RAMMSTEIN - oder wie man über das Stöckchen springt

[Schlummifix]

26 Mio Aufrufe...das Stück ist in erster Linie ein gelungener Marketingcoup. Was auch völlig ok ist.
So macht man Kohle.

[Sven71]

Für Kunst nicht, denn:

Für moderne Kunst wäre das völlige Fehlen mißratener Werke zu ergänzen. Frei nach Klonovsky.

[Don]

Das habe ich zwar nicht geschrieben, aber erneut lesen ist ja möglich. Es ist kein Qualitätskriterium, ob man ein für ein Klavier transkribiertes Stück nach einigen Ergänzungen, die nur auf dem Tasteninstrument spielbar sind, dann noch wiedererkennt, was Du zuvor in Frage stelltest. Fängst Du jetzt an, wie ein Linker die Aussagen zu verdrehen?





Was nichts anderes bedeutet, als daß es Dir gefällt. An welchen Kriterien machst Du dafür jetzt "Qualität" in einer Weise fest, die von Dritten genauso nachempfunden wird? An der Nummer mit den Millionen, die nicht irren können, kann es wohl nicht liegen. Die Tickets für die aktuelle Rammstein-Tournee waren nach 3 Stunden komplett leergekauft. Ich selbst besuche das nicht, mein ältester Sohn - der gerade die Pianoversionen als Etüden bearbeitet - besucht einen Auftritt in Moskau, weil in Deutschland nichts mehr zu bekommen war. Gut, Bach wird absehbar nicht mehr live auftreten, hat dafür aber seinen sicheren Stand als Kulturgut und in den Regalen der Klassikliebhaber. Dein Beispiel ist auch eine schöne, eingängige Melodie ... als Endlosschleife würde ich sie nicht ertragen. Genaugenommen ertrage ich Endlosschleifen generell sehr schlecht. Vermutlich nehme ich zu oft den Fahrstuhl und werde dort mit Muzak bombardiert.
Über Geschmack lässt sich aus gutem Grund nicht - sinnvoll - streiten. Es kommt nichts dabei heraus. Und meine Garantie drauf: Wenn Slayer dieses Bachpreludium aufarbeitet, wird es Dir absehbar nicht mehr so gut gefallen. Obwohl die abgesehen von ihren geschmackbefreiten Texten ihre Instrumente definitiv beherrschen und denselben Riff auch beim fünften Mal exakt so wie beim ersten Mal hinlegen, was man von vielen Zufallsschrubbern in der Metal-Szene nicht behaupten kann.

Ich finde es für einen im Kompiwettbewerb vorn Placierten schon etwas abseitig, Bach als schöne eingängige Melodie abzuqualifizieren.
Und Slayer? Ein Riff? Es ist trash. Deren Eigenbezeichnung. What the fuck?

Phantastisch. Na gut, wenigstens singen sie nicht, sondern grölen nur. Ich hasse singende Männer.

Ohne Bier nicht zu ertragen.

[Don]

26 Mio Aufrufe...das Stück ist in erster Linie ein gelungener Marketingcoup. Was auch völlig ok ist.
So macht man Kohle.

Meiner ist auch dabei. Kann man das irgendwie löschen?

[Stanley_Beamish]

Meiner ist auch dabei. Kann man das irgendwie löschen?

Ja, kann man.

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[Sven71]

Ich finde es für einen im Kompiwettbewerb vorn Placierten schon etwas abseitig, Bach als schöne eingängige Melodie abzuqualifizieren.
Und Slayer? Ein Riff? Es ist trash. Deren Eigenbezeichnung. What the fuck?

Phantastisch. Na gut, wenigstens singen sie nicht, sondern grölen nur. Ich hasse singende Männer.

Ohne Bier nicht zu ertragen.

Dann wirst Du es einfach ertragen lernen müssen, daß nicht alle Menschen so empfinden, denken und handeln, wie Du es erwartest. Und Punkt. Die Attribute "schön" und "eingängig" sind in meiner Welt nicht ein bisserl abwertend und wenn ich auf die Schnelle keinen seitenlangen Kotau vor Bach hinlege, dann aus Gründen weiterer Alltagsverpflichtungen und weil Bach nicht zu meinen Favoriten gehört. Blasphemie? Kannst Du so empfinden. Ich empfinde es nicht minder abseitig, wenn Du nicht einfach Deine Aversion als solche feststellen kannst, sondern dieser unbedingt Pseudoobjektivität verleihen musst, um von Dir abgelehnte Musik in eine Art allgemeinverbindliche Kategorie "Krach" sortieren zu können. Ohne harte Kriterien wirkt das ziemlich hilflos. Das diffuse "Grundgerüst" bedarf ja nun selbst einer Erläuterung. Kommt da noch was? Und selbst wenn .... dann gefällt mir neben Debussy, Bartok, Strawinsky, Dizzy Gillespie, Chick Corea, Barry White, Jerry Goldsmith, etc., etc. eben auch Krach.

