufgehoben; dadurch verlor der Reichstag auch die Möglichkeit, eine Notverordnung des Reichspräsidenten aufzuheben.
    Noch mal, bedenklich sicher, aber eben nicht explizit ausgeschlossen, "bis auf weiteres" ist nicht gleichbedeutend mit endlos, nur der Zeitraum ist nicht definiert. Ob Artikel 5 ein Eingriff ins StGB ist, halte ich für strittig. Es werden ja keine neuen Tatbestände geschaffen, es wird im Effekt nur der Strafrahmen bestehender Tatbestände verschärft, die Integrität jedes einzelnen Strafverfahrens ist davon aber nicht beeinträchtigt. Ich halte das für Ansichtssache, ein offener Bruch ist es jedenfalls nicht, zumal ich meine, dass ähnliches auch schon früher verfügt worden ist, da muss ich mich aber erst wieder einlesen.

    Durch Veränderungen des Procederes innerhalb der Legislative - wovon sowohl Reichstag als auch Reichspräsident Teil sind - kann die Gewaltenteilung nicht aufgehoben werden. Bis auf weiteres blieb die Anwendung des jeweils geltenden Rechts in der Hand der Judikative, die Ausführung von deren Beschlüssen in der Hand der Exekutive. Wirklich beschädigt wurde die Gewaltenteilung erst mit der Installation des Volksgerichtshofes als politischem Sondergericht, das war wann? April 1934? Erst da beschnitt Hitler offensichtlich die Unabhängigkeit der Judikative.

  4. #34
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Durch Veränderungen des Procederes innerhalb der Legislative - wovon sowohl Reichstag als auch Reichspräsident Teil sind - kann die Gewaltenteilung nicht aufgehoben werden.
    Es war schon bedenklich, dass der Reichspräsident in den letzten Jahren der Weimarer Republik immer zum Ersatz-Gesetzgeber wurde. Formal ging das, aber im Sinne der Verfassung war das nicht.

    Durch das Ermächtigungsgesetz dagegen wurde tatsächlich die Gewaltenteilung aufgehoben, indem die Regierung zum Erlass von Gesetzen befugt wurde.

  5. #35
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    Daß noch heute, nach mehr als 80 Jahren, immer noch Menschen in D auf die Propaganda Willi Münzenbergs hereinfallen, wirft ein bezeichnendes Bild auf den Zustand dieses Landes.

    1. Marinus van der Lubbe hat selbstverständlich persönlich den Brand im Reichstag an mehreren Stellen innerhalb des Gebäudes gelegt. Das haben sämtliche Untersuchungen ergeben. Er selbst hat während der 3 Prozesse in Leipzig, Berlin und nochmals Leipzig nie etwas anderes behauztet. Mitangeklagte Verdächtige aus Bulgarien wurden feigesprochen..
    Die platte Logik widerlegt die Alleintäterschaftsthese..Also muss Lubbe Beihelfer gehabt haben.
    Das diese nicht aus Kommunistenkreisen stammten, ist erwiesen. Also gibt's nur eine Erklärung.,.
    Die Brandlegung hätte die Nsdap ja gernstens den Kommunisten in die Schuhe geschoben.
    Das hat sie auch von Anfang an und viel zu viele haben es geglaubt..
    Deshalb nenne ich die Machtergreifung auch einen Staatsstreich.
    Beim Leipziger Prozess im Spätherbst gelang es der Nsdap trotz aller Bemühungen nicht
    irgendeinen Kommunisten hinreichend zu belasten, abgesehen von Lubbe, welcher zwar
    kommunistisch-anarchistischer Gesinnung war, jedoch keinerlei Beziehungen zu Kommunisten unterhielt.
    Das endgültige Urteil musste Lubbe zum Alleintäter ernennen in einem Prozess bei dem die NS
    die ermittelnde Kommission stellte und sämmtliche Hinweise welche auf die Nsdap zeigten verschwinden ließ..
    Dem Urteil zufolge hätte Lubbe den Plenarsaal (10000 m³) innerhalb von 2 min in ein Flammenmeer
    entfachen müssen, und das mit seinem brennenden durchschwitzten Hemd als Brandfackel und bei 25% Sehkraft!(?)!
    Sowas glaubt nicht mal der dümmste Gerümpelhändler., .

    2. Die Nazis waren zu Beginn der Ereignisse tatsächlich davon überzeugt, daß die "Linken", also die Kommunisten in der Hauptsache, hinter dem Anschlag steckten.

    3. Gleichzeitig waren kommunistische Kreise davon überzeugt, daß die Nazis selbst den Anschlag inszeniert hatten. Gruppierungen innerhalb der Kommi-Internationale um Willi Münzenberg begannen auch unverzüglich damit, die Geschichte den Nazis zuzuordnen. (Münzenbergs "Braunbuch" z. B.)

    4. Allerdings belegen Notizen aus Goebbels Tagebüchern, dass selbst Hitler und Görung noch in der Nacht des Anschlages darüber rätselten, wer der/die Täter (für den Fall, dass es mehrere waren) wohl gewesen sein könnten. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Parteispitzen um Hitler, Göring und Goebbels nicht im Vorwege über einen solchen Plan eingeweiht gewesen wären.

    Klar sollten die Nazis an einen kommunistischen Anschlag glauben. Deshalb ja der Brand.
    Für die Täterschaft (Kontaminierung des Plenarsaals) reichten ca 10 Leute..

    Die Logik der Ereignisse ließ jedoch für jeden wachen Zeitgenossen keinen anderen Schluss zu als eine Falseflag.

    Ob Hitler eingeweiht war ist nicht entscheidend.
    Ich halte den Reichstagspräsidenten Göring für den Initiatoren.
    Von seinem Palais 50 m östlich des R'gebäudes führte ein unterirdischer Gang dorthin!

