Lufthansa hat einen Boden bei 8 bis 10 €. Und ob sie das als Unterstuetzung sieht, oder ganz einfach noch weiter nach Sueden geht, ist erst bekannt, wenns passiert ist. Aber warum ich ein deutsches Unternehmen der Luftfahrtbranche kaufen sollte, erschliesst mir sich nicht.
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Der Grund ist:
In einer schwachen Marktphase mit negativem Sentiment werden alle Aktien abwärts laufen, die guten wie die schlechten.
Die schlechten sollte man nicht kaufen, da die Abwärtsbewegung ja in der Firma selbst begründet liegt. Das negative Sentiment kommt dann nur verstärkend hinzu.
Die "guten" Aktien allerdings sind in solchen Phasen regelmäßig unter ihrem realen oder auch "fairen" Wert zu haben. Für diese sind solche Phasen die besten Einstiegsgelegenheiten.
Die LH gehört zu den Unternehmen, deren fairer Wert deutlich höher liegt, als er von der Börse derzeit taxiert wird. Das sind genau die Einstiegsgelegenheiten für den antizyklischen Anleger.
Du hast dabei grundsätzlich Varianten zur Auswahl:
-entweder: "kaufen, wenn die Kanonen donnern". Das bedeutet: du kaufst, solange das Sentiment noch schlecht ist.
Risiko dabei: die Aktie kannn natürlich anschließend noch weiter fallen.
Damit mußt Du bei dieser Strategie leben können.
-oder: Du investierst erst, wenn sich das Sentiment bereits aufgehellt hat und die Aktie in einen Aufwärtstrend übergegangen ist. Dann mußt Du allerdings auch warten, bis sich dieser Aufwärtstrend klar bestätigt hat. Das ist zwar einerseits nervenschonender. Andererseits hat das aber den Nachteil, daß Du nie zum Tiefpunkt einsteigen kannst.
Ich verfahre meistens nach der ersten Strategie. Denn ich habe Zeit. Ich hätte die LH nie gekauft, wenn sie bei 30 stehen würde.
Wenn ich sie aber bei 14 plus x kaufe, dann bin ich bereit, auch noch anschließende tiefere Kurse zu akzeptieren, solange sich meine grundsätzliche Einschätzung der Firma nicht ändert. Wäre das der Fall, würde ich allerdings sofort aussteigen.
Jedoch: wenn es nur am schlechten Sentimet des Marktes liegt, und die Aktie fällt noch auf 13 und von mir aus sogar noch auf 10, dann bleibe ich drin, weil mich das dann nicht sehr interessiert. Denn ich weiß: Kommen andere Zeiten, dann wird sie auch wieder bei 30 stehen.
So habe ich teilweise noch Aktien aus dem Jahr 2000, die durch einige "Tränentäler" gegangen sind seither. Heute allerdings stehen sie gut im Gewinn und sogar die durchschnittliche Jahresperformance seit damals kann sich sehen lassen.
Richtige und schmerzhafte Verluste habe ich immer nur dann gemacht, wenn ich zu lange an Aktien festgehalten habe, die es fundamental einfach nicht wert waren. Das ist der größte Fehler an der Börse.
Man sollte nach einem Einbruch die Aktien kaufen, die nicht oder kaum gefallen sind. Oder vielleicht auch die, die wahnsinnig gefallen sind. Einen Zykliker jedenfalls nicht; da muss man ja aufpassen, den Ausstieg nicht zu verpassen.
Der IFO faellt:
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Keine gute Strategie:
Wenn Du eine Aktie kaufst, die nach einem Einbruch nicht oder kaum gefallen ist, dann heißt das ja auch: Du kaufst sie teuer.
Natürlich hat es seinen Grund, daß sie nicht gefallen ist, und der deutet darauf hin, daß es eben auch eine sehr gute Aktie ist.
Jedoch: wenn Du sie teuer kaufst, hat sie immer auch Potential nach unten. und die Situation, was die Firma oder die Branche betrifft, kann sich schnell ändern.
Nach oben dagegen hat eine teure Aktie wenig Potential.
Besser ist: Du kaufst eine Aktie, die unverdient stark gefallen ist. Der Kurs wird sich dann nämlich irgendwann wieder auf den fairen Wert einpendeln.
Wenn eine Aktie fällt, mußt Du immer schauen, woran das genau liegt. Also: wie ist die Situation der Firma und wie ist das Börsenumfeld insgesamt?
Ich habe z.B. vor ein paar Wochen (hier im Forum gepostet) die RAYTHEON COMPANY gekauft. Einstiegskurs war 157 Euro.
Sie stieg daraufhin schnell auf 172. Für mich war das natürlich kein Grund, Gewinne mitzunehmen, denn die Bewertung war damit immer noch nicht teuer.
Dann fiel die Aktie auf jetzt 160.
Sollte ich jetzt Angst bekommen? Keineswegs. Denn an der Firma selbst hat sich überhaupt nichts geändert. Der Grund war einfach, daß der ganze S&P in den letzten Tagen ordentlich Federn lassen mußte.
Die Aktie ist also einfach nur billiger geworden. Nachkaufen tue ich zwar nicht, weil ich das grundsätzlich nicht mache. Aber auch wenn sie zeitweilig unter die 157 fallen sollte, würde ich mir da keine Sorgen machen. Das wäre natürlich bei Optionsscheinen etwas völlig anderes.
Frag mal Kostollany, gut, der ist gestorben, hat aber Ahnung gehabt. Lies seine Buecher dazu, dann machst du weniger Fehler.
Wenn eine Firma in einer schwaechelnden Kunjunktur nicht gefallen ist, beweist das eine gewaltige STAERKE, und wird diese innere Staerke nutzen, um weiter zu steigen. Es gibt sie ja, die Firmen, die seit vielen Jahrzehnten expandieren, immer groesser werden, immer mehr Dividenden bringen oder die Dividenden in die Firmen stecken.
Investiere etwa 60 € pro Jahr, um dir dieses Wissen ueber diese Firmen anzueignen:
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Brandmeier stellt dir mindestens 100 Firmen vor, wo die Wahrscheinlichkeit, dass sie einfach "weiterlaufen", gegeben ist. Baue seine Fonds nach, picke dir die besten der besten da raus - und lass sie einfach liegen, auch die Nieten.
Man kann der Boerse kein Schnippchen schlagen - unsereins jedenfalls nicht.
Edit, Link zu Kostollany: [Links nur für registrierte Nutzer]
Kostolany war der Erfinder der "Schlaftabletten-Methode"
Er sagte: Aktien liegen lassen, 50 Jahre schlafen und dann wieder darauf schauen. Das ist ein Fehler weil das Lebensalter nicht berücksichtigt wird bzw. die Frage, wann Du das Geld brauchst.
Kostolany war Mitte 90, als er das sagte. Er kaufte seinem Patenkind, einem Säugling, damals Eurotunnel-Aktien.
Das Problem dabei: wir haben normalerweise nicht Generationen Zeit, sondern wollen das Geld auch irgendwann wiederhaben. Das macht das timing für uns wichtig.
Von Deinem Link habe ich jetzt spontan auch nicht den besten Eindruck. Ich kenne den Stuttgarter Aktienbrief nicht, aber ich kenne z.B. Heiko Thieme. Ein unverbesserlicher und unbelehrbarer Bulle. Das ist eben immer gut, wenn der Markt steigt, aber Thieme ist jeden Crash gnadenlos mitgegangen.
Mein Rat an Dich: höre nie auf Experten, die grundsätzlich immer entweder bullisch oder bärisch eingestellt sind. Ein Heiko Thieme oder Marc Faber fallen damit raus.
Seriöser ist: z.B. Hans Bernecker. Ich erinnere mich noch, wie er- allein auf weiter Flur- im Jahr 2000 zum Ausstieg riet. 2003 dann erwartete einen DAX von 10.000 in 8 Jahren. Das ist eine Leistung, die sich sehen lassen kann. Aber auch andere. Sie sollten sich nur nicht prinzipiell in eine Richtung festgelegt haben.
Das beste ist aber:mach Deine eigenen Erfahrungen. Bleib über einen langen Zeitraum an dem Thema dran und beobachte die Märkte. Das kann Dir kein Experte oder Brief ersetzen.
Einige sagen: man muß erst dicke Verluste erlebt haben, um an der Börse klug zu werden.
Soweit würde ich nicht gehen.
Das wäre so, als würde man sagen: Du mußt erst einen schweren Verkehrsunfall erlebt haben, um Auto fahren zu lernen. Das ist nartürlich übertrieben. Aber Zeit und Geduld gehören an der Börse jedenfall immer dazu.
Kostollany zu lesen kann niemals verkehrt sein. Er hat ja alle Fehler gemacht, die man machen kann. Er beschreibt sie auch alle. Er hat die Boerse praktisch studiert, von allen Seiten. Und die 60 € bei den Stuttgartern - das ist ja kein Geld; die wollen dich eh auf die Fonds locken, die sie selbst erstellt haben. Sie sind da aber ganz offen:
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Jetzt sind die Charts geschoent; der Einbruch zuvor wurde rausgeschnitten. Aber du hast da ein Problem: Die Lufthansa wirst du nicht finden.
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