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Thema: Neue Mindestlohndebatte?

  1. #1
    Mitglied
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    Standard Neue Mindestlohndebatte?

    Es ist nun ein paar Jahr her, da hat man sich wegen der Einführung des Mindestohns die Köpfe heiß geredet und dann einen Mindestlohn von 8,50 € gesetzlich eingeführt. Der DIELINKE war dies damals schon zu wenig, die haben damals schon 12 € gefordert und nun springt die SPD auf diesen Zug auf und fordert auch 12 €.

    War einst das Argument man müsse von seiner Hände Arbeit leben können kommt heute das Argument, man müsse eine auskömmliche Rente erreichen hinzu.

    Was aber sind die realen Folgen für den Mindestlohn? Können sich die betroffenen Menschen mehr leisten oder ist DER Nutznießer vor allem oder nur der Staat?

    Machen wir einmal den Vergleich (Maßgabe Steuerklasse I:

    8,50 € brutto heißt (ohne Kirchensteuer) 6,48 € netto
    8,84 € brutto (aktueller Mindestlohn wieder ohne Kirchensteuer) 6,65 € netto
    12,00 € brutto würde heißen (ohne Kirchensteuer) 8,43 € netto

    Das heißt - wenn ein Mindestlöhner eine "Dienstleistung" eines anderen Mindestlöhner in Anspruch nimmt muss dieser Mindestlöhner - nur um die reinen Lohnkosten des anderen Mindestlöhners bezahlen zu können wie lange arbeiten?
    Bei einem Mindestlohn von 8,50 € sind es 1,32 Stunden, bei einem Mindestlohn von 8,84 sind es 1,33 Stunden und bei einem Mindestlohn von 12 € sind es gar 1,42 Stunden - sowas nennt sich Kaufkraftverlust.

    An was liegt das nun - dazu muss man sich ´mal die Steuern betrachten.
    Bei einem Mindestlohn von 8,50 € bezahlt der Mindestlöhner 0,34 € Lohnsteuer, nun erhöht sich sein Mindestlohn um 4% auf 8,84 €, die Lohnsteuer steigt aber auf 0,41 € - sprich um 21% - erhöht man nun den Mindestlohn auf 12 €, dann bedeutet dies eine Lohnsteigerung von 35%, die Lohnsteuer steigt aber auf 1,15 € was einer Steuersteigerung von 280% entspricht.

    Ginge den politischen Mindestlohnforderern um die Menschen und nicht darum Steuern zu kassieren - man würde Sorge tragen, dass diesen Menschen möglichst viel netto vom brutto in der Tasche behielten - genau das Gegenteil ist aber der Fall - man kassiert auf schamloseste Art und Weise an.

    Nur ´mal zum Vergleich:
    Wer heute 1 Mio. im Monat verdient bezahlt 472.811,43 an Steuern - erhöht sich das Einkommen um 4%, also auf 1, 04 Mio. € steigt die Steuerlast auf 491.801,43 - also genau um die 4%, was man mehr verdient.

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von PFVÖ
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    Standard AW: Neue Mindestlohndebatte?

    Würde der Staat davon so profitieren würde er den Mindestlohn erhöhen. So gefiltert betrachtet ist e aber nicht.
    Die Debatte wird es noch lange geben, einfach weil sich damit sehr gut Stimmung machen lässt. Für die Parteien, die für eine Erhöhung sind ist es auch besser man erhöht den Mindestlohn nur ein kleinen Schritten, so kann man immer wieder damit kommen und kann nicht erst in fünf Jahren oder länger wieder mit dem Thema kommen.
    Solange ich am gesamten System nichts ändere wird es auch nichts bringen wenn ich den Mindestlohn auf 12€ oder mehr hebe. Du zeigst ja auch u.a. warum es nichts bringt.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Zirrus
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    Standard AW: Neue Mindestlohndebatte?

    Die Abschaffung der Mehrwertsteuer (Armensteuer) wäre eine reale Lohn- und Rentenerhöhung!
    Wenn die Straße bequem ist, neigt man dazu den falschen Weg einzuschlagen.

  4. #4
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    Standard AW: Neue Mindestlohndebatte?

    Zitat Zitat von Zirrus Beitrag anzeigen
    Die Abschaffung der Mehrwertsteuer (Armensteuer) wäre eine reale Lohn- und Rentenerhöhung!
    @Zirrus,

    so wäre es dann wirklich.
    Jedoch ist dann die Vermehrungsquote in staatlichen "Unternehmungen" nicht mehr gewährleistet, gar unmöglich.
    Dazu noch ein erwirtschaftetes, deutliches Minuswachstum, die Steuer-Überschüsse betreffend.
    Vielleicht sehr schön und menschlich gedacht, jedoch absolut unerwünscht, da unseren Neuen Konsumenten gegenüber auch die stetig steigenden Ansprüche (Unterkunft, Nahrung, Bespaßung, Fahrkosten etc.) im Voraus zu bewilligen sind!
    Jedwede Mindestlohnerhöhung wird über Steuern, Abgaben, Versicherungen etc. und dann steigende Preise kompensiert.

  5. #5
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    Standard AW: Neue Mindestlohndebatte?

    Zitat Zitat von Zirrus Beitrag anzeigen
    Die Abschaffung der Mehrwertsteuer (Armensteuer) wäre eine reale Lohn- und Rentenerhöhung!
    Lieber Freibetrag erhöhen. Bis 50.000 Euro/Person steuerfrei.

  6. #6
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    Standard AW: Neue Mindestlohndebatte?