    Aber anscheinend haben derartige Verschwörungs-Nummern aufgrund ihrer poetischen/prosaischen Nähe zu den Märchen der Gebr. Grimm immer noch sehr lange Beine.
    Wer weiß vllt war da schwarze (braune) Magie im Spiele.. oder höhere Mächte wirkten da mit -
    (Petrus per Blitz aus nachtdunstigem Gewölk . . .) Wundergläubigkeitsoll in konservativen Kreisen
    durchaus verbreitet sein.. So wohl auch bei RUMPEL ., .
    Viele Deutsche glaubten ja auch, der Führer sei ihnen durch die 'Vorsehung' beschert worden
    zu Wiedergutmachung der 'Versailer Schande'








  6. #36
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von Diskurti Beitrag anzeigen
    Ob Hitler eingeweiht war ist nicht entscheidend.
    Ich halte den Reichstagspräsidenten Göring für den Initiatoren.
    Von seinem Palais 50 m östlich des R'gebäudes führte ein unterirdischer Gang dorthin!
    Hätte Göring das wirklich auf eigene Faust getan, ohne weder Hitler noch irgend jemand aus der Führungsspitze einzuweihen?
    Und hätte er nachher der Versuchung widerstanden, damit anzugeben?
    Man kann ja vielleicht so manches zu Görings Gunsten sagen. (Leider fällt mir im Moment nichts ein.) Aber ein großer Führer und konzeptioneller Denker war er sicher nicht. Sein Horizont reichte bis zur Nasenspitze.

  7. #37
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Hätte Göring das wirklich auf eigene Faust getan, ohne weder Hitler noch irgend jemand aus der Führungsspitze einzuweihen?
    Und hätte er nachher der Versuchung widerstanden, damit anzugeben?
    Man kann ja vielleicht so manches zu Görings Gunsten sagen. (Leider fällt mir im Moment nichts ein.) Aber ein großer Führer und konzeptioneller Denker war er sicher nicht. Sein Horizont reichte bis zur Nasenspitze.
    Nun bei einem Intelligenztest während seiner Haft in Nürnberg wurde bei Göring ein IQ von 140 ermittelt..

    Am Vorabend des Brandes wurden auf Görings Anweisung 30000 SA-Leute einbestellt
    welche dann am 28. II. per Erlass zu Hilfspolizisten ernannt wurden..

  8. #38
    Mitglied Benutzerbild von moishe c
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Es war schon bedenklich, dass der Reichspräsident in den letzten Jahren der Weimarer Republik immer zum Ersatz-Gesetzgeber wurde. Formal ging das, aber im Sinne der Verfassung war das nicht.

    Durch das Ermächtigungsgesetz dagegen wurde tatsächlich die Gewaltenteilung aufgehoben, indem die Regierung zum Erlass von Gesetzen befugt wurde.



    Du und der Dussel (Dissel), regt euch hier nicht über Schnee vom vergangenen Jahrtausend auf.


    Schon gar angesichts der Tatsache,

    daß das sogenannte Bundes"verfassungs"gericht geurteilt hat, daß


    "in historischen Ausnahmesituationen"


    selbst das heilige sogenannte "GGfür" (... für die blablabla Besatzerblablabla ...)



    nicht angewendet werden muß, also


    KEINE Gültigkeit !


    hat.



    DAS sollte die Subjekte der z.Z. existierenden Besatzer-Verwaltung sehr viel mehr interessieren ...





    Zusatz: Der Reichstagsbrand ist bis zur Stunde NICHT aufgeklärt ...


    ... genau so wenig, wie die Dönermorde der Phantasie-Truppe "NSU"!
    Vernichtet Goorgel!

    Zerschlagt Faxenbruch!

    Nieder mit Tweeder!

  9. #39
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von moishe c Beitrag anzeigen
    daß das sogenannte Bundes"verfassungs"gericht geurteilt hat, daß "in historischen Ausnahmesituationen" selbst das ... "GG ... nicht angewendet werden muß, also KEINE Gültigkeit ! hat.
    Danke für das Az.!

    Zitat Zitat von moishe c Beitrag anzeigen
    Der Reichstagsbrand ist bis zur Stunde NICHT aufgeklärt ...
    Stimmt. Und?

  10. #40
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    Standard AW: Reichtagsbrand

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    Völlig richtig. AH hatte eigentlich nie wirklich irgendeinen konkreten Plan. Ich habe hier und anderswo immer seit Jahrzehenten die These vertreten, dass er im Grund ein "Gebtriebener" war, der im allgemeinen RE-agierete als zu agieren. Das lässt sich immer wieder an Beispielen nachweisen. Er hatte sicher ein Ziele, nämlich D wieder zu einem starken und anerkannten Land zu machen nach dem verheerenden 1. WK. Pläne zur Umsetzung kann ich nirgends erkennen, auch nicht in seiem "Kampf". Das Ziele ja, das war erkennbar, nicht aber ein sogenannter Masterplan, wie man sowas heute so schön nennt.
    Das mag ja richtig sein.. Aber wer hatte ihm zu dieser grandiosen Chance verholfen?
    Lubbe kanns ja nicht gewesen sein, nachdem er im Reichstagscafé und der Besenkammer gezündelt hat
    und seine 3 Kohleanzünder verbraucht um dann mit seinem verschwitzten Hemd (oder Pullover..)
    als Brandfackel binnen 2 min den Plenarsaal in eine Flammenhölle zu entfachen,.
    Ähnlich wie in jüngerer Geschichte ein paar Musels die nicht mal ne Cessna
    fliegen konnten mit 2 Boeings 3 Riesengebäude zur Pulverisierung brachten,.,

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