Fusionen wären für die Aktionäre ja gar nicht schlecht, aber grundsätzlich hast Du absolut recht. Wer weiß schon, was in 15 oder 20 Jahren ist?
Aber aktuell sieht es doch erst mal so aus: ein Royal dutch ist gerade von 30 auf 10, jetzt 15 gefallen. Das KGV liegt entsprechend bei einem ziemlich einmaligen Wert. Bei den anderen sieht es ähnlich aus.
Da muß man doch schon sämtliche Gehirnwindungen verbiegen, um nicht davon auszugehen, daß die sich ncht wieder auf irgend einen viel höheren Stand erholen wird, wo dieser auch immer liegen wird. Das wird innerhalb von 1-3 Jahren passieren. Dann kannst Du weiter sehen.
Oder glaubst Du ernsthaft,die werden ab jetzt immer da unten bleiben, wo sie sich jetzt gerade befinden? Börse ist immer ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Es kommt darauf an, die Situationen zu erkennen, wo die Wahrscheinlichkeit deutlich über 50% liegt, daß eine Entwicklung eintreten wird und sich dadurch einen Vorteil im Markt zu verschaffen. Mehr als das ist Börse nie. D.H: selbst wenn ich mit meiner Langfristerwartung, wie ich sie oben beschrieben habe, nicht recht hätte, was ja möglich ist, dann wäre es immer noch kein Fehler, eine Shell jetzt zu kaufen.
Du mußt Deine Kaufentscheidung von der aktuellen Situation abhängig machen und nicht Deine Erwartung für die nächsten 20 Jahre zum Maßstab machen. Das, was Du langfristig erwartest, mußt Du sowieso ständig revidieren bzw. überprüfen. Wenn ich z.B. in einem Jahr die Situation anders sehe als heute, werde ich auch wieder verkaufen, unabhängig davon, wo sie dann steht. Erwartungen darf man nie in Stein meißeln. Ändert sich die Einschätzung, ändert sich die Taktik, aber daß diese Aktie in naher Zukunft wieder höhere Kurse sehen wird, dafür sehe ich eine Wahrscheinlichkeit von 90 % und das ist der erst mal der Auslöser für die Entscheidung.
Wie gesagt, bei dem billigen Öl aktuell ist es verdammt teuer für alle Ölfirmen, außer den Russen und den Saudis. Und wenn die Saudis das über Jahre so weitermachen, dann kannst Du dir ausmalen, wo die Kurse hingehen werden. Kauf doch Lukoil. Die zahlen auch gut, wenn ich mich recht erinnere.
Du darst nicht gleich erschrecken, wenn ein Kauf erst mal gegen Dich läuft. In volatilen Zeiten ist das absolut normal. Überlege Dir vorher, wie weit Du bereit bist, das zu akzeptieren. Und rechne damit, Deinen Gewinn u.U. erst in einem Jahr realisieren zu können.
wenn Du das beachtest und dazu die richtige Aktie kaufst, dann hast Du derzeiit eine sehr hohe Trefferwahrscheinlichkeit.
Fallen Aktien, weil die Leute Cash brauchen?
Nein. Am Aktienmarkt sind praktisch nur Spekualtionsgelder angelegt. Ob langfristig in Sparplänen oder kurzfristig zum Traden. Die Liquidität an der Börse wird real im Wirtschaftskreislauf praktisch nicht gebraucht. Bis auf den Anteil, den die Firmen bei der Aktienemission einnehmen und zu Investitionen nutzen. Ein sehr kleiner Anteil.
Es ist etwas ungerecht, aber wahr: im Crash werden Vermögen gegründet. Akuten Geldmangel haben nur die Leute, die sowieso nichts angelegt haben, die praktisch von der Hand in den Mund leben, und jetzt keine Einnahmen mehr haben, um ihre Rechnungen zu bezahlen.
Hart aber wahr.
Danke für die Antwort.
Mein Ziel ist, den aktuellen (Noch-) Wert meines Geldes durch die Krise zu bringen.
Bei Aktien schaue ich auf Branche, EK-Quote und KGV.
Ob man sich überhaupt noch an Charts und vorangegangenen Kursen orientieren sollte, möchte ich bezweifeln. Vielleicht werden die Karten d.h. ganze Geschäftsmodelle gerade vollkommen neu gemischt; alte Kurswerte könnten darum bei Kaufentscheidungen womöglich in die Irre führen.
An den modernen Gemälden ist nur noch eins verständlich: die Signatur.
Mal ein Beispiel, wie man als Anleger durch Analysten aufs Glatteis geführt werden kann.
Derzeit träumt wohl jeder Spekulant von riesigen Gewinnen durch "Corona-Aktien"
Dieser Analyst empfahl vor 3 Tagen, am 30. März, letzten Montag, die Aktie von Bellerophon Therapeutics.
Überschrift: "Bellerophon: Weiteres Upside-Potenzial nach Covid-19-Zulassung"
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Die Aktie hatte exakt an diesem Tag ihr Hoch nach der news bei 18,40 Euro.
Wer sie am Montag kaufte, sitzt jetzt jedenfalls auf enormen Verlusten von bis zu 50%.
Eine Aktie in dieser Situation zum Thema Corona direkt nach einer news zu empfehlen, ist unseriös.
Man darf davon ausgehen, daß der Autor selbst am Freitag zuvor schon gekauft hatte und dann am Montag, als seine Empfehlug erschien, am Top ausgestiegen ist.
Er schreibt auch (weil er muß):
Aber macht es das besser? Im Endeffekt führt er unwissende Anleger aufs Glatteis, um selber abzukassieren.Interessenkonflikt: Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Mitglieder halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Mitglieder beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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Dieses Szenario habe ich auch im Hinterkopf.
Bin darum bei Rheinmetall und Jenoptik "drin" und noch ner anderen Bude, die mir gerade bisschen Sorgen macht.
Thyssen Krupp als Vorlieferant jedoch nicht. Viel zu unsicher geworden, dieser Laden. Dort werden die Geschäfte übrigens jetzt von einer Frau geführt. So schlimm ist es schon.
Meine Meinung ist, dass jemand, der das Urteil und die Empfehlungen von Analysten braucht, um sich bei seinen Käufen zu entscheiden, eigentlich nichts an der Börse verloren hat.
Trotzdem sind solche Leute für die Börse wichtig, damit andere Leute, die etwas mehr Durchblick haben, leichtes Geld verdienen können.
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