Na ja, nicht ganz. Auf unserem Campingplatz - sehr schön an der Saale gelegen - residiert seit Jahren eine illustre Gemeinde mit entsprechender Fluktuation. Die meisten arbeiten allerdings oder beziehen Rente. So richtig arm ist dort niemand. Ich besuche ab&an einen Freund aus alten Tagen und genieße bei Bier&Roster die gemütliche Atmosphäre. Der ist sogar Polier auf dem Bau. Früher entfloh er der familiären Tristess mit Angeln. Irgendwann wählte er die Radikal-Lösung...nunmehr fast zwanzig Jahre...
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"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
Die Folgen des Spielcasinos von 2008 als alternativlos, quasi gottgegebene Sachzwänge der Globalisierung anzusehen, ist mir nicht gegeben. Im Gegenteil, 2008 hätte man mal gründlich aufräumen können. Den Crash des Systems akzeptieren und adäquatere Strukturen einrichten, dann Reset.
Statt dessen "weiter so!". Dafür wurden z.B. auch die privaten Altersvorsorgen vieler EU-Bürger geopfert, was manche erst so langsam realisieren.
Fettung von mir: genau, insofern 1:0 für Trump.Selbst wenn z.B. Trump gerade deswegen an die Macht kam, so tut er sich bei der Lösung des Problems sehr schwer. Jedoch wagte er zumindest zu sagen, dass dieses Problem überhaupt existiert. In Deutschland fällt mir auf, dass man es wegzudefinieren versucht. Leider wird dieser Bruch in der Parteienlandschaft sehr deutlich. Dabei ist er m.E. weniger ideologischer Natur, sondern ein deutliches Abbild der Besitzverhältnisse. Die Diskussionen um einzelne Parteien halte ich in diesem Sinne auch für wenig effektiv, da es wenig daran ändert, warum diese Menschen so wählen.
Zustimmung zum Rest, wobei ich doch eine Ideologisierung und Moralisierung als nicht zu unterschätzende Komponente sehe.
Daß man auf Besitzstandswahrung erpicht ist, ist in der BRD eigentlich selbstverständlich; aus der Warte des Auslandes mag das auffallen, in der BRD selbst nicht.
In der W-Republik gab es in der Wirtschaftskrise pro Haushalt nur einmal Arbeitslosengeld, egal wie viele berechtigte Empfänger von Arbeitslosengeld im Haushalt lebten.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Ich kenne nur ein paar wenige Staaten, die damals aufgeräumt haben. Jedoch bedeutet ein wirkliches Aufräumen eben auch, dass sich die Wirtschaft ändern muss, wenn man nicht für die eigenen Schulden, oder die Schulden anderer Länder aufkommen möchte. Sowas bedeutet ein Wirtschaftswachstum auf einem anderen Niveau als zuvor. Das die westliche Welt nicht zuletzt durch den Aufstieg Chinas einer ganz anderen Konkurrenz ausgesetzt ist, wird man auch nicht so leicht lösen, besonders wenn China einer der bedeutendsten Absatzmärkte für deutsche Exporte geworden ist.
Eine solche Umstellung hat man in Island durchführen können, aber dort gab es auch einen richtigen Crash, der im Rest Europas weitgehend ausblieb. Ich glaube nicht, dass es in Deutschland eine Mehrheit für eine solche Rosskur gegeben hätte.
Ich halte auch die Darstellung des Spielkasinos für falsch. Es war eine leichte Korrektur dessen, was durch ein wirtschaftliches Ungleichgewicht verursacht wurde, und weiterhin verursacht wird. Letztendlich treten Vermögensblasen bei einer Niedrigzinspolitik fast automatisch auf. Diese Tendenz existiert ungebrochen.
Ja, es wird versucht, einen Status Quo aufrecht zu erhalten, der so bereits nicht mehr existiert.Fettung von mir: genau, insofern 1:0 für Trump.
Zustimmung zum Rest, wobei ich doch eine Ideologisierung und Moralisierung als nicht zu unterschätzende Komponente sehe.
Daß man auf Besitzstandswahrung erpicht ist, ist in der BRD eigentlich selbstverständlich; aus der Warte des Auslandes mag das auffallen, in der BRD selbst nicht.
Also erst einmal entspricht die Grundsicherung nicht genau Hartz und zudem sinkt der Freibetrag des unantastbar Ersparten auf 2000,-- Euro. Der Knackpunkt bei einem Rentner - und dieser ist ja sogar schon über 80 Jahre - eine bezahlbare Wohnung zu finden, denn die Jobcenter und Grundsicherungsämter übernehmen nur Mieten am unteren Rand des Mietspiegels, zu denen man normalerweise kein Mietangebot erhält, bei einfacher Wohnlage und einfacher Ausstattung. Der Rentner müßte also erst einmal ein entsprechendes Angebot finden und mit diesem zum Jobcenter gehen und um Übernahme der Mietkosten bitten. Der Antrag, den er stellen muss, dauert bis zur Entscheidung ein paar Tage oder sogar Wochen. Solange läßt sich natürlich kein Vermieter hinhalten, zumal für ihn ja ungewiß ist, ob der Rentner seine Wohnung überhaupt anmieten darf oder er, der Vermieter, sich einen neuen Mietinteressenten suchen muss. Zudem übernimmt das Jobcenter natürlich keine Doppelmieten, d.h. wenn der alte Vermieter, ob Campingplatz oder Wohnung, auf der Kündigungsfrist besteht, der neue Vermieter aber schon eine Mietzahlung verlangt, hat dann irgendwer Pech gehabt.
Im Fall des 84Jährigen kommt erschwerend sein Alter hinzu und kaum Vermieter, die an so alte Menschen vermieten möchten. Hat der 84jährige nämlich keine Angehörigen und auch kein Vermögen (bei 2000,-- Euro, die ihm als Sparguthaben verbleiben dürfen, kann man nun wirklich nicht von Vermögen reden, sofern er überhaupt noch über diese Sparsumme verfügt), muss der Vermieter die Beerdigung bezahlen, sofern der 84jährige in den vermieteten 4 Wänden stirbt. Das sieht die Rechtslage vor.
Und so bliebe dann nur eine städtische Wohnung und die sind nun einmal alle verstopft durch unsere "Neubürger".
Es gibt einen kleinen Unterschied zu Amerika. Diejenigen, die in den Trailerparks in den USA leben, sind zahlenmäßig bekannt. Unsere Regierung wird allerdings noch in 10 Jahren nicht wissen, wieviele Menschen in Deutschland dauerhaft auf Campingplätzen leben. Deutschlands Politikelite ist da rigoros: Nix Genaues weiß man nicht und solange man nichts weiß, besteht auch kein Handlungsbedarf.
Weiter anzumerken wäre natürlich noch, dass die Mobilheime der Trailerparks wesentlich größer und moderner sind nun niemand sein kaltes Wasser aus einer gemeinsamen Wasserstelle abzapfen muss wie zum Beispiel dieser Rentner im Bericht.
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