Wirecard
Am Verhalten der WDI Aktie heute kann man ganz aktuell verfolgen, wie es aussieht, wenn den Shorties der Boden unter den Füßen weggezogen wird.
Die heutige Shortattacke der hedgefonds, lanciert durch die Agentur Moody's, hat es nicht mehr geschafft, die Kurse nachhaltig zu drücken. Unter 92 wurden keine Stoppkurse gerissen, es fehlten die Anschlußverkäufe. Gleich kamen neue Käufer rein.
Ein einzelne großes Volumen von 80.000 Stück ins Bid geworfen um 16.15 wurde gleich weggekauft. Für die Aktie ein sehr bullisches Zeichen.
Es wird jetzt sehr eng für Hohn und Co.
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Newstrading
Das Traden von Nachrichten, entweder allgemeiner Art, oder eine einzelne Aktie betreffend, ist eine der einträglichsten, aber auch schwierigsten Techniken im daytrading. Außenstehende glauben oft, eine gute news führe einfach zu steigenden Kursen und eine schlechte eben zu fallenden. Ganz im Gegenteil! Eher ist es meistens genau umgekehrt.
Ich habe in dieser Hinsicht bereits im Jahr 2018 Lehrgeld bezahlen müssen, als die Commerzbank aus dem DAX geflogen ist und ich naiverweise damals davon ausging, die Aktie müsse nun fallen und dementsprechend mit einem Put unterwegs war. Das Gegenteil trat ein: Der Vorgang war längst erwartet, die Spatzen pfiffen es von den Dächern und nachdem dann die Nachricht raus war, waren offenbar viele Marktteilnehmer erleichtert über die Klarheit und kauften die Aktie.
Woran liegt das? Professionelle Newstrader warten nie, bis eine Nachricht rauskommt. Vielmehr benutzen sie vorlaufende Indikatoren, um sich zu engagieren und wenn dann tatsächlich die Nachricht da ist, die Neulinge dann einsteigen, schafft das für die Profis genau die benötigte Liquidität in der Aktie, um ihre Positionen glattzustellen.
Die Kurs geht dann in die entgegengesetzte Richtung.
Wenn z.B. die Anzahl der neu geschaffenen Stellen veröffentlicht wird, und diese stark ansteigt, kann es gut sein, daß die Aktienmärkte daraufhin fallen. Professionelle Anleger haben bereits vorher z.B. an der Zahl der Arbeitslosenanträge abgelesen, wie die Nachricht über die neu geschaffenen Stellen ausfallen wird und waren schon im Markt. Oder sie haben es aus den Konjunkturerwartungen herausgelesen etc.
Anderes Beispiel: In den letzten Jahren war es oft typisch, daß an Tagen, wo die EZB Zinssenkungen verkündete, die Aktienmärkte daraufhin fielen. In der Presse hieß es meist als Grund dafür: die Aneger seien enttäuscht, da sie eine stärkere Senkung erwartet hätten und würden deswegen ihre Aktien abstoßen.
Das ist nicht der Fall.
Vielmehr haben professionelle Newstrader schon im Vorfeld an Reden und typischen Äußerungen und Formulierungen des EZB-Präsidenten die kommende Zinssenkung vorhergesehen und waren schon im Markt. Profis haben einen außerordentlich sensibelen Sinn für die Formulierungsweisen einzelner EZB oder FED-Chefs und können viel zwischen den Zeilen lesen was normale Zuhörer gar nicht mitbekommen. Wenn die news dann kommt, steigen sie aus und überlassen das Feld den Laien, die dann Verluste machen.
Das Grundprinzip jedes Börsenerfolgs ist es, früher dran zu sein als die Mehrheit. Als newstrader braucht man dafür besonders viel Erfahrung und muß wissen, worauf zu achten ist. Natürlich ist nicht jede Nachricht vorhersehbar, besonders nicht, wenn einzelne Unternehmen mit spezifischen unternehmensbezogenen Nachrichten rauskommen. Dann kommt es darauf an, die Bedeutung der News richtig einzuordnen, was genauso schwer ist. Wenn z.B. Bezahlsender mit der Nachricht rauskommt, im Internet video on demand anzubieten, dann ist das eine sehr bedeutende Nachricht, weil Fernsehen ein veraltetes Medium ist und Bezahlsender immer weniger profitabel sind. Solche Hintergründe muß man kennen, um die Bedeutung einer Nachricht und die zu erwartende Wirkung einschätzen zu können.
Ebenso muß man die Hintergründe der speziellen Firma kennen.
Zusammenfassend kann kann man sagen: es ist nie klar, ob eine Aktie aufgrund einer news steigt oder fällt, egal, ob die Nachricht "gut" oder "schlecht" ist.
Das einzige, was doch sehr wahrscheinlich ist: die Aktie wird eine erhöhte Volatilität an diesem Tag haben und eine größere Wegstrecke (nach oben oder unten) zurücklegen als sonst. Man muß also die "price action", den orderflow beobachten, um zu sehen, wie die Aktie reagiert, bevor man eine Entscheidung in eine Richtung trifft.
Alles grün heute... wer kennt noch Aktien die "unten" sind und gute Einstiegskurse bieten?!
