Die Wahl des Derivates ist nicht entscheidend für den Erfolg. Der Basiswert und die Strategie sind es.
Für meine geringe Handelsaktivität in Hebelprodukten lohnte sich ein Handel mit Futures bisher nicht. Die Gesamtkosten (Software, Broker, Newsfeed etc.) hätten den ungünstigeren Spread bei Optionsscheinen überkompensiert.
Ich bin aber tatsächlich derzeit im Begriff, das umzustellen.
Wer ernsthaft daytrading betreiben möchte, braucht volatile Instrumente. Das ist bei Futures nur teilweise der Fall. Besser eignet sich das Newstrading von ausgesuchten Aktien nach Tagesnews, die dann vorher nach entsprechenden Kriterien gescreent werden. Dafür wiederum ist der US-Markt wegen der hohen Liquidität und der großen Auswahl am besten.
Phillip Vorndran aus Köln mit einer recht spezielle Sicht auf Aktien:
Den Floßbach-Fond schätze ich sehr, jedoch:
-Vorndran empfiehlt, nur die Aktie zu betrachten und nie den Gesamtmarkt (?)
Die beste Aktie, das beste Unternehmen wird jedoch bei einer Baisse des Gesamtmarktes auch in Mitleidenschaft gezogen werden. Aktien ohne Rücksicht auf die Gesamtmarkt-oder Branchensituation zu kaufen, halte ich für das unnötige Verschenken von Rendite.
-Vorndran empfiehlt, Aktien "ganz lange" zu halten. Das würde sich im Endeffekt immer lohnen (?)
Grundsätzlich sollten Aktien immer für einen langen Anlagehorizont gekauft werden (außer beim Trading).
Jedoch: ganz egal ist die Zeitperspektive natürlich nicht. Keynes berühmter Satz sollte auch beachtet werden: "Auf ganz lange Sicht sind wir alle tot"
Der Aktienkauf eines Rentners ist anders zu bewerten als der eines Studenten.
Die persönliche Lebenssituation und Planung spielt immer eine Rolle. Wer kurz vor der Rente stand und im Jahr 2000 Aktien kaufte und das Kapital 2004 benötigte, hätte einen großen Fehler gemacht.
Also auch hier wieder: keine Zustimmung, Herr Vorndran.
-Vorndran bezweifelt die Sichtweise, Aktien seien bei einem bestimmten KGV "teuer" bzw. bei einem andern "Billig" oder "fair bewertet".
Das komme, so er, immer auf die Anlagealternativen an. Und in einem Negativzinsumfeld sei ein KGV von 50 z.B. das neue 15.
Nein, Herr Vorndran: so sollte man das besser nicht sehen.
Ich kann mich noch sehr gut an das Jahr 2000 erinnern: die gleichen Thesen der Enthusiasten kurz vor dem Crash. Immer wieder hörte man: "wir müssen uns an neue KGV's
gewöhnen!" "Die neue faire Bewertung liegt ab jetzt bei 30" etc.
Mahner gab es damals natürlich auch. Wer recht hatte, wissen wir heute.
Die Höhe der Zinsen als einzigen Maßstab für das Bewertungniveau von Aktien zu nehmen, ist ein Fehler. Es gibt genügend andere Anlagealternativen, Gold, Immobilien und vieles mehr. Und wenn die Anleger nichts von alledem noch überzeugt, dann wird eben nicht mehr gespart und angelegt, dann leben die Menschen in der Gegenwart und konsumieren, weil sie sowieso nicht mehr an die Zukunft glauben (womit die Notenbanken ihr Ziel erreicht hätten).
Es ist also durchaus sinnvoll und sehr hilfreich, von "hohen" und "niedrigen" Bewertungsniveaus auszugehen. Vor allem bei der Timingfrage.
Zwar ist die früher übliche Verfahrensweise, ein KGV 15 für solide, langsam aber stetig wachsende Unternehmen als "fair bewertet" anzunehmen, eine letztlich ganz subjektive Annahme. Sie hat sich aber deswegen durchgesetzt, weil sie rückgerechnet über viele Jahrzehnte bestätigt wurde. Das allein ist das entscheidende und einzige Argument für diese Einschätzung.
Ich halte es lieber mit Warren Buffet, der für den Aktienkauf genau 2 Grundregeln empfiehlt:
- kaufe nur Qualität
- kaufe nur, wenn der Preis für diese Qualität stimmt
Vorndran ignoriert die 2. Regel. Meiner Erfahrung nach ein Fehler.
Wer Aktien kaufen will, kommt an den Stuttgartern nicht vorbei:
[Links nur für registrierte Nutzer]
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Die verkaufen ihre Fonds nicht selbst, man kann sie an der Boerse handeln. Und sie sind transparent, was sie fuer Titel gekauft haben. Wenn man 12 Mal ihr Blatt mit Empfehlungen haben will, zahlt man einen Beitrag. Dann kann man sich seinen eigenen "Fonds" aufbauen.
Die Empfehlungen beruhen auf etwa 35 Jahre eigener Erfahrung; gut, da hat man viele Fehler in der Vergangenheit gemacht, die man jetzt nicht mehr macht. Sie setzen auf Firmen, die ihren Umsatz und Gewinn bestaendig steigern - sollen.
Dafuer macht man neue Fehler.
Gut, da brauchst du ein Bureau direkt an der Boerse in Frankfurt, besser in New York. Und eine kurze Leitung zum Server des Nachrichtenemittenten und zur Boerse. Das kann dann einige Sekunden Vorsprung rausholen, um schneller zu reagieren als alle anderen.
Nur haben die "anderen" diese schnellen Verbindungen bereits. Bis du auf Augenhoehe bist, dauert ein paar Jahre und etwas Kapital, ich schaetze so ein paar Millionen.Selbst dein Fernsehen kommt einige Sekunden spaeter, als du glaubst.
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