PS, weil schon fast nebensächlich: Bei dem Riff dachte ich eher an Hallowed Point. Sicher spielst Du uns das mal eben mit links auf der Gitarre nach. Es reicht einfach nicht, selektiv nach Ruckelvideos von Auftritten zu suchen, die das Fingerspiel an der Gitarre kaum erkennen lassen, wenn Du von vornherein nicht bereit bist, ein technisch gelungenes Stück auch dann als solches anzuerkennen, wenn es Deinen persönlichen Musikgeschmack nicht trifft. Als ob Bachs Musik ein stets konstantes Level gehabt hätte.

PPS: Ich bin es leid wiederholt zu betonen, daß ich nicht gedenke, Kunst wie Bachs Barockmusik und Kommerz wie Heavy Metal auf ein gemeinsames Level zu stellen. Das hatte ich eingangs in diesem Dialog bereits getan - Stichwort Rachmaninoff - und gehe davon aus, daß das angekommen ist. Da nun plötzlich Bach und Slayer in einem Post nebeneinander auftauchen, stelle ich das nochmals klar.

[ABAS]

26 Mio Aufrufe...das Stück ist in erster Linie ein gelungener Marketingcoup. Was auch völlig ok ist.
So macht man Kohle.

Rammstein hat mit dem Video alles richtig gemacht und genial die Befindlichkeiten der Juden bedient. Wenn man Juden keinen Anlass
zum oeffentlichen Jammern gibt, sind sie ungluecklich und zicken
herum wie eine Zick am Strick.

[Don]

Da nun plötzlich Bach und Slayer in einem Post nebeneinander auftauchen, stelle ich das nochmals klar.

Das war nicht plötzlich und nicht von mir.
Auch technisch perfekter Krach ist nichts weiter als Krach, und ich hielt bisher mit meiner Aversion dagegen keinswegs hinterm Berg.

PS, weil schon fast nebensächlich: Bei dem Riff dachte ich eher an Hallowed Point.

Oh, na dann. Checking.....



Checked. Krach. Die Definition von Krach.

Sicher spielst Du uns das mal eben mit links auf der Gitarre nach.

Ich spiele nicht Gitarre. Und wenn, ich könnte auch das hier nicht. Erkennbar Musik.
Aber darauf kommt's ja anscheinend nicht an.

[sibilla]

das! ist in meinen ohren musik:

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nur mal so zur abwechslung, bin schon wieder weg.

grüßle s.

[Sven71]

Das war nicht plötzlich und nicht von mir.
Auch technisch perfekter Krach ist nichts weiter als Krach, und ich hielt bisher mit meiner Aversion dagegen keinswegs hinterm Berg.

Und bei der Aversion hättest Du es belassen sollen, denn es gibt andere Menschen, die das nicht einfach nur als Krach wahrnehmen. Worauf Du keine Rücksicht zu nehmen gedenkst, aber Herzrhythmusstörungen ob meiner Bemerkung zu Deiner kleinen Bach-Auswahl nahe bist, obwohl ich dafür wesentlich freundlichere Worte gefunden habe als "Krach".
Um umgekehrt auf Virtuosität als Qualitätsmerkmal zu pochen, sie dann aber zu ignorieren, wenn das Ergebnis in Deiner Welt "Krach" ist. Hannemann war definitiv ein spieltechnischer, hochpräziser Gitarrengott und das bestätigen auch Könner, die selbst klassische Gitarre spielen.
Das alles unterstreicht die Ambivalenzfalle, aus der Du seit einigen Posts nicht mehr herausfindest. Ignoranz ist halt keine Tugend, sorry. Und objektive Qualitätskriterien jenseits dessen, was Du bei "Krach" i. S. d. technischen Perfektion nicht gelten lassen möchtest, obwohl doch gerade das ein Qualitätsmerkmal Deinem eigenen Bekunden nach sein soll, wirst Du nicht finden.

Es ist eine Sache, eine Musikrichtung nicht zu mögen. Es ist etwas anderes, den Musikern mit despektierlichen Bezeichnungen wie "Krach" das Können abzusprechen oder es auch nur in Frage zu stellen.

Aber ich passe mich gerne an: Für Hallowed Point hast Du eine denkbar grottige Live-Aufnahme gewählt, vermutlich von einem Videoamateur mit Drecksquipment. Und das andere Beispiel ist eine saubere Aufnahme "belanglosen, langweiligen Gedudels". Die Tusse bekommt nicht ein Drittel des Tempos von Hanneman hin und was sie spielt, hat man schon tausendmal gehört.
So sieht es aus, wenn man in einem Anfall von Größenwahn den eigenen Geschmack zum allgemeinverbindlichen Maßstab erhebt und alles verbal plattmacht, was einem nicht gefällt.