DAX-Rebellion! Jugend kauft massiv Tesla, Nel, Bitcoin und Wasserstoff-Hot-Stock Ballard
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•02.06.2020
Aktien
Der DAX hat heute den dritten bärenstarken Tag in Folge hingelegt. Nach einer Kurzkorrektur letzte Woche ging es gleich wieder steil aufwärts. Nach dem schon starken Wochenbeginn hätte ich heute eher einen Korrekturtag erwartet, aber er kam nicht. Die Aufwärtsbewegung wird von durchschnittlichen bis eher kleinen Umsätzen von wenigen Milliarden begleitet. Der Aufwärtstrend wird zunehmend zur "one way auction" wie Trader das nennen. Es handelt sich dabei um einen Trend, der auf schwachen Füßen steht und nur dadurch zustande kommt, daß einfach die Gegenpartei fehlt.
Insofern wird eine größere Korrektur doch ziemlich wahrscheinlich und mit Neuengagements sollte man sich aktuell besser zurückhalten. Anderseits gab es in früheren Zeiten, z.B. Anfang 2009, auch ähnliche Situationen, besonders nach Crashes, wo die erwartete Korrektur dann doch nicht kam.
Wer jetzt noch auf Cash sitzt, hat es nicht leicht, wer Buchgewinne eingefahren hat, kann einfach zusehen und den Stopp auf break even setzen.
Die Masse der professionellen Anleger und Fonds dürften mal wieder voll auf dem falschen Fuß erwischt worden sein. Jedenfalls wenn man von den durchgehend negativen Prognosen dieser Leute auf deren eigenes Anlageverhalten schließen kann. DWS z.B. hat jetzt 2 Drittel ihres Anteils an wirecard reduziert, meiner Ansicht nach ein Fehler.
Der DAX wie auch der MDAX haben jetzt, ganz grob gesagt, 90% ihrer Crashverluste wieder ausgeglichen. Im einzelnen aber gibt es natürlich noch jede Menge Nachzügler, die nicht mehr als 30% aufgeholt haben. Die, welche zu den typischen Corona-Verlierern gezählt wurden. Man muß sich nur die Charts anschauen. Wenn man Firmen oder Branchen findet, die noch nicht weit von ihren Tiefs Mitte März handeln und trotzdem aussichtsreiche und solide Firmen sind, dann läßt sich da immer noch gutes Geld verdienen. Ich nenne da mal stellvertretend für viele die Aareal Bank. Mit einer Bilanzsumme von über 40 Milliarden und einer Marktkapitalisierung von ca. 1 Milliarden ist sie massiv unterbewertet. Von den Problemen der anderen kaum betroffen aber in Sippenhaft genommen ist sie derzeit ein Schnäppchen. Auch andere Aktien findet man.
Luckin coffee
geht gerade durch die Decke. Ich könnte hier schnelle 100% Gewinn in einer knappen Woche mitnehmen, warte aber doch lieber ab.
Der rasante Anstieg ist ein Indiz, daß die schlechten Nachrichten doch schon raus sein könnten. Die W.P. hat noch einmal gebasht, aber ziemlich substanzlos und deshalb auch ohne den gewünschten Effekt.
Die Aktie wird wieder zurückkommen, aber dann wird sie sich auf längere Sicht hoffentlich vervielfachen. Meine Posi ist leider nur klein., nachkaufen kommt aber trotzdem jetzt noch nicht in Frage.
Norwegian Cruise
Wer noch auf der Suche nach Nachzüglern ist, kann auch bei den Kreuzfahrtaktien schauen. NC z.B.
Hier hat man die Insolvenz durch neue Refinanzierung abgewendet und das Überleben für etwa 18 Monate gesichert.
Die Aktie handelt noch unter 30% ihres alten levels (heute ist allerdings ein starker Tag).
Die eigentlich interessante news aber ist, daß die Buchungen für das Jahr 21 bereits wieder auf dem Vorcrashniveau liegen und weiter steigen.
Kreuzfahrten werden ein weiter wachsender Zweig der Tourismusindustrie bleiben. Reisen zu Lande in die beliebten Urlaubsländer werden immer unattraktiver. Autobahngebühren, Flughafengebühren, überteuerte Preise und Abzocke gerade im Mittelmeerraum (bedingt vor allem durch den Euro) machen das herkömmliche Reisen wenig attraktiv. Kreuzfahrten sind eine entspannte Alternative.
Die Aktie kann sich in der zweiten Jahreshälfte leicht verdoppeln, die earnings per share werden wieder Werte zwischen 3 und 4 erreichen.
Das scheinen die Anleger jetzt bemerkt zu haben. Heute geht es um fast 10% nach oben. Wer einsteigt, sollte eine Akkumulationsphase abwarten.
Für die Konkurrenten (Carnival etc.) sind die Aussichten ähnlich.
ich habe jetzt Pfizer bei 32,01 ins Depot gelegt
die hatten die letzten Monate von knapp 40 Euro kommend Federn gelassen,
bei 28 scheint ein alter Widerstand aus den Vorjahren zu sein,
evtl. haben sie von Corona einen gewissen Nutzen, nicht nur für ihre Firma, sondern für die gesamte Menschheit, awwww
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