User in diesem Thread gebannt : Rudi Rollmops |
Unverbrüchliche Werte, Wahrhaftigkeit,Rechtschaffenheit, Charakter und Verstand.
Plutokratie laut Wiki : ...." wodurch politische Macht hauptsächlich zum Nutzen der Machtinhaber ausgeübt wird. Damit ist verbunden, dass die finanzielle Macht Einzelner oder von Unternehmen die verfassungsmäßige Ordnung eines Staates umgeht, eigennützig den Staat steuert und demokratische Wahlen möglichst manipuliert"
Ich konnte gerade wieder so eine schöne Posse beobachten. Ein Kollege ist auf eine Phishing-E-Mail unserer IT-Abteilung reingefallen. Er zeigt sich reumütig, aber meine Chefin macht ihn so richtig zur Sau, und kreischte etwas von "dafür kann man entlassen werden!"
Herrlich, so sieht es aus, wenn man jemanden wirklich motivieren will. Der Typ sucht wahrscheinlich jetzt schon nach einem neuen Job.
In der Arbeitswelt wird viel gelogen ... es fängt ja schon bei der Begrüßung des Kollegen an, von wegen "Guten Morgen". Das verdammte Arschloch kann froh sein, dass man rausfliegt, wenn man den Winkelschleifer mal an seiner Hackfresse ausprobiert. Schon bei der Bewerbung wurde auf beiden Seiten gelogen aber vor allem von Arbeitnehmerseite. Fleißig, teamfähig, kommunikativ und engagiert ... selbst die Götter haben sich schlappgelacht. Zum Glück weiß das Kapitalistenschwein aus dem Personalbüro, dass das nur geflunkert ist. Er selbst hat sich seine Stellung auch nur intrigiert und wenn er sagt, man sucht was Langfristiges, dann ist das so als suche eine Schlampe nur mal jemanden, der ihr heute die Getränke ranschleppt. Befristete Verhältnisse und leere Versprechungen ... im Grunde weiß jeder, dass er verarscht wird und sich beide Seiten während ihrer Treueversprechen nach etwas Besserem umschauen. Ich seh das gar nicht so ernst.
Geändert von Affenpriester (14.01.2020 um 05:21 Uhr)
Man sagt ja Alkohol verändert dein Leben-Ich sauf nun schon so lange und warte noch immer auf Veränderung
Bis auf die Sache mit dem Winkelschleifer (aber diese deine kranke Seite gehört wohl einfach zu dir) eine geradezu literarische Aufarbeitung des modernen deutschen Verhältnisses zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Brillante Präzision, die Empfehlung der Woche.
Worin liegen die Ursachen? Warum geht man so miteinander um? Welcher Weg führt wieder hin zu mehr Miteinander und Erhöhung der Produktivität und der Kraft durch Freude? Wie verändert man die Menschenfeindlichkeit heutiger Unternehmen? Wie wirkt man der schamlosen Ausnützung unserer Sozialsysteme entgegen? Auch unsere eigenen Leute missbrauchen die soziale Hängematte, um sich Uschi-TV reinzuziehen, statt in die Arbeit zu gehen.
Die AfD wird sich auch dieses Problems annehmen. Der deutsche Mensch muss wieder im Vordergrund der Produktionsprozesse stehen und es muss klar sein, dass wir im internationalen Wettbewerb wieder die klassischen preußischen Tugenden benötigen wie Fleiß und Pünktlichkeit. Das französisch-mediterrane laissez-faire muss wieder deutscher Strebsamkeit weichen. Die Roboterhörigkeit der Industrie muss wieder Platz finden für den individuellen menschlichen Mitarbeiter. Wer wird die produzierten Waren kaufen, wenn sich die Unternehmer gegenseitig ihre potentiellen Kunden entlassen? Ein Roboter kauft keinen wandteppichartigen Flat-TV, Modell "Giganto Premium Edition" oder einen Audi.