    Zitat Zitat von PFVÖ Beitrag anzeigen
    Würde der Staat davon so profitieren würde er den Mindestlohn erhöhen. So gefiltert betrachtet ist e aber nicht.
    Die Debatte wird es noch lange geben, einfach weil sich damit sehr gut Stimmung machen lässt. Für die Parteien, die für eine Erhöhung sind ist es auch besser man erhöht den Mindestlohn nur ein kleinen Schritten, so kann man immer wieder damit kommen und kann nicht erst in fünf Jahren oder länger wieder mit dem Thema kommen.
    Solange ich am gesamten System nichts ändere wird es auch nichts bringen wenn ich den Mindestlohn auf 12€ oder mehr hebe. Du zeigst ja auch u.a. warum es nichts bringt.
    Du glaubst also an das "denn Sie wissen nicht was Sie tun"?

    Dies würde eine seltene Art von Dummheit - welche sich nur auf Parteien und deren Mitglieder beschränkt - vorraussetzen.

    Ob Du nun vom Mindestlohn redest - oder von der Maklerdiskussion - von der "Respektrente" und was da noch so alles in den politischen "Verlosungstopf" geworfen wird - es geht IMMER darum, mehr Steuereinnahmen und Abgaben zu generieren und nciht darum, dem Bürger etwas Gutes zu tun.

    Man muss sich immer nur anschauen - wie wirkt eine Sache und welche Auswirkung hat eine Sache um erkennen zu können, warum fordert man dies "politisch" ein - und da reicht mein Baumschulen-Bildungsniveau für die Erkenntnis.

  7. #7
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    Standard AW: Neue Mindestlohndebatte?

    Zitat Zitat von Zirrus Beitrag anzeigen
    Die Abschaffung der Mehrwertsteuer (Armensteuer) wäre eine reale Lohn- und Rentenerhöhung!
    Wovon dann aber der "Reiche" erheblich mehr profitieren würde.

    Es ist doch eigentlich ein "Treppenwitz" dass man etwas als "Mindest-" deklariert und man dann bei diesem "Mindest-" noch richtig zulangt.

    Das ist in etwa so als würde man in einen Freizeitpark gehen - da steht bei einem Fahrgeschäft dann als Beispiel "Mindestgröße 1,5 Meter" - ist man kleiner - so what - zahlt man einen Euro darf man trotzdem fahren - aber so ticken die Parteien und deren Mitglieder halt...selbst das "Mindest..." nutzt man um zu kassieren.

  8. #8
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    Standard AW: Neue Mindestlohndebatte?

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Wovon dann aber der "Reiche" erheblich mehr profitieren würde.

    Es ist doch eigentlich ein "Treppenwitz" dass man etwas als "Mindest-" deklariert und man dann bei diesem "Mindest-" noch richtig zulangt.

    Das ist in etwa so als würde man in einen Freizeitpark gehen - da steht bei einem Fahrgeschäft dann als Beispiel "Mindestgröße 1,5 Meter" - ist man kleiner - so what - zahlt man einen Euro darf man trotzdem fahren - aber so ticken die Parteien und deren Mitglieder halt...selbst das "Mindest..." nutzt man um zu kassieren.

    Nicht nur das.
    Auch beim Mindestlohn sind vor allem die "Grossen" die "Sieger".
    Die kleinen mittelständischen Firmen, oder die kleinen Handwerker, die sind es ,
    die gerade ihre Firma aufbauen und noch nicht genügend Aufträge haben
    um einen höheren Lohn auf Dauer zu zahlen.

    Es ist so wie mit der Bürokratie,
    grössere Firmen
    oder Firmen mit ausreichenden "Marktkontakten" und damit Aufträgen
    können einfacher höhere Belastungen (Bürokratie/Mindestlöhne usw.)
    wegstecken als "Neue".
    Über eine solche Schiene kann man sich lästige "neue Konkurrenten" vom Halse halten.

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Zirrus
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    Standard AW: Neue Mindestlohndebatte?

    Zitat Zitat von Deutschmann Beitrag anzeigen
    Lieber Freibetrag erhöhen. Bis 50.000 Euro/Person steuerfrei.
    Davon haben die Kleinverdiener und Rentner jedoch nichts. Profitieren an den hohen Freibetrag würden nur jene, die bereits jetzt genug haben.
    Die „Mehrwertsteuer“ ist asozial und eine Armensteuer und hat in den letzten Jahrzehnten unzählige Kleingewerbe vernichtet und freie Händler ruiniert, sowie unzählige Menschen in die staatliche Abhängigkeit getrieben.
    Wenn die Straße bequem ist, neigt man dazu den falschen Weg einzuschlagen.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Zirrus
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    Standard AW: Neue Mindestlohndebatte?

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Wovon dann aber der "Reiche" erheblich mehr profitieren würde.

    Es ist doch eigentlich ein "Treppenwitz" dass man etwas als "Mindest-" deklariert und man dann bei diesem "Mindest-" noch richtig zulangt.

    Das ist in etwa so als würde man in einen Freizeitpark gehen - da steht bei einem Fahrgeschäft dann als Beispiel "Mindestgröße 1,5 Meter" - ist man kleiner - so what - zahlt man einen Euro darf man trotzdem fahren - aber so ticken die Parteien und deren Mitglieder halt...selbst das "Mindest..." nutzt man um zu kassieren.
    Ich muss nicht pro Monat meinen ganzen Verdienst ausgeben und zahle somit auch nicht die ganze Mehrwertsteuer. Aber all jene, die ein kleines Einkommen haben oder von einer bescheidenen Rente leben müssen, die zahlen auch knapp zwanzig Prozent davon an den Staat. Wer genug verdient wird begünstigt und wer zu wenig hat, der wird mithilfe der „Mehrwertsteuer“ ausgenommen!
    Wenn die Straße bequem ist, neigt man dazu den falschen Weg einzuschlagen.

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