Nutzer ausgeschieden
Die gesamte Gesellschaft befindet sich auf dem Egotrip. Darin liegen die meisten Probleme der Gegenwart. Und da du fragtest, wie man die Menschenfeindlichkeit heutiger Unternehmen verändern kann? Für meinen Fall kann ich dir sagen: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es eben heraus. Ich habe vor mittlerweile fast sieben Jahren meinen Laden mit viel Elan und der Absicht, alles besser zu machen und ein Arbeitnehmerparadies mit Friede, Freude und Eierkuchen zu errichten, übernommen. Aber diese sieben Jahre, in denen ich mit den mittlerweile typisch gewordenen deutschen Mitarbeiterpersönlichkeiten zu tun hatte, haben mich ebenso resigniert werden lassen, wie all die Chefs, die ich früher so verachtete. Ich habe zwieschenzeitlich so gut wie alles erlebt, was ich mir früher gar nicht hätte vorstellen können/ wollen und auch nie geglaubt hätte: offene Erpressungsversuche (mit gelbem Urlaubsschein), Diebstähle, Arbeitszeitbetrug, Intrigen, Alkohol am Arbeitsplatz, Arbeitsverweigerung, etc.. Sicher hatten wir das in etwas gehäufter Ausprägung, da meine Vorgänger ein Talent dazu hatten, sich solche Mitarbeiter einzustellen und ihnen zu erlauben, sich mit gewissen Dingen vermeintlich "unkündbar" zu machen. Jedoch lassen mich meine Gespräche mit anderen KMU-Inhabern so langsam glauben, dass wir gerade kein besonderer Einzelfall sind. Heute habe ich zwar nach viel Sieberei und Kosten einen Stamm von überwiegend verläßlichen Mitarbeitern, die ich hege und pflege, aber der Weg dahin hat mich mehr Nerven gekostet, als dafürsteht. Und dann kommt noch das Wissen, dass jede weitere personelle Vergrößerung der Bude mit neuerlichem Theater einhergehen wird, weshalb es eine solche Vergößerung auch nicht mehr geben wird. Wenn du also wissen willst, warum sich so viele Chefs einfach nicht mehr dafür interessieren, was der werte Mitarbeiter so möchte oder benötigt, dann versetz dich mal in deren Lage.
Geändert von Maitre (14.01.2020 um 08:46 Uhr)
Genau. Beide Seiten der Medaille.
Ich gehe zum Vorstellungsgespräch, mir wird gesagt wir seien eine Familie, Vorschläge werden gerne angenommen und wir arbeiten hier relativ frei, für diese Freiheiten muss man ab und an wenn viel los ist ebenso helfen. Geben und Nehmen.
Und dann stellt sich heraus, dass die Klitsche so aufgebaut ist, dass es jeden einen Kehrricht interessiert, was man verbessern KÖNNTE. Einfachste Dinge wie Ordnung und Sauberkeit müssen bei fast jedem Gespräch mit der Belegschaft ausgesprochen werden, die Materialbeschaffung ist eine mittlere Katastrophe, es werden Sammelbestellungen gemacht mit einem Material um Geld zu sparen, aber dann wird das dazu benötigte weitere Material nicht bestellt, weil man ja schon beim ersten mehr ausgegeben hat. Folge: Man kann die Montage nicht vollenden und steht mit der Arbeit an, weil man alles beschriften muss, doppelt und dreifach. Tja, bis dann das gebrauchte Material da ist. Was passiert dann? Dann muss man mit einem DeLorean in die Vergangenheit reisen und das Material mitnehmen, denn es muss so DRINGEND zusammengebaut sein. Überstunden machen, aber diese nur 1:1 vergüten (bin ja froh, dass es überhaupt was gibt, wenn auch 1:1 gesetzeswidrig ist).
Dann ist Auftragsflaute, weil man vorher geklotzt hat, also wird die gesamte Belegschaft für eine Woche nach hause geschickt. Eine Woche später? "Wir haben soviele Aufträge, ihr müsst eine 50 Std. Woche machen!"
Versetz dich jetzt mal in Arbeitnehmerlage. Die Arbeit selbst ist flexibel einteilbar und man hat eine gewisse Stundenanzahl in der man ganz entspannt und damit fehlerfrei den Auftrag ausführen kann. Mehr noch, meistens ist man schneller als geplant, weil man eine gewisse Routine hat. Das klappt wunderbar wenn das Material vollständig vorhanden ist und die Pläne gut aufbearbeitet wurden. Wenn die Pläne nicht so dolle sind braucht es etwas länger, aber wie geschrieben, man hat ja Erfahrung, das macht man nebenher und korrigiert den Plan, damit beim nächsten Mal alles einfacher ist. Tja WENN das Material da wäre. Aber so muss man während der Arbeit alles zwei, dreimal anpacken, ist permanent im Zeitstress, weil oben drüber jemand nicht vernünftige Arbeit macht. Der wiederum kann seine Arbeit nicht machen, weil der kein Kontingent zum Einkauf bekommt. Und ganz oben sitzt der Boss, der eigentliche Schuldige, und will von diesen Arbeitsablaufproblemen nichts wissen, es juckt ihn nicht. Wenn er einen braucht kommt er und diktiert es einem, aber wenn man hinkommt und um einen freien Tag bittet dann wird es eng. Dann ist man ja soooo unersetzlich. In der nächsten Woche kann es sein, dass man mal nach hause geschickt wird, weil nichts zu tun ist. Die Zeit muss man nachher wieder reinholen. Aber JETZT muss der Arbeitnehmer das machen. Es ist ja so wichtig für den Fortbestand, und wir müssen alle an einem Strang ziehen und sitzen alle im selben Boot und generell, alles was dem Unternehmen etwas bringt, das bringt auch dem Arbeitnehmer was.
Der noch für seine Überstunden beschissen wird. Und in so einen soll ich mich hineinversetzen? Ich sage dir was der denkt. Der denkt:
"Da draußen sind Hunderte andere, und die alle kann ich für diese Arbeiten einsetzen. Ja, mit Fachkräften liefe es sicher mit nur 75% der Belegschaft, aber die wollen mehr Gehalt. Außerdem, was ist wenn einer krank ist? Wenn ich aber stattdessen mehr Leute habe können die bei Krankheit von einem dessen Arbeit ausführen. Dafür müssen nur 3 andere Leute jeweils ihren Teilbereich umlegen und das teilt ja mein Untergebener ein, den ich trieze damit der es schafft. Muss ich mich nicht drum kümmern. Die sind alle nur Nummern und diese Nummern kann ich austauschen wie es mir beliebt. Was bilden die sich ein. Froh sollen sie sein, hier arbeiten zu dürfen. Mit soviel Freizeit die ich ihnen gebe. Und wenn viel los ist, was soll das? Ist doch normal dass man dann länger macht, immerhin will man von mir bezahlt werden. Wenn die nicht länger machen kann ich die Aufträge von dem Kunden vergessen. Also besser sie machen es. Um ihretselbst willen."
Und ich kann dir sagen. So ein Vorgesetzter bzw. Chef ist FÜR MICH exakt dasselbe wie ich für ihn. Er ist ein Mittel zum Zweck und der Zweck ist das Geld. Wenn der mich rauswirft geh ich zum nächsten. Seine Überstundenanweisungen überhöre ich fortwährend oder beachte ihn so wenig wie möglich. Ich habe versucht mich in diesen Laden einzubringen, etwas zu verändern, Ordnung, Disziplin, Cleverness (bei der Materialbestellung). Der Lohn war, dass man mich übergangen hat, als es darum ging die nächsthöhere Stelle zu besetzen. Die hat man extern ausgeschrieben. Warum? Weil ich eben sehr diszipliniert, sauber, ordentlich und schnell arbeite. Und mehr will der nicht. Wer das nicht mehr kann (Alter, Krankheit [durch Arbeitsunfall!!]) oder aufmuckt ist weg. Daher:
Till Eulenspiegel. Er bekommt genau das, was er bezahlt und verdient.
Würde ich zu einem neuen Arbeitgeber kommen würde ich völlig unvoreingenommen an die neue Arbeit herangehen. Dasselbe machen wie beim letzten Mal. Habe ich einen vernünftigen Arbeitgeber kann ich mich einbringen. Ist das wieder so einer mach ich genau da weiter wo ich vorher aufgehört habe, die bekommen ihren Arbeiter mit viel Freizeit und ich mach das solange es mir einen Vorteil bringt.
Der Unterschied zu dem von dir geschilderten ist: Die bei dir machen das schon von Anfang an so. Warum die das so machen, ob die also durch solche wie meinem Arbeitgeber geprägt wurden, oder ob die generell nur faul und korrupt sind, das kann ich so nicht sagen. Ich maße mir aber an, dass bei so gut wie allen "Jobs" so etwas vorkommt, also ich denke eher auf Seiten der Arbeitgeberseite. Warum? Weil es momentan genügend Menschenmaterial zum verheizen gibt. Während es früher genau andersrum war. Da konnten sich die Leute ihre Arbeitsstelle und Konditionen aussuchen. Beides davon ist nicht gut ein miteinander bringt beiden was. Ich verstehe auch beide, auch deine Sichtweise der Arbeitgeberseite. Aber was bringt es, wenn ihr jetzt neue Mitarbeiter suchen würdet und diese unter dem Generalverdacht der Inkompetenz oder Wertelosigkeit stellt? Denn genau dann fühlen sich die Leute so behandelt wie ich und machen das von dir beschriebene Verhalten.
Es ist also möglich, dass beide so sind wie sie sind, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Der Anfang ist aber entscheidend. Wenn ich meine Leute wie Dreck behandel, muss ich mich nicht wundern wenn ich auch wie Dreck behandelt werden. Und wenn ich mein Unternehmen wie Dreck behandel, muss ich mich nicht wundern wenn ich wie Dreck behandelt werden.
Es ist nur nicht so einfach schwarz und weiss. Man kann versuchen da raus zu kommen aus dem Kreis indem man miteinander redet und offen ist. Wenn man das aber nicht ist, dann hat man auch ganz einfach nichts anderes zu erwarten.
PS: Ich habe im übrigen schon einmal vorgeschlagen im Sommer nen Bierzelt hinzustellen und ne Würstlbude. Die Alteingesessenen meinten, das habe der Chef früher getan. Auch Ausflüge und dergleichen, Vergünstigungen. Das sei aber immer weniger geworden, jetzt gibt es nur das gesetzlich vorgeschriebene (und wie geschrieben, mit der Überstundenhandhabe noch nicht einmal das). Er hört auch weniger auf sie wie früher. Einzig die Weihnachtsfeier gibt es. An der er ihnen mitteilt wie hoch der Umsatz (nicht Gewinn!) war. Der ist stetig gestiegen.
Und was soll man dazu sagen? Dann ist das eben so, aber er will es so. Und genau so bekommt er es dann auch